Plenarvorträge

Die beiden Plenarvorträge finden im Heraeus-Hörsaal statt und geben Einblick in aktuelle Forschungsthemen.

(c) DPG / Woeste 2021
(c) DPG / Woeste 2021

Bei den zwei hochkarätigen Plenarvorträgen werden dieses Jahr wieder renommierte Wissenschaftler:innen einen Einblick zu ihrer Person und in aktuelle Forschungsthemen geben. So habt ihr die Möglichkeit einen richtigen wissenschaftlichen Vortrag zu verfolgen. Im großen Heraeus-Hörsaal bekommt ihr die Gelegenheit dem Vortrag zu folgen und anschließend Fragen zu stellen.

Medizinische Physik - Strahlentherapie

Dr. Maya Shariff, Strahlenklinik Erlangen

Moderne Bildgebung und Therapien in der Medizin sind ohne physikalische Kenntnisse nicht denkbar. In vielen Bereichen legt die Physik die Basis für eine erfolgreiche Diagnose und Behandlung. Die Abläufe und Geräte in Kliniken sind so komplex, dass Ärzte und Medizinphysik-Experten gemeinsam arbeiten.

Die Herausforderung bei der Strahlentherapie besteht darin, die Strahlung des Linearbeschleunigers so genau wie möglich auf das zu behandelnde Gebiet zu fokussieren und dabei die umliegenden gesunden Organe zu schonen. Es gibt ein breites Spektrum an Techniken in der Strahlentherapie.

Eine der Spezialtechniken sind kleine Zielvolumina, welche stereotaktisch mit hoher Einzeldosis behandelt werden. Um die geometrische und dosimetrische Genauigkeit zu überprüfen, wird ein End-to-End-Test anhand eines 3D-gedruckten Phantoms entlang der strahlentherapeutischen Kette vom MRT zum CT bis hin zum Linearbeschleuniger vorgestellt.

Weiter wird die Spezialtechnik und die entsprechende klinische Umsetzung der Ganzhautbestrahlung vorgestellt, welche zusammen mit der Ganzkörperbestrahlung zu den größten Zielvolumina in der Strahlentherapie gehört. Hierbei ist eine spezielle Patientenpositionierung erforderlich, um die Hautoberfläche gleichmäßig zu bestrahlen und damit eine homogene Dosisabdeckung der gesamten Haut zu gewährleisten.

Zurück in die Zukunft - Eisbohrkerne und Klimawissenschaft

Dr. Helene Hoffmann, University of Cambridge

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Wenn wir vorhersagen wollen, was in Zukunft auf uns zukommen könnte, müssen wir in die Klimavergangenheit zurückblicken. Physikalische und chemische Klimasignale aus Eisbohrkernen sind ein unschätzbares Instrument zur Rekonstruktion der atmosphärischen Geschichte der Erde.

Dieser Vortrag wird einen kurzen Überblick über die Methoden und Stärken von Eiskernanalysen im Vergleich zu anderen Umweltarchiven geben. Diese Stärken werden dann anhand zweier Anwendungsbeispiele, eines aus den europäischen Alpen und eines aus der Westantarktis, hervorgehoben.

Schließlich wird ein Ausblick auf das nächste große internationale Eiskernprojekt gegeben, die Suche nach einer Million Jahre altem Eis in der Antarktis.