Preisträgerinnen und Preisträger

Der Gustav-Hertz-Preis soll eine hervorragende, kürzlich abgeschlossene Arbeit eines oder mehrerer junger Physiker/innen auszeichnen und so dem Ansporn des Nachwuchses dienen. Dabei soll die auszuzeichnende Arbeit aus den Gebieten der experimentellen oder theoretischen Physik stammen, einen gewissen Abschluss zeigen und neue Erkenntnisse enthalten. "Erkenntnis" wird dabei nicht allein im Sinne der Grundlagen verstanden, sondern es werden auch Ergebnisse im Sinne der Anwendung und Praxis gewertet. Als "junge Physiker/innen" werden auch solche mit abgeschlossener Promotion und in besonderen Fällen mit abgeschlossener Habilitation verstanden, sofern ihnen zum Zeitpunkt des Vorschlags kein Angebot einer Lebensstellung als Hochschullehrer/in oder einer leitenden Stellung in einem hochschulfreien Forschungsinstitut oder in der Industrie vorliegen.

2024

© Privat

Dr. Daniela Doneva
Eberhard Karls Universität Tübingen

„Für ihre herausragenden Arbeiten zur Erforschung der Eigenschaften von Schwarzen Löchern und Neutronensternen in Theorien der Gravitation jenseits der Allgemeinen Relativitätstheorie und für ihre grundlegenden Beiträge zur Nutzung kompakter Objekte und Gravitationswellen als Präzisionssonden für die fundamentale Physik.“

Daniela Doneva hat mit ihrer Forschung zur theoretischen und computergestützten Astrophysik von Schwarzen Löchern und Neutronensternen neuartige Phänomene aufgedeckt, die in Theorien der Gravitation jenseits der Allgemeinen Relativitätstheorie auftreten. Ihre Arbeiten haben zu tieferen Einsichten in die „Strong Gravity“ geführt und systematische Untersuchungen potenzieller Entartungen bei Gravitationswellenmessungen aus verschiedenen Bereichen der fundamentalen Physik ermöglicht.

Daniela Doneva hat im Jahr 2012 an der Universität Sofia ihre Promotion in theoretischer Physik abgeschlossen und arbeitet seitdem an der Universität Tübingen. Ihre Arbeit wurde durch ein Humboldt-Forschungsstipendium (2013–2015) sowie durch das Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramm (2015–2018) gefördert. Seit 2019 leitet sie eine unabhängige Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe.

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.

2023

© Privat

Dr. Sebastian Eckart
Goethe-Universität Frankfurt am Main

„Für seine theoretischen und experimentellen Beiträge zu fundamentalen Fragen der Quantenmechanik, insbesondere für seine zeitlich hochauflösenden Studien auf dem Gebiet der Ionisationsprozesse in starken Laserfeldern, bei denen viele Photonen absorbiert werden.“

Sebastian Eckart sind bahnbrechende Experimente in der Atomphysik auf der kürzesten Zeitskala gelungen. Mit ultrakurzen Laserfeldern konnte er Ringströme in Atomen erzeugen und zeigen, dass Elektronen aus einem Molekül mit einer winzigen Zeitverzögerung emittiert werden. In seinen neusten Arbeiten gelang es ihm, in wenigen Femtosekunden ein verschränktes Atompaar zu erzeugen. Die von Einstein so benannte "gespenstische Fernwirkung" konnte damit endlich in einem Zeitlupenfilm untersucht werden.

Von 2009 bis 2015 studierte Eckart Physik in Konstanz mit Auslandsaufenthalten in Italien und dem Oman. Seine Masterarbeit schrieb er bei Alfred Leitenstorfer. Im Jahr 2019 wurde er an der Goethe-Universität Frankfurt in der Gruppe von Reinhard Dörner promoviert. Eckart erhielt für seine herausragende Promotion Auszeichnungen des Institut of Physics und der Goethe-Universität Frankfurt. Nach Auslandsaufenthalten in Berkeley und Wien forscht er heute als Postdoc in Frankfurt.

Die Auszeichnung wird im März 2023 während der DPG-Jahrestagung in Dresden verliehen.

Preisträgervortrag März 2023 in Hannover (über DPG-YouTube-Kanal): "Amplitude, Phase and Entanglement in Strong Field Ionization"

2022

© Max Hofstetter/NOMIS Foundation

Dr. David Brückner
Ludwig-Maximilians-Universität München

„Für seine herausragenden theoretischen Arbeiten zur Migration von Zellen in räumlich eingeschränkten Umgebungen. Seine dynamische Modellierung komplexer Systeme zeigt ein neues Verständnis der Bewegung von Krebszellen und deren Wechselwirkung. Die Arbeit ist in höchstem Maße interdisziplinär und besitzt Relevanz sowohl für die Biologie als auch für die Medizin.“

Migrierende Zellen, wie Immun- und Krebszellen, passieren auf ihren Wegen zahlreiche Hindernisse wie engmaschige Gewebe. Brückner kombinierte Methoden aus der statistischen und nichtlinearen Physik, um Modelle für die stochastische Bewegung solcher Zellen direkt aus experimentellen Daten abzuleiten. Der datengestützte Ansatz dieser Arbeit eröffnet neue Perspektiven für die Entwicklung theoretischer Ansätze in der Biophysik.

David Brückner studierte Physik an der University of Cambridge (UK). Im Rahmen seiner Doktorarbeit in der Gruppe von Chase Broedersz an der LMU München untersuchte er die stochastische Dynamik migrierender Zellen. Derzeit forscht er als Postdoktorand und Fellow der NOMIS Stiftung am IST Austria in den Arbeitsgruppen von Edouard Hannezo und Gašper Tkacik zur Physik entwicklungsbiologischer Systeme.

Die Auszeichnung wird während der DPG-Tagung im September 2022 in Regensburg verliehen.

2021

© Privat

Dr. Benedict Seiferle
Ludwig-Maximilians-Universität München

„Für seine herausragenden Beiträge zur Charakterisierung des Thorium-229-Isomers, insbesondere die erstmalige direkte und präzise Bestimmung der Anregungsenergie des Isomers als Grundlage einer künftigen Realisierung einer Kernuhr.“

Die Genauigkeit unserer Zeitmessung wird derzeit von Atomuhren bestimmt. Eine auf einem Kernübergang basierende 'Kernuhr' könnte Atomuhren an Leistungsfähigkeit übertreffen und völlig neue Anwendungsgebiete erschliessen. Durch wegweisende Experimente hat Seiferle die Eigenschaften des Thorium-229-Isomers als derzeit einzigem Kernuhr-Kandidaten charakterisiert und damit die Grundlagen zu seiner künftigen laserbasierten Kontrolle für die erstmalige Realisierung einer Kernuhr geschaffen.

Benedict Seiferle studierte Physik an der LMU München und beschäftigt sich seit seiner MSc-Arbeit mit dem exotischen Th-229-Isomer. 2019 schloss er seine Dissertation an der LMU mit "summa cum laude" ab, die Ergebnisse publizierte er in 'Nature' und erhielt 2020 den Promotionspreis der LMU. Derzeit forscht er als Postdoktorand im Rahmen des ERC-Synergy-Projekts 'ThoriumNuclearClock' an der LMU.

Die Auszeichnung wurde im Juni 2022 während einer Preisverleihungsveranstaltung in Bad Honnef überreicht.

2020

© Privat

Dr. Laerte Patera
Universität Regensburg

„Für die Entwicklung einer neuartigen Variante der Rastertunnelmikroskopie, mit der erstmalig auch auf einer vollkommen isolierenden Probe einzelne Moleküle elektronisch untersucht werden können.“

Laerte Patera wird für seine wesentlichen Beiträge zur Entwicklung der Einzel-Elektronen Wechselstrom Rastertunnelmikroskopie ausgezeichnet. Diese neue Methode ermöglicht das Abbilden von Molekülorbitalen in unterschiedlichen Ladungszuständen von einzelnen, elektronisch isolierten Molekülen. Da damit auch Nicht-Gleichgewichtszustände zugänglich werden, kann das Wechselspiel zwischen Elektronentransfer, struktureller Relaxation und Orbitalstruktur auf atomarem Maßstab untersucht werden.

Nach seinem Physikstudium an der Universität Mailand untersuchte Laerte Patera im Rahmen seiner Doktorarbeit katalytische Prozesse auf atomarem Maßstab in der Arbeitsgruppe von Prof. Giovanni Comelli in Trieste. Er wurde Anfang 2016 auf dem Gebiet der Nanotechnologie promoviert und ist seitdem als Postdoktorand in der Arbeitsgruppe von Prof. Jascha Repp an der Universität Regensburg tätig.

Die Auszeichnung wurde im Juni 2022 während einer Preisverleihungsveranstaltung in Bad Honnef überreicht.

2019

© Universität Oldenburg

PD Dr. Svend-Age Biehs
Universität Oldenburg

„Für seine wesentlichen Beiträge zum Verständnis des nahfeldinduzierten Strahlungswärmetransports, insbesondere des Nahfeld-Wärmemikroskops. Sein Beitrag zur Entwicklung eines thermischen Transistors sowie die Entdeckung der thermischen Bistabilität sind von großer Bedeutung. Darüber hinaus sind seine Untersuchungen zur Super-Planckschen-Strahlung hyperbolischer Metamaterialien wegweisend.“

Svend-Age Biehs leistete eine Fülle bahnbrechender Beiträge zu den theoretischen Grundlagen sowie zukünftigen Anwendungen thermischer Nahfeld-Effekte. Seine Theorie des Nahfeld-Raster-Wärmemikroskops, seine Arbeiten zur Super-Planckschen-Strahlung hyperbolischer Metamaterialien und seine brillanten Ideen zur Entwicklung logischer Elemente auf der Grundlage der Nahfeld-Wärmestrahlung erlangten hohe internationale Anerkennung.

Svend-Age Biehs, geboren in Halle (Saale), studierte Physik und promovierte in Oldenburg. Nach zweijährigem Aufenthalt am Institute d'Optique in Palaiseau in der Gruppe von Jean-Jacques Greffet kehrte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter nach Oldenburg zurück, wo er sich 2014 habilitierte und inzwischen als Heisenberg-Stipendiat sein eigenes Team aufbaut.

Die Auszeichnung wurde im März 2019 während der DPG-Jahrestagung in Rostock überreicht.

2018

© FotoPro GANZ

Dr. Lavinia Heisenberg
ETH Zurich, Institute for Theoretical Studies

„Für ihre bahnbrechenden Beiträge zur Entwicklung von Gravitationstheorien. Mit ihren Arbeiten insbesondere zu einer Proca-ähnlichen Lagrangedichte für Vektorfelder und zu deren kosmologischer Relevanz hat sie eine neue Richtung für die Gravitationsforschung eröffnet.“

Lavinia Heisenberg wird für ihre bahnbrechenden Beiträge zur Entwicklung von Gravitationstheorien mit dem Gustav-Hertz-Preis ausgezeichnet. Mit ihren Arbeiten insbesondere zu einer verallgemeinerten, Proca-ähnlichen Lagrangedichte für Vektorfelder auf gekrümmten Raumzeiten und zu deren kosmologischer Relevanz hat sie eine neue Richtung für die Gravitationsforschung eröffnet. Darüber hinaus bearbeitet sie ein weites Spektrum kosmologischer und gravitationstheoretischer Probleme.

Lavinia Heisenberg studierte Physik an der Universität Heidelberg und wurde 2014 an der Universität Genf mit einer mehrfach ausgezeichneten Dissertation über alternative Gravitationstheorien promoviert. Von Genf aus ging sie zunächst als Postdoc an das Nordic Institute for Theoretical Physics (Nordita) und das Oskar Klein Centre in Stockholm und wechselte als Nominated Junior Fellow an das Institute for Theoretical Studies der ETH Zürich.

Die Auszeichnung wurde im März 2018 während der DPG-Jahrestagung in Erlangen überreicht.

2017

© Norwegian University of Science and Technology (NTNU)

Prof. Dr. Dennis Meier
NTNU, Dept. of Materials Science, Trondheim

„Dennis Meier untersuchte die physikalischen Eigenschaften von Domänenwänden in Multiferroika. Er konnte außergewöhnliche elektronische Phänomene zeigen, welche an Domänenwänden auftreten, und diese als neuartige funktionale Grenzflächen darstellen. Im Gegensatz zu gewachsenen Grenzflächen sind Domänenwände beweglich, was von immenser Bedeutung für die Nutzbarmachung von Multiferroika ist. In Würdigung dieser hervorragenden Arbeiten verleiht die Deutsche Physikalische Gesellschaft Herrn Prof. Dr. Dennis Meier den Gustav-Hertz-Preis 2017.“

Verleihung des Gustav-Hertz-Preises für seine richtungsweisenden Arbeiten zu Domänenwänden in Multiferroika. Durch die von ihm nachgewiesenen besonderen magnetischen und elektrischen Eigenschaften stellen sich diese Wände als eine neuartige Form funktionaler oxidischer Grenzfläche dar. Im Gegensatz zu gewachsenen Grenzflächen sind Domänenwände jedoch beweglich, was von immenser Bedeutung für die Nutzbarmachung von Multiferroika ist.

Dennis Meier studierte Physik an der Universität zu Köln und promovierte als Physiker im Jahr 2010 an der Universität Bonn. Danach forschte er als Feodor-Lynen Stipendiat der Alexander von Humboldt-Gesellschaft an der UC Berkeley in den USA. Ab 2013 arbeitete er als Gruppenleiter an der ETH Zürich, wo er 2015 habilitiert wurde. Seit 2016 ist er Associate Professor und Onsager Fellow an der NTNU in Trondheim, Norwegen.

Die Auszeichnung wurde im März 2017 während der DPG-Jahrestagung in Münster überreicht.

2016

© privat

Dr. Peter Keim
Universität Konstanz

„Für seine herausragenden Leistungen zur Beobachtung der Langzeitdynamik in zweidimensionalen, kolloidalen Modellsystemen, insbesondere zum Nachweis des Kibble-Zurek-Mechanismus.“

Die Auszeichnung wurde im März 2016 während der DPG-Jahrestagung in Regensburg überreicht.

2015

© Peter Winandy, Winandy Fotografie / privat

Dr. Thomas Bretz
ETH Zürich / RWTH Aachen

„In Anerkennung ihrer entscheidenden Beiträge zur Entwicklung und Anwendung von halbleiterbasierten Photovervielfachern bei Cherenkov-Detektoren in der Gamma-Astronomie.“

Die Auszeichnung wurde im März 2015 während der DPG-Jahrestagung in Berlin überreicht.

© Peter Winandy, Winandy Fotografie / privat

Dr. Daniela Dorner
Universität Würzburg

„Für ihre mutige und entschlossene Arbeit am erfolgreichen „First Avalanche Photodiode Telescope“ (FACT) Projekt , durch die sie einen originellen und zukunftsweisenden Impuls für die Weiterentwicklung der Astroteilchenphysik gegeben und einer neuen Technologie zum Durchbruch verholfen haben. Damit haben sie ein Fenster zur kontinuierlichen Beobachtung der Variabilität der Gammastrahlung von aktiven Galaxienkernen geöffnet.“

Die Auszeichnung wurde im März 2015 während der DPG-Jahrestagung in Berlin überreicht.

2014

© Horst Schmidt-Böcking

PD Dr. Till Nikolaij Jahnke
Universität Frankfurt

„Für seine bahnbrechenden experimentellen Untersuchungen zur langreichweitigen Van-der-Waals-Wechselwirkung in Molekülen, insbesondere für seine Arbeiten zum interatomaren Coulomb-Zerfall.“

Die Auszeichnung wurde im März 2014 während der DPG-Jahrestagung in Berlin überreicht.

2013

© http://www.mpq.mpg.de/cms/mpq/news/awards/archiv/2010/10_11_30.html

Dr. Eleftherios Goulielmakis
Max-Planck-Institute for Quantum Optics, Garching

„In Würdigung seiner herausragenden Beiträge auf dem Feld der Attosekunden-Physik, insbesondere für seine eigenständigen Experimente der jüngsten Zeit zur Erzeugung der kürzesten Pulse weicher Röntgenstrahlung, ihre Anwendung zur zeitaufgelösten Messung von Elektronendynamik und die Kontrolle von Lichtfeldern auf der Attosekundenskala. Diese Arbeiten eröffnen neue Wege zur Kontrolle der Materie auf nanoskopischer Skala mit bislang unerreichter Präzision.“

Die Auszeichnung wurde im März 2013 während der DPG-Jahrestagung in Dresden überreicht.

2012

© http://www.edm.ethz.ch/people/scientific_staff/antognini

Aldo Antognini
ETH Zurich

„In Würdigung ihres entscheidenden Beitrags zur Präzisionsmessung der Lambshift in myonischem Wasserstoff. Sie haben damit maßgeblich weitere experimentelle und theoretische Untersuchungen zur Struktur des Protons und der Quantenelektrodynamik gebundener Systeme initiiert.“

Die Auszeichnung wurde im März 2012 während der DPG-Jahrestagung in Berlin überreicht.

© http://www.mpq.mpg.de/cms/mpq/people/Pohl_Randolf.shtml http://www.mpq.mpg.de/cms/mpq/people/Pohl_Randolf.shtml

Prof. Dr. Randolf Pohl
Universität Mainz

„In Würdigung ihres entscheidenden Beitrags zur Präzisionsmessung der Lambshift in myonischem Wasserstoff. Sie haben damit maßgeblich weitere experimentelle und theoretische Untersuchungen zur Struktur des Protons und der Quantenelektrodynamik gebundener Systeme initiiert.“

Die Auszeichnung wurde im März 2012 während der DPG-Jahrestagung in Berlin überreicht.

2011

© privat

Dr. Jörn Dunkel
University of Oxford

„In Anerkennung seiner bahnbrechenden Arbeiten zur Statistischen Physik, insbesondere zur Vereinheitlichung von Spezieller Relativitätstheorie und Thermodynamik.“

Die Auszeichnung wurde im März 2011 während der DPG-Jahrestagung in Dresden überreicht.

2010

© privat

Dr. Thomas Pohl
MPI Dresden

„Für die theoretische Beschreibung der Formation von Anti-Wasserstoff in hohen Magnetfeldern und der damit verbundenen Schaffung der Grundlage für zukünftige Experimente mit Antiwasserstoff im Grundzustand.“

Die Auszeichnung wurde im März 2010 während der DPG-Jahrestagung in Bonn überreicht.

2009

© Uni Freiburg

Prof. Dr. Roland Wester
Universität Freiburg

„Für die Abbildung der Dynamik bei Ionen-Molekül-Reaktionen. Mit der kinematisch vollständigen Bestimmung des Ablaufs der nukleophilen Substitution ist ihm ein Durchbruch im Verständnis der physikalischen Prozesse von chemischen Reaktionen gelungen. Hierbei hat er zudem einen neuen dynamischen Reaktionskanal entdeckt.“

Die Auszeichnung wurde im März 2009 während der DPG-Jahrestagung in Hamburg überreicht.

2008

© GSI

Gabriel Martínez Pinedo
GSI Darmstadt

„Herr Martínez Pinedo hat einen neuen astrophysikalischen Prozess zur Synthese von Elementen in Sternen entdeckt: den Neutrino-Proton-Prozess. Er hat damit eines der ältesten Probleme auf dem Gebiet der Elemententstehung prinzipiell gelöst und auf elegante Weise eine Verbindung zu astronomischen Beobachtungen hergestellt.“

Die Auszeichnung wurde im März 2008 während der DPG-Jahrestagung in Berlin überreicht.

2007

© Uni Potsdam

Prof. Dr. Matias Bargheer
Universität Potsdam

„Herr Matias Bargheer hat wesentliche Beiträge für die Entwicklung der Röntgen-Beugung im Femtosekunden-Bereich geleistet und mit dieser Methode kohärente Phononenoszillationen in Echtzeit beobachtet. Ihm gelang damit die Aufklärung der lange kontrovers diskutierten Anregungsmechanismen von optischen Phononen in Halbleiter-Übergittern.“

Die Auszeichnung wurde im März 2007 während der DPG-Jahrestagung in Regensburg überreicht.

2006

© privat

Prof. Dr. Hartmut Abele
Universität Heidelberg

„Für Untersuchungen fundamentaler Wechselwirkungen durch Präzisionsmessungen mit kalten und ultrakalten Neutronen zur Überprüfung des Standardmodells der Elementarteilchenphysik im elektroschwachen Sektor und zur Untersuchung der Gravitation bei extrem kurzen Distanzen und im Quantenbereich.“

Die Auszeichnung wurde im März 2006 während der DPG-Jahrestagung in München überreicht.

2005

Prof. Dr. Markus Drescher
DESY

„Für seine bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Erzeugung und Charakterisierung von Attosekunden-Strahlungspulsen und deren Anwendung in der Elektronenspektroskopie. Drescher entwickelte ein Messverfahren, bei dem die Elektronenemissionen eines atomaren Augerzerfalls mithilfe eines Laserpulses abgetastet werden. Wie ein Diskobesucher auf der Tanzfläche werden die Elektronen durch den Laser stroboskopisch "angeblitzt". Die Verschlusszeiten dieser atomaren Kamera liegen dabei im Attosekunden-Bereich (Attosekunde = trillionstel Sekunde) und ermöglichen eine zeitliche Verfolgung der Elektronenbewegung.“

Die Auszeichnung wurde im März 2005 während der DPG-Jahrestagung in Berlin überreicht.

2004

Prof. Dr. Klaus Blaum
CERN

„Für seine hervorragenden Arbeiten über die Massenbestimmung instabiler Atomkerne. Blaum perfektionierte das so genannte ISOLTRAP-Experiment, das am europäischen Teilchenlabor CERN in der Abteilung ISOLDE betrieben wird. Das Experiment untersucht geladene Atome (Ionen) mit Hilfe so genannter Fallen. Blaum erweiterte den Messaufbau um eine "Kohlenstoffcluster-Quelle". Dank dieser Eichapparatur ist es erstmals möglich, Kernmassen entlang des gesamten Periodensystems der Elemente bzw. der Nuklidkarte präzise zu messen. Kernmassen geben unter anderem Aufschluss über die "Schwache Wechselwirkung" - eine der fundamentalen Naturkräfte - sowie über die Entstehung der chemischen Elemente im Inneren der Sterne.“

Die Auszeichnung wurde im März 2004 während der Physikertagung in München überreicht.

2003

Prof. Dr. Christoph Keitel
Universität Freiburg

„Herr Keitel hat grundlegende Beiträge zur relativistischen Quantendynamik von Ionen in ultrastarken Laserfeldern geleistet und einen neuen Mechanismus zur Erzeugung kohärenten Röntgenlichts entdeckt. Seine originellen Ergebnisse sind international auf große Resonanz gestoßen und haben der Physik der Licht-Materie-Wechselwirkung neue Weg gewiesen.“

Die Auszeichnung wurde im März 2003 während der Physikertagung in Hannover überreicht.

2002

Prof. Dr. Michael Bonitz

„Mit der Preisverleihung werden die herausragenden Arbeiten von Herrn Dr. Michael Bonitz über Coulombkorrelationseffekte in Plasmen, in optisch angeregten Halbleitern und in niederdimensionalen Systemen gewürdigt. Herr Bonitz hat wichtige Beiträge zur Quantenkinetik geleistet und darüber hinaus Computersimulationen entwickelt, mit denen er viel beachtete Ergebnisse zur Wignerkristallisation entarteter mesoskopischer Elektronencluster erzielt hat. Durch seine fächerübergreifenden wissenschaftliche Arbeiten hat Herr Bonitz erfolgreich nationale und internationale Kooperationen befruchtet.“

Die Auszeichnung wurde im März 2002 während der Physikertagung in Leipzig überreicht.

2001

Prof. Dr. Thomas Dekorsy

2000

Gunter M. Schütz

1999

Prof. Dr. Elke Scheer

1998

Prof. Dr. Martin Holthaus

1997

Wolfgang Ketterle

1996

Prof. Dr. Jürgen Köhler

Prof. Dr. Jörg Wrachtrup

1995

Walter Metzner

1994

Markus Horst Donath

1993

Dieter Wintgen