04.02.2015

GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG

des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft e. V., der Deutschen Mathematiker-Vereinigung e. V., der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V., der Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V. und des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e. V.

Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften geht nach Braunschweig, Göttingen, Karlsruhe und Konstanz

Der Ars legendi-Fakultätenpreis für exzellente Hochschullehre geht an Simone Karrie, Reinhard Köster und Martin Korte von der Technischen Universität Braunschweig (Biowissenschaften), an Dietmar Stalke von der Georg-August-Universität in Göttingen (Chemie), an Norbert Henze vom Karlsruher Institut für Technologie (Mathematik) und an Jürgen Sum und Bernd Jödicke von der Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung (Physik)

Berlin / Bad Honnef, 4. Februar 2015 – Die feierliche Preisverleihung der vier Preise für Ma-thematik und Naturwissenschaften findet am 5. März 2015 in Berlin statt. Die Gewinner erhalten pro Kategorie 5.000 Euro.

Eine 10-köpfige Jury aus Fachvertretern, Vertretern der Hochschuldidaktik sowie Studierenden hat die vier besten Konzepte ausgewählt. Alle Preisträger zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich in herausragender Weise in der Hochschullehre engagieren. Geehrt werden:

  • In der Kategorie Biowissenschaften: Simone Karrie, Reinhard Köster und Martin Korte von der Technischen Universität Braunschweig. Mit ihrem Konzept „Studierende als Lehrende“ schließen sie eine wichtige Lücke zwischen Studium, Vermittlung und Praxis von Fachwissen. Auf dem Weg von der Lehre zum Wissen wird die kognitive Verarbeitung ebenso wie die dauerhafte Speicherung des Gelernten verbessert. Ihre Methode verbindet Lernen mit einem „Erlebnischarakter“: Lernende werden zu Lehrenden und unterrichten Schüler, Lehrkräfte oder Kommilitonen.
  • In der Kategorie Chemie: Dietmar Stalke von der Georg-August-Universität Göttingen. In Zeiten des Internets erscheint die klassische Chemievorlesung mit vorgeführten Experimenten antiquiert und viel zu aufwändig. Durch seinen konsequenten und professionellen Einsatz moderner Medien – wie Videomitschnitte der Vorlesung, Video-Clips der Experimente, Diskussionsforen in zugehörigen Lehr-Lern-Portalen – werden neue Standards für die experimentelle Chemievorlesung gesetzt.
  • In der Kategorie Mathematik: Norbert Henze vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Der erfahrene Hochschullehrer hält seine Vorlesung komplett mit digitalen Medien und ohne den Gebrauch der Tafel ab – ein für die Mathematik ungewöhnlicher Weg. Durch eine Vielzahl von Maßnahmen u.a. zur Entschleunigung der Lehrveranstaltung stellt er sicher, dass die Vorlesung auch skeptische Hörer begeistert – dank Videoaufzeichnungen nicht nur am KIT.
  • In der Kategorie Physik: Jürgen Sum und Bernd Jödicke von der Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung. In ihren Lehrveranstaltungen zur Physik – für Studierende der Ingenieurswissenschaften – stellen sie die Vermittlung der „physikalischen Methode“ in den Fokus und nicht die alleinige Behandlung aller Inhalte. Dabei nutzen sie didaktische Methoden, die sie weiterentwickelt oder selbst entworfen haben. Sie stellen die methodischen Kompetenzen in den Mittelpunkt ihrer Lehre, die Ingenieuren später im Beruf helfen, physikalische Aufgaben zu lösen.

„Bei den vielen hervorragenden Nominierungen ist es der Jury nicht leichtgefallen, sich zu entscheiden“, sagt Juryvorsitzender Volker Bach, Präsident der Deutschen Mathematiker Vereinigung. „Die Rückmeldungen zeigen, dass sich der Ars legendi-Fakultätenpreis zu einem bundesweit hochrangigen Lehrpreis in Mathematik und Naturwissenschaften entwickelt."

„Das Engagement der Fachgesellschaften für die Weiterentwicklung der Hochschullehre ist einzigartig. Das ist auch das Besondere am Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften“, erklärt Bettina Jorzik vom Stifterverband. „Es ist der einzige Preis, der in Kooperation mit den einschlägigen Fachgesellschaften verliehen wird. Für die Weiterentwicklung der Lehrqualität kommt es entscheidend darauf an, dass die akademischen Disziplinen das Thema zu ihrer eigenen Sache machen.“

Der Stifterverband, die Gesellschaft Deutscher Chemiker, die Deutsche Mathematiker-Vereinigung, die Deutsche Physikalische Gesellschaft und der Verband für Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland haben den Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften 2014 zum zweiten Mal ausgelobt.

Die feierliche Verleihung der Ars legendi-Fakultätenpreise findet presseöffentlich am 5. März 2015 um 16:30 Uhr in Berlin statt, in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Jägerstr. 22/23. Bitte melden Sie sich an, unter: .

Mit dem Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften soll die außerordentliche Bedeutung der Hochschullehre für die Ausbildung des Nachwuchses in der Mathematik und den Naturwissenschaften herausgestellt werden. Der Preis kann für Lehrende einen karrierewirksamen Anreiz schaffen, sich in der Hochschullehre weiter zu engagieren und sie über den eigenen Wirkungsbereich hinaus zu fördern.

Pressekontakt Stifterverband:
Peggy Groß
Tel.: (030) 32 29 82 - 530
E-Mail:

Ansprechpartner bei der DPG:
Dr. Georg Düchs
Deutsche Physikalische Gesellschaft e.V.
Tel. (0 22 24) 92 32-37
E-Mail:

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Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit über 62.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de