Preisträgerinnen und Preisträger

Der Gaede-Preis, 1985 von Dr. Manfred Dunkel gestiftet, wird durch die Gaede-Stiftung finanziert und von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V. (DPG) vergeben. Seit 2017 zählt der Gaede-Preis zu den genuinen DPG-Preisen. Der Preis wird in der Regel auf der DPG-Frühjahrstagung der Sektion Kondensierte Materie (SKM) überreicht.

2024

© UDE

JProf. Dr. Manuel Gruber
Universität Duisburg-Essen

„Für seine richtungsweisenden Arbeiten zu Spin-Crossover-Molekülen auf Oberflächen.“

Manuel Gruber kombiniert in der Forschung zwei komplexe experimentelle Techniken, nämlich Synchrotronstrahlungs-basierte Spektroskopie und Niedertemperatur-Rastertunnel- und Rasterkraftmikroskopie, um magnetische Moleküle an Oberflächen zu erforschen. Seine Arbeiten zum Spin-Crossover von Einzelmolekülen sind bahnbrechend. Er erforschte u. a. die Kontrolle der Magnetisierung eines Moleküls durch mechanische Bewegung im Molekül und den Einfluss molekularer Schichten auf den Oberflächenmagnetismus.

Manuel Gruber studierte Physik in Straßburg und wurde 2014 cotutelle an der Universität Straßburg und am KIT mit einer Arbeit zu elektronischen und magnetischen Eigenschaften von hybriden organisch-metallischen Grenzflächen promoviert. Danach war er Postdoc an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel in der Gruppe von Prof. R. Berndt, bis er 2020 zum Juniorprofessur an der Universität Duisburg-Essen ernannt wurde.

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.

2023

© SFB „Spin+X“

Dr. Benjamin Stadtmüller
TU Kaiserslautern und Johannes Gutenberg-Universität Mainz

„In Würdigung seiner herausragenden und zukunftsweisenden Arbeiten zur Kontrolle optischer und elektronischer Eigenschaften hybrider Grenzflächen mit neu entwickelten, zeitaufgelösten und oberflächensensitiven Messmethoden.“

Benjamin Stadtmüller beschritt konzeptionell neue Wege zur Kontrolle metall-organischer Grenzflächen und fand Regeln für die Kontrolle von Oberflächenbandstrukturen, die gleichermaßen auf magnetische Oberflächenlegierungen, metallische Schichtsysteme und topologische Isolatoroberflächen übertragen werden können. Seine Erkenntnisse eröffnen neuartige Strategien zur Funktionalisierung von spintexturierten Oberflächen und Dünnschichtsystemen für die spintronische Informationstechnologie der Zukunft.

Benjamin Stadtmüller studierte Physik in Würzburg bis 2009. Er wurde 2013 an der RWTH Aachen promoviert, war Postdoc am Peter Grünberg Institut und danach an der Universität Kaiserslautern, wo er 2015 Juniorprofessor „for Interactions and ultrafast phenomena in hybrid systems“ wurde. Jetzt ist er dort Gruppenleiter und an der Universität Mainz wissenschaftlicher Koordinator im Exzellenzprojekt TopDyn.

Die Auszeichnung wird im März 2023 während der DPG-Frühjahrstagung der Sektion Kondensierte Materie in Dresden verliehen.

2022

© Philip Willke

Dr. Philip Willke
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

„Für seine herausragenden experimentellen Arbeiten zur Erforschung von einzelnen Elektronen- und Kernspins mittels Elektronenspinresonanz an einzelnen Atomen auf Oberflächen.“

Philip Willke widmet sich mit seiner Nachwuchsgruppe der Forschung im Grenzbereich von Quantentechnologien und Nanowissenschaften. Die von ihm zur Reife entwickelte Technik der Einzel-Atom-Elektronenspinresonanz ist derzeit ein aufregendes Feld in der Festkörper- und Oberflächenphysik. Die individuelle Vermessung der quantenmechanischen Eigenschaften einzelner Atome und Moleküle auf Oberflächen eröffnet völlig neue Möglichkeiten, atomare Strukturen zu manipulieren und künstliche Quantensysteme zu kreieren.

Philip Willke studierte Physik in Göttingen und wurde 2017 mit einer Arbeit zum Transport auf atomarer Skala in Graphen promoviert. Nach Post-doc-Aufenthalten am IBM Almaden Research Center und am IBS Center for Quantum Science in Seoul wurde er 2020 in das Young Investigator Group Preparation Program des KIT aufgenommen und ist dort nun Leiter einer von der DFG geförderten Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe.

Die Auszeichnung wird während der DPG-Tagung im September 2022 in Regensburg verliehen.

2021

© Privat

Prof. Dr. Richard Wilhelm
Technische Universität Wien, Österreich

„In Würdigung seiner herausragenden Arbeiten zu Ionen-Oberflächen-Wechselwirkungen speziell bei zweidimensionalen Materialien.“

Richard A. Wilhelm ist ein herausragender, junger Oberflächenphysiker, der das Feld der Ionen-Oberflächen-Wechselwirkung in den letzten Jahren signifikant vorangetrieben hat. Besonders bemerkenswert sind seine neuesten Arbeiten zur Wechselwirkung von langsamen, hoch-geladenen Ionen mit freistehenden, zweidimensionalen Materialien. Das Verständnis der grundlegenden Prozesse hat wichtige Auswirkungen auf Anwendungen in der Oberflächenphysik, Nanotechnologie und Dünnschichttechnologie.

Richard A. Wilhelm studierte Physik an der TU Dresden und wurde 2014 für seine Arbeit zur "Wechselwirkung langsamer hochgeladener Ionen mit Ionenkristalloberflächen und ultradünnen Kohlenstoffmembranen" promoviert. Nach zwei Jahren Post-doc am HZDR wurde er zunächst Projekt- und ab 2017 Universitätsassistent an der TU Wien. 2019 wurde er Assistenzprofessor am Institut für Angewandte Physik der TU Wien.

Die Verleihung wird pandemiebedingt auf einen gegenwärtig noch ungewissen Zeitpunkt verschoben.

2020

© Privat

Dr. Takashi Kumagai
Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin

„Für seine wegweisenden und herausragenden Forschungsarbeiten zur Dynamik von Wasserstoff-Brückenbindungen auf der Ebene einzelner Moleküle.“

Takashi Kumagai wird für seine herausragenden Arbeiten zur Licht-Materie Wechselwirkung an Nanostrukturen mit dem Gaede-Preis 2020 ausgezeichnet. Nach seiner Promotion 2011 an der Universität Kyoto wechselte er als Postdoc an das Fritz-Haber-Institut in Berlin, wo er seit 2013 eine Arbeitsgruppe zur Tieftemperatur-Rastertunnelmikroskopie an einzelnen Molekülen leitet und die plasmonenverstärkte optische Spektroskopie im Ultra-Hochvakuum mit höchster Ortsauflösung vorantreibt.

Takashi Kumagai studierte Chemie und wurde in Chemie (2011) an der Universität Kyoto mit einer Arbeit zur Visualisierung der Dynamik von Wasserstoffbindungen promoviert. Seit 2011 ist er am Fritz-Haber-Institut in Berlin zunächst als Postdoc und seit 2013 als Leiter der Arbeitsgruppe "Nanoscale Surface Chemistry" in der Abteilung für Physikalische Chemie tätig.

Die Auszeichnung wird im September 2022 während der DPG-Tagung in Regensburg überreicht.

2019

© Valéry Kloubert

Dr. Selina Olthof
Institut für Physikalische Chemie Universität zu Köln

„Für ihre herausragenden Arbeiten zu den Grenzflächeneigenschaften von organischen Halbleitern und halbleitenden Perowskiten mittels Photoelektronenemissionsspektroskopie.“

Selina Olthof erhält den Gaede-Preis 2019 für ihre herausragenden Arbeiten zu den Grenzflächeneigenschaften von organischen Halbleitern und halbleitenden Perowskiten mittels Photoelektronenemissionsspektroskopie. Der Transport zwischen Halbleitern und Kontakten spielt eine entscheidende Rolle für das Bauelementeverhalten. Selina Olthof korreliert ihre spektroskopischen Ergebnisse hierzu mit der Performanz von Bauelementen. Sie lieferte weiterhin wichtige Beiträge zur kontrollierten molekularen Dotierung.

Selina Olthof studierte bis 2006 Physik an der Universität Stuttgart und promovierte 2010 über organische Halbleiter bei Karl Leo an der TU Dresden. Danach ging sie für zwei Jahre an die Princeton University (USA), wo sie als Postdoktorandin bei Antoine Kahn arbeitete. Seit 2012 ist sie Habilitandin am Institut für Physikalische Chemie der Universität Köln in der Gruppe von Klaus Meerholz.

Die Auszeichnung wurde im März 2019 während der DPG-Frühjahrstagung in Regensburg überreicht.

2018

© privat

PhD Gareth S. Parkinson
Universität Wien

„Für seine exzellenten experimentellen Arbeiten zu Eisenoxidoberflächen als Modellsysteme für Einzelatomkatalyse.“

Gareth S. Parkinson erhält den Gaede-Preis 2018 für seine exzellenten experimentellen Arbeiten zu Eisenoxidoberflächen und Einzelatomkatalyse. In seinen Arbeiten konnte er zeigen, dass anders als erwartet aufgedampfte Metalle wie Gold auf Eisenoxidoberflächen als einzelne, isolierte Atome zu beobachten sind. Er nutzt diese als Modellsysteme für die Einzelatomkatalyse. Er setzt ein breites Spektrum an oberflächensensitiven Methoden ein, um die chemischen Prozesse auf atomarer Skala zu verstehen.

Gareth S. Parkinson studierte Physik an der University of Warwick, Großbritannien, promovierte dort bei Phil Woodruff zu Oberflächenuntersuchungen mittels Medium Energy Ion Scattering. Es folgten Postdoc-Aufenthalte am Pacific Northwest National Laboratory und der Tulane Universität. Seit 2010 arbeitet er an der Universität Wien und ist dort seit 2015 Assistenzprofessor (Habilitation 2016).

Die Auszeichnung wurde im März 2018 während der DPG-Frühjahrstagung in Berlin überreicht.

2017

Dr. Guillaume Schull
Institut de Physique et Chimie des Matériaux de Strasbourg, France

„Für seine wegweisenden experimentellen Untersuchungen an elektrischen Kontakten zu einzelnen Molekülen und Atomen sowie zur Emission von Licht aus solchen Kontakten.“

Die Auszeichnung wurde im März 2017 während der DPG-Frühjahrstagung in Dresden überreicht.

2016

Dr. Julia Stähler
Fritz-Haber-Institut Berlin

„In Anerkennung ihrer Arbeiten zur Ultrakurzzeitdynamik an Oberflächen und in Festkörpern.“

2015

Dr. Wilhelm Auwärter
TU München, Physik-Department Garching

„Für seine bahnbrechenden Arbeiten zum Verständnis der Eigenschaften einzelner Porphyrinspezies.“

2014

Dr. Yuri S. Dedkov
SPECS Surface Nano Analysis GmbH

„Für seine wichtigen Arbeiten über Struktur und Eigenschaften von Graphen auf Metalloberflächen und der magnetischen Kopplung in diesen Schichtsystemen.“

2013

Dr. Kirsten von Bergmann
Universität Hamburg

„In Anerkennung ihrer herausragenden Beiträge zur direkten Beobachtung komplexer Spinstrukturen an Oberflächen mittels spinaufgelöster Rastertunnelmikroskopie.“

2012

Dr. Mato Knez
MPI für Mikrostrukturphysik, Halle

„Für seine herausragenden Leistungen bei der Entwicklung von neuartigen Konzepten für die Herstellung von Nano- und Hybridmaterialien mittels Atomlagenabscheidung (ALD).“

2011

Prof. Dr. Philip Hofmann
Universität Aarhus, Dänemark

„In Würdigung seiner Pionierarbeiten zur Physik von zweidimensionale Elektronengase mit starker Spin-Bahn-Aufspaltung.“

2010

Dr. Stefan Linden
Forschungszentrum und Universität Karlsruhe

„In Würdigung seiner bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der photonischen Metamaterialien.“

2009

Priv. Doz. Dr. Jürgen Faßbender
Forschungszentrum Dresden-Rossendorf

„In Würdigung seiner Untersuchungen Ioneninduzierte Modifizierung magnetischer Schichten.“

2008

Dr. Stefan Mayr
Universität Göttingen

„In Würdigung seiner Untersuchungen zur Entstehung selbstorganisierter Nanostrukturen an Oberflächen und beim Wachstum dünner Schichten mittels Experiment und Computersimulation.“

2007

Priv. Doz. Dr. Armin Dadgar
Universität Magdeburg

„In Würdigung zur Entwicklung und Erforschung von Hetero-Schichtstrukturen aus Verbindungshalbleitern.“

2006

Jun. Prof. Dr. Stefan Heinze
Universität Hamburg

„In Würdigung seiner herausragenden Arbeiten zur spin-polarisierten Rastertunnelmikroskopie.“

2005

Jun. Prof. Dr. Michael Bauer
TU Kaiserslautern

„In Würdigung seiner zukunftsweisenden Pionierarbeiten auf dem Gebiet der zeitaufgelösten Photoelektronenspektroskopie unter Verwendung von ultrakurzen Laserpulsen.“

2004

Priv.-Doz. Dr. Dirk Sander
Max-Planck-Institut für Mikrostrukturtechnik, Halle

„In Würdigung seiner bedeutenden Beiträge zum Einfluss elastischer und magneto-elastischer Spannungen auf Oberflächenrekonstruktion und magnetische Anisotropie in atomaren Schichten.“

2003

Nicht vergeben

2002

Priv.-Doz. Dr. Christian Teichert
Montanuniversität Leoben, Österreich

„In Würdigung seiner wegweisenden Arbeiten zum Verständnis von Selbstorganisations-Phänomenen auf der Nanometerskala in der Halbleiter-Heteroepitaxie und des Einsatzes von selbstorganisierten Halbleiteroberflächen als Substrate für magnetische Nanostrukturen.“

2001

Priv.-Doz. Dr. Thomas Zettler
TU Berlin

„In Würdigung seiner bahnbrechenden und praxisbezogenen Arbeiten zu den Wachstumsprozessen und zur in situ-Spektroskopie bei der Metallorganischen Gasphasenepitaxie.“

2000

Priv.-Doz. Thomas Michely
RWTH Aachen

„In Würdigung seiner wegweisenden Untersuchungen zu den Einzelereignissen bei der Teilchen-Oberflächenwechselwirkung und den Nukleationsprozessen beim Wachstum dünner Schichten auf atomarer Skala.“

1999

Dr. Udo D. Schwarz
Universität Hamburg

„In Würdigung seiner hervorragenden Beiträge auf dem Gebiet der quantitativen Rasterkraftmikroskopie, insbesondere der Reibungs- und der dynamischen Kraftmikroskopie.“

1998

Prof. Dr. Andreas Waag
Universität Ulm

„In Würdigung seiner herausragenden Arbeiten zur erstmaligen Realisierung von Beryllium-Chalkogenid-Schichtstrukturen mittels der Molekularstrahlepitaxie und der Anwendung solcher Schichten in der Photonik.“

1997

Dr. Hilde Hardtdegen
Forschungszentrum Jülich

„In Würdigung ihrer herausragenden Arbeiten zur Weiterentwicklung und Vervollkommnung des Verfahrens der metallorganischen Gasphasenepitaxie (Metalorganic Vapor Phase Epitaxy MOVPE) und dessen Anwendungen insbesondere für die Präparation von III-V-Halbleiterschichten.“

1996

Dr. Markus Biebl
Augsburg

„In Würdigung seiner herausragenden Dissertation zum Thema „Physikalische Grundlagen zur Integration von Mikromechanik, Sensorik und Elektronik“.“

1995

Prof. Dr. Matthias Wuttig
RWTH Aachen

„In Würdigung seiner herausragenden Arbeiten zur Herstellung und Charakterisierung von ultradünnen Schichten und Oberflächenlegierungen.“

1994

Prof. Dr. Günter Reiss
Universität Bielefeld

„In Würdigung seiner herausragenden Arbeiten über den Ladungstransport in dünnen polykristallinen Metallschichten.“

1993

Prof. Dr. Harald Heinecke
BMW Group, München

„In Würdigung seiner Arbeiten zur Herstellung epitaktischer III-V Halbleiterschichten mittels des MOMBE-Verfahrens.“

1992

Prof. Dr. Roland Wiesendanger
Universität Hamburg

„In Würdigung seiner Arbeiten auf dem Gebiet der Rastertunnelmikroskopie und der Rasterkraftmikroskopie zur Aufklärung von atomaren Strukturen und Defekten auf Festkörperoberflächen.“

1991

Prof. Dr. Gerd Schönhense
Universität Mainz

„Zirkulardichroismus bei der Emission von Photoelektronen aus Oberflächen.“

1990

Prof. Dr. Herbert M. Urbassek
Universität Kaiserslautern

„Theorie der Zerstäubung von Festkörperoberflächen und der Molekülzerstäubung unter Ionenbeschuss.“

1989

Prof. Dr. Eberhard Umbach
Universität Würzburg

„In Würdigung seiner fundamentalen Arbeiten zur Entwicklung des Verständnisses und der praktischen Anwendung von photoindizierten Elektronenspektroskopien von Oberflächen und Adsorptionsschichten.“

1988

Prof. Dr. Ernst Bauer
Department of Physics and Astronomy, Tempe, Arizona (USA)

Dr. Wolfgang Telieps
TU Clausthal (post mortem)

„In Würdigung ihrer grundlegenden und bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet des LEED-Mikroskops.“

1986

Prof. Dr. Jürgen Kirschner
MPI für Mikrostrukturphysik, Halle

„In Anerkennung seiner grundlegenden und bahnbrechenden Arbeiten zur Wechselwirkung von spinpolarisierten Elektronen mit Festkörperoberflächen und dünnen Schichten.“