Preisträgerinnen und Preisträger

Die Max-Planck-Medaille ist die höchste Auszeichnung der DPG für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der theoretischen Physik.

2024

© LMU

Prof. Dr. Erwin Frey
Arnold-Sommerfeld-Center, LMU München

„In Würdigung seiner fundamentalen Beiträge zur Theoretischen Biophysik, insbesondere zum interzellulären Transport, zu biomolekularen Prozessen und zur Musterbildung in komplexen Systemen.“

Erwin Frey hat herausragende und einflussreiche theoretische Beiträge zur Physik von Nichtgleichgewichtsprozessen erbracht. Im Fokus seiner Arbeiten stehen dabei Anwendungen in der Biophysik. Frey sucht nach grundlegenden Funktionseinheiten, um die komplexen Vorgänge in biologischen Systemen zu verstehen. Neben vielen anderen Erfolgen hat Frey herausragende Fortschritte beim Verständnis des elastischen Verhaltens von semi-flexiblen Polymeren und skelettartigen Zellstrukturen, der Musterbildung bei Reaktions-Diffusions-Systemen, der Entstehung von Proteinmustern, von interzellulären Transportmechanismen sowie der Dynamik von mikrobiellen Systemen erzielt.

Erwin Frey studierte Physik an der Technischen Universität München (TUM) und wurde dort im Jahr 1989 promoviert. Von 1990 bis 1992 forschte er als Postdoc an der Harvard University. Er habilitierte sich 1996 an der TUM und erhielt anschliessend ein DFG Heisenberg fellowship als Auszeichnung. 2002 wurde Frey als Professor an die Freie Universität Berlin berufen. Verbunden damit war die Position als Direktor am Hahn-Meitner Institut. Seit 2004 leitet er den Lehrstuhl für Statistische und Biologische Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Zusammen mit Erich Sackmann gründete Erwin Frey den Fachverband "Biologische Physik" der DPG. 2023 erhielt er einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates.

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.

2023

© tatarstan.ru / Rinat Safin

Prof. Rashid A. Sunyaev
Max-Planck-Institut für Astrophysik, Garching

„In Würdigung seiner zahlreichen und fundamentalen Beiträge zur relativistischen Astrophysik und zur Kosmologie, insbesondere für die theoretische Vorhersage der experimentell beobachteten Veränderungen im Spektrum der kosmischen Hintergrundstrahlung beim Durchgang durch Galaxienhaufen. ---- In recognition of his numerous and fundamental contributions to relativistic astrophysics and to cosmology, in particular for the theoretical prediction of experimentally observed changes in the spectrum of cosmic background radiation passing through galaxy clusters.“

Sunyaev hat auf vielen Gebieten der Kosmologie, der relativistischen Astrophysik und der Röntgenastronomie gearbeitet. Mit seinem Doktorvater sagte er vorher, wie sich das Spektrum der kosmischen Hintergrundstrahlung beim Durchgang durch das heiße Gas eines Galaxienhaufens verändert (Sunyaev-Zeldovich-Effekt). Seine Arbeit mit Shakura über die Struktur von Akkretionsscheiben, die sich beim Einströmen von Materie auf schwarze Löcher bilden, gilt als eine der einflussreichsten Arbeiten der modernen Astrophysik.

Rashid A. Sunyaev studierte in Moskau (MIPT), wo er auch promoviert und 1974 Professor wurde. Seit 1992 ist er "Chief Scientist" am Raumforschungsinstitut der Russischen Akademie der Wissenschaften. Von 1982 bis 2002 baute er dort die Abteilung für Hochenergie-Astrophysik auf. Ab 1995 war er auch Direktor am Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching.

Die Auszeichnung wurde im März 2023 während der DPG-Jahrestagung in Dresden verliehen.

2022

© Fakultät für Physik / Uni Göttingen

Prof. Dr. Annette Zippelius
Georg-August-Universität Göttingen

„In Würdigung ihrer fundamentalen Beiträge, welche die statistische Physik kondensierter Materie konzeptionell wie methodisch nachhaltig beeinflusst haben; insbesondere für ihre herausragenden Arbeiten zu den Schmelzübergängen dünner Filme, zur statistischen Theorie neuronaler Netze und zur Dynamik granularer Gase.“

Das Lebenswerk von Annette Zippelius zeichnet sich durch beeindruckende Tiefe und Innovation im breiten Feld hochkomplexer physikalischer und biologischer Systeme aus. Besonders bekannt ist sie u. a. für Arbeiten über die Dynamik von Spingläsern, ein exakt lösbares, asymmetrisches Modell neuronaler Netze, eine hydrodynamische Theorie von Defekten in der Nähe des zweidimensionalen Schmelzübergangs, sowie eine Theorie der Energierelaxation und der Korrelationen in Freiheitsgraden granularer Gase.

Annette Zippelius studierte Physik an der TU München und an der University of Colorado in Boulder, USA. Nach der Promotion (TUM, 1976) und Postdoc-Jahren in USA (Harvard, Cornell) habilitierte sie sich 1982 in München. Ab 1983 arbeitete sie am Forschungszentrum Jülich. 1988 wurde sie an die Universität Göttingen berufen, als erste C4-Professorin in theoretischer Physik in der Bundesrepublik Deutschland.

Die Auszeichnung wurde während der DPG-Tagung im September 2022 in Regensburg verliehen.

2021

© Privat

Prof. Alexander M. Polyakov
Princeton University, USA

„In Würdigung seiner wegweisenden Pionierarbeiten zur Quantenfeldtheorie und Statistischen Mechanik, speziell zu Monopolen und Instanton-Lösungen von Yang-Mills-Theorien, zum konformen Bootstrap und zur Eich-String-Dualität.“

Alexander Polyakovs breit gestreutes Lebenswerk überragt durch zahlreiche Durchbrüche und wegweisende Anstöße auf dem Gebiet zwischen Quantenfeldtheorie und Statistischer Mechanik. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen die Pfadintegral-Quantisierung für bosonische Strings, topologische Lösungen (Monopole, Instantonen) von Eichtheorien, der „Bootstrap“ in der konformen Feldtheorie, und die Dualität zwischen Korrelationsfunktionen von Eich- und Stringtheorien.

Alexander M. Polyakov studierte Physik am Moskauer Institut für Physik & Technologie. Seine Promotion erfolgte 1969 am Landau-Institut für Theoretische Physik in Chernogolovka. Dort leitete er die Abteilung für Quantenfeldtheorie, bis er im Zuge der Auflösung der Sowjetunion an die Princeton University (USA) wechselte. Seit 1999 ist er "Joseph Henry Professor of Physics" in Princeton.

2020

© Astrid Eckert (TUM-Photodesignerin)

Prof. Dr. Andrzej J. Buras
Technische Universität München

„Für seine herausragenden Beiträge zur angewandten Quantenfeldtheorie fundamentaler Wechselwirkungen, insbesondere auf dem Gebiet der Flavorphysik und der Quantenchromodynamik.“

Andrzej J. Buras ist für seine herausragenden Beiträge zur angewandten Quantenfeldtheorie fundamentaler Wechselwirkungen, vor allem zur Phänomenologie des Standardmodells der Teilchenphysik, international hoch anerkannt. Von besonderem Einfluss waren seine Arbeiten zur Asymmetrie zwischen Materie und Antimaterie (CP-Verletzung) und zu den quantitativen Effekten der starken Wechselwirkung (QCD-Korrekturen höherer Ordnung) in schwachen und seltenen Zerfällen von Quark-Antiquark gebundenen Zuständen.

Andrzej J. Buras studierte Physik in Warschau. Er wurde 1972 am Niels-Bohr-Institut (Kopenhagen) promoviert. Auf Postdoc-Jahre am CERN (Genf), Fermilab (Chicago) und SLAC (Stanford University) folgte eine Anstellung am Max-Planck-Institut für Physik in München. 1988 wurde er als Ordinarius ans Physik-Department der TU München berufen. Seit 2012 ist er Emeritus of Excellence der TUM und leitet eine Gruppe Fundamentale Physik am Institute for Advanced Study der Universität. Andrzej J. Buras wurde 2007 mit der Smoluchowski-Warburg Medaille der Deutschen und der Polnischen Physikalischen Gesellschaft ausgezeichnet. Von 2011 bis 2016 wurde er durch einen ERC Advanced Grant gefördert. Er ist ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (2010), ausländisches Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften (2013) und der Polska Akademia Umiejetnosci in Krakau.

Die Auszeichnung wurde im Juni 2022 während einer Preisverleihungsveranstaltung in Bad Honnef überreicht.

Preisträgervortrag 2023 in Dresden (über DPG-YouTube-Kanal): "News from the Flavour Expedition to the Zeptouniverse"

2019

© Detlef Lohse

Prof. Dr. Detlef Lohse
Department of Physics – Physics of Fluids University of Twente, Enschede, Niederlande

„In Würdigung seiner bedeutenden theoretischen Beiträge zum Verständnis der Einzelblasen-Sonolumineszenz sowie zur Physik turbulenter Strömungen.“

Detlef Lohse hat mit herausragenden Arbeiten zur Theorie des fluiden Zustandes die moderne Hydrodynamik wesentlich beeinflusst. Insbesondere löste er das physikalische Rätsel der Sonolumineszenz von Einzelblasen, und er entwickelte (mit Siegfried Großmann) die führende Theorie für den Übergang zu turbulenter thermischer Konvektion. Seine Arbeiten über Tropfen und Blasen auf mikroskopischer Ebene kamen u.a. in Tintenstrahldruckern und bei Kontrastmitteln in der Herz-Ultraschalldiagnostik zur Anwendung.

Detlef Lohse (geb. 1963) studierte Physik in Kiel und Bonn und promovierte 1992 in Marburg. Seit 1998 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Physics of Fluids am Department of Applied Physics der University of Twente, Niederlande. Lohse wurde schon mehrfach hoch ausgezeichnet (u.a. Spinoza und Balzan Prize). Er ist Mitglied der Nationalen Akademie Leopoldina und der Royal Dutch Academy of Science.

2018

© Thorsten Näser/MPQ Bild (Archiv Nr. 563.png ): Thorsten Näser/MPQ

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. J. Ignacio Cirac
Max-Planck-Institut für Quantenoptik, Garching

„Für seine herausragenden Beiträge auf dem Gebiet der Quanteninformationstheorie und Quantenoptik.“

J. Ignacio Cirac hat grundlegende Beiträge zur Quanteninformation und Quantenoptik geleistet. Seine Forschungsarbeiten umfassen ein breites wissenschaftliches Spektrum, das von theoretisch-mathematischen Themen der Quanteninformation und Quantenvielteilchenphysik bis hin zu Fragen der Implementierung durch quantenoptische Systeme reicht. Hierzu gehören insbesondere seine Vorschläge eines Quantencomputers mithilfe gespeicherter Ionen, von Quantensimulatoren mit kalten Atomen in optischen Gittern und von Quantenkommunikation in quantenoptischen Netzwerken. Seine theoretischen Arbeiten waren wegweisend für die experimentellen Entwicklungen in der Atomphysik und Quantenoptik.

J. Ignacio Cirac, Jahrgang 1965, studierte an der Universidad Complutense de Madrid (Spanien) und promovierte dort im Jahr 1991. Von 1991 bis 1996 war er „Profesor Titular de Universidad“ an der Universität in Castilla-La Mancha (Spanien) und von 1996 bis 2001 Professor für Theoretische Physik an der Universität Innsbruck (Österreich). Seit 2001 ist er Direktor der Theorie-Abteilung des Max-Planck-Instituts für Quantenoptik in Garching und seit 2002 zusätzlich Honorarprofessor am Physik-Department der Technischen Universität München. Er wurde für seine wissenschaftlichen Leistungen bereits mehrfach mit hohen Preisen ausgezeichnet – unter anderem mit dem 6th International Quantum Communication Award (2006), dem Carl Zeiss Research Award (2009), der Benjamin Franklin Medal (2010), der Niels Bohr Institute Medal of Honor (2013) und dem Wolf-Preis (2013).

2017

© TUM

Prof. Dr. Herbert Spohn
Technische Universität München (TUM)

„In Würdigung seiner bedeutenden Beiträge zur Statistischen Physik hinsichtlich der Aufklärung des Übergangs von mikroskopischer Physik zu makroskopischem Verhalten.“

Herbert Spohn hat grundlegende Beiträge zur Statistischen Physik im Gleichgewicht und Nichtgleichgewicht sowie zur Quantenphysik geleistet. Der Schwerpunkt seiner Forschungsarbeiten liegt auf der theoretischen Herleitung des makroskopischen Verhaltens physikalischer Systeme aus den Gleichungen der mikroskopischen Physik. Spohn hat dieses Thema – den Zusammenhang zwischen der mikroskopisch und der makroskopisch beobachtbaren Physik – mit großer Originalität und Unabhängigkeit untersucht. Seine Ergebnisse haben wesentlich zu der Entwicklung der Statistischen Mechanik im Nichtgleichgewicht beigetragen. Herbert Spohn wurde für seine wissenschaftlichen Leistungen bereits mehrfach ausgezeichnet.

Herbert Spohn hat an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert, wurde dort promoviert und hat sich dort auch habilitiert. Von 1982 bis 1998 war er außerordentlicher Professor für Physik an derselben Universität und von 1998 bis 2012 Inhaber des Lehrstuhls für Mathematische Physik an der Technischen Universität München (TUM). Seitdem ist er TUM Emeritus of Excellence.

2016

© LMU

Prof. Dr. Dr. h. c. Herbert Wagner
Ludwig-Maximilians-Universität München

„In Würdigung seiner grundlegenden Beiträge zur Theorie der Phasenübergänge – insbesondere in niederdimensionalen, magnetischen Systemen – und der Dynamik kritischer Phänomene.“

Herbert Wagner hat grundlegende Beiträge zu verschiedenen Themen der Statistischen Physik und Theorie der kondensierten Materie geleistet. Seine bekannteste Arbeit ist sicherlich das berühmte Mermin-Wagner-Theorem, in dem er 1966 zusammen mit David Mermin in Cornell bewies, dass ein- oder zweidimensionale isotrope Systeme mit Wechselwirkungen endlicher Reichweite bei Temperaturen oberhalb des absoluten Nullpunkts im thermodynamischen Limes keine spontane Magnetisierung besitzen können. Dieses Theorem, das die entscheidende Rolle der Dimensionalität für Phasenübergänge hervorhebt, hat das physikalische Verständnis der Bedingungen, unter denen langreichweitige Ordnung in kondensierter Materie auftreten kann, entscheidend verändert und ist inzwischen Lehrbuchwissen. Weiterhin sind Herbert Wagners bahnbrechende Arbeiten auf dem Gebiet der dynamischen kritischen Phänomene zu nennen. Durch eine Lagrange- und Pfadintegral-basierte Formulierung der Renormierungsgruppe gelang es ihm, dynamische kritische Phänomene zu untersuchen und Skalenrelationen, Temperaturabhängigkeiten und Korrekturen zum Skalenverhalten abzuleiten.

Herbert Wagner promovierte 1963 an der Technischen Universität München und war danach Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Physik in München und Postdoktorand an der Cornell-Universität. Ab 1970 wirkte er als Gründungsdirektor am Institut für Festkörperforschung (IFF) am Forschungszentrum Jülich. Von 1976 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003 war er Inhaber des Lehrstuhls für Theoretische Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1992 wurde er mit der Ehrendoktorwürde der Universität Essen ausgezeichnet.

2015

© privat

Prof. Dr. Viatcheslav F. Mukhanov
Ludwig-Maximilians-Universtität München

„In Würdigung seiner grundlegenden Beiträge zur Kosmologie und insbesondere zur Strukturbildung aufgrund von Quantenfluktuationen im frühen Universum.“

Viatcheslav F. Mukhanov hat in den 80er Jahren vorhergesagt, dass während einer Phase sehr schneller Ausdehnung des frühen Universums Quantenfluktuationen angeregt wurden, die schließlich zu klassischen Dichtefluktuationen führten. Insbesondere hat er das Spektrum und die Statistik dieser Fluktuationen berechnet und die Hypothese aufgestellt, dass sie die Anfangsstörungen für die Bildung der großräumigen Strukturen im Universum darstellen. Die Vorhersage, dass kleinste Quantenfluktuationen der Ursprung der größten Strukturen im Universum sind, war kühn. Sie wurde aber inzwischen durch Messungen der Fluktuationen der kosmischen Mikrowellenstrahlung nachdrücklich bestätigt – zuerst durch den COBE Satellit der NASA und am genauesten durch das Planck-Weltraumteleskop der ESA. Diese Voraussage über die Inflation des frühen Universums ist die einzige, die durch Beobachtungen bestätigt wurde, und sie ist somit ihre wichtigste Stütze. Auch auf anderen Gebieten der Kosmologie ist V. Mukhanov ein sehr aktiver und einflussreicher Forscher. Er hat unter anderem Inflations-Modelle entwickelt („k-Inflation“, „Vektor-Inflation“) und sich mit Problemen der Quanteninformation im Zusammenhang mit schwarzen Löchern sowie der dunklen Energie beschäftigt.

Mukhanov studierte von 1973 bis 1979 am Institute for Physics and Technology in Moskau und promovierte dort 1982 in Physik und Mathematik bei Vitaly Ginzburg. Nach Anstellungen am Institute for Nuclear Research in Moskau war Mukhanov von 1992 bis 1997 Dozent mit Lehrauftrag an der ETH Zürich (Schweiz). Seit 1997 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Kosmologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. In Anerkennung seiner Leistungen wurde Mukhanov bereits mehrfach ausgezeichnet.

2014

© www.ihes.fr~ruelle

Prof. Dr. David Ruelle
Institut des Hautes Etudes Scientifiques (IHES), Bures-sur-Yvette

„Für seine grundlegenden Beiträge zur relativistischen Quantenfeldtheorie, statistischen Mechanik und Theorie der dynamischen Systeme mit Anwendungen auf das Problem des Einsetzens von Turbulenz.“

David Ruelle hat auf drei zentralen Gebieten der modernen theoretischen Physik – der axiomatischen Quantenfeldtheorie, der statistischen Mechanik und der Theorie dynamischer Systeme – grundlegende und wegweisende Beiträge geleistet. Seine Arbeiten über Streuvorgänge in der Quantenfeldtheorie, über die Eigenschaften des thermischen Gleichgewichts und von Phasenumwandlungen, sowie über die Entstehung und die Natur von Turbulenz in Flüssigkeiten sind Klassiker der modernen mathematischen Physik. Ruelle ist unter anderem Autor von sieben prägnant geschriebenen Büchern, von denen einige – insbesondere die Monographie „Statistical Mechanics: Rigorous Results” – gerade auch in Deutschland sehr einflussreich waren.

David Ruelle schloss sein Studium der Mathematik und Physik im Jahr 1957 an der Université Libre de Bruxelles ab und wurde dort 1959 promoviert. Grundlage seiner Dissertation waren Untersuchungen, die er an der ETH Zürich unter der Anleitung von Prof. Res Jost durchgeführt hatte. Nach Postdoktorandenjahren an der ETH Zürich und am Institute for Advanced Study in Princeton wurde Ruelle als Professor an das Institut des Hautes Études Scientifiques, Bures-sur-Yvette, in der Nähe von Paris berufen, wo er seit 1964 arbeitet. Ruelle wurde für seine Forschungsarbeiten vielfach ausgezeichnet und ist Mitglied von fünf Akademien.

2013

© http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Nahm

Prof. Dr. Werner Nahm
Dublin Institute for Advanced Studies

„Für seine wichtigen Arbeiten über magnetische Monopol-Lösungen in Yang-Mills-Theorien und seine Klassifizierung der für die String-Theorien wichtigen modularen Partitionsfunktionen und der Super-Lie-Algebren.“

Werner Nahm hat auf dem Gebiet der Quantenfeldtheorie herausragende Leistungen vollbracht. Grundlegend waren seine Arbeiten zur Klassifikation der Super-Lie-Algebra, die Klassifikation der magnetischen Monopol-Lösungen in Yang-Mills-Theorien, und die in diesem Zusammenhang aufgestellten, nach ihm benannten „Nahm-Gleichungen“. Nahm hat Pionierarbeit bei der Entwicklung der so genannten „heterotischen Stringtheorie“ geleistet. Diese Theorie bildet heute die Basis für die Mehrzahl der gegenwärtig diskutierten phänomenologischen Anwendungen der Superstringtheorie.

Werner Nahm wurde 1972 in Bonn promoviert. Von dort wechselte er ans CERN, arbeitete am Max Planck Institut für Mathematik in Bonn und ging 1986 als Associate Professor an die University of California (UC Davis). 1989 wurde er auf einen Lehrstuhl nach Bonn berufen, folgte aber 2002 einem Ruf als „Senior Professor“ an das Dublin Institute for Advanced Studies. Nahm zeichnet sich durch ein breites wissenschaftliches Interesse aus, das von der Mitarbeit im Arbeitskreis Energie der DPG bis zur Linguistik und Altertumswissenschaft reicht.

2012

© http://www.thp.uni-koeln.de/zirn/011_Website_Martin_Zirnbauer/1_M_Zirnbauer/index.html

Prof. Dr. Martin Zirnbauer
Universität zu Köln

„Für seine bedeutenden Beiträge zur Verknüpfung von Supersymmetrie und Zufallsmatrizen und deren Anwendungen in Kernen, ungeordneten mesoskopischen Systemen und chaotischen Quantensystemen, sowie zu anderen Gebieten der mathematischen Physik.“

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am MPI für Kernphysik in Heidelberg (1982 – 1984) wandte er sich mit J. Verbaarschot und H. Weidenmüller der Kompoundkernstreuung in der Kernphysik und ihrer Darstellung durch Zufallsmatrizen zu. Die Autoren erkannten, dass es sich dabei um ein generisches Problem der chaotischen Streutheorie handelt. Eine grundlegende Frage betraf die Berechnung des Mittelwertes des Produktes zweier chaotischer Streuamplituden. Dieses Problem konnte durch die Weiterentwicklung einer wenige Jahre zuvor in der Festkörperphysik von Efetov und Larkin eingeführten Methode gelöst werden. Das neu entwickelte Verfahren und das Ergebnis haben seither theoretische Entwicklungen in der Theorie der Zufallsmatrizen und in der mesoskopischen Physik stark beeinflusst. Auch Zirnbauers weiterer wissenschaftlicher Weg ist davon geprägt worden. Doch zuvor wandte er sich am California Institute of Technology (1984 – 1987) der Theorie des doppelten Betazerfalls in der Kernphysik zu. In vielbeachteten Arbeiten zeigte er in Zusammenarbeit mit P. Vogel, dass dieser Zerfall durch Kernstruktureffekte stark unterdrückt wird. 1987 folgte er einem Ruf auf eine C3 Professur an der Universität Köln, seit 1995 ist er dort Ordinarius. Seither hat sich sein wissenschaftliches Interesse der mathematischen Physik mesoskopischer Systeme zugewandt. Seine Arbeiten über den Zusammenhang zwischen nichtlinearen supersymmetrischen Sigmamodellen, Riemannschen symmetrischen Superräumen und Zufallsmatrizen sind auf breites Interesse gestoßen, ebenso die zusammen mit A. Altland durchgeführte allgemeine Klassifikation von Zufallsmatrizen, die das ursprüngliche Dysonsche Schema erweitert und ergänzt. Als Gründungssprecher des DFG-Sonderforschungsbereiches "Symmetrien und Universalität in mesoskopischen Systemen" hat er wesentlich zu einer fachübergreifenden Zusammenarbeit von Physikern und Mathematikern beigetragen. Er ist Mitglied der Leopoldina und Träger des Leibniz-Preises 2009.

Martin Zirnbauer, Jahrgang 1958, ist mathematischer Physiker. Er studierte Physik an der Technischen Universität München und der University of Oxford. Dort schrieb er unter Anleitung von D. Brink seine Dissertation über ein Thema aus der Kernphysik und wurde mit 24 Jahren promoviert.

Die Auszeichnung wurde im März 2012 während der DPG-Jahrestagung in Berlin überreicht.

2011

© Università di Roma

Prof. Dr. Giorgio Parisi
University "La Sapienza", Rome

„Für seine bedeutenden Beiträge in der theoretischen Elementarteilchenphysik und Quantenfeldtheorie und der Statistischen Physik, insbesondere von Systemen mit eingefrorener Unordnung, vor allem Spingläser.“

Der Italiener Giorgo Parisi erhält die „Max-Planck-Medaille“, die höchste Auszeichnung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für Theoretische Physik, für seine richtungsweisenden Beiträge zur Physik komplexer Systeme. Die Forschungsschwerpunkte des 62-jährigen Physikprofessors, der an der Universität Rom arbeitet, umfassen die Elementarteilchenphysik, die Statistische Physik und die „Quantenfeldtheorie“, die mikroskopische Phänomene auf Grundlage der Quantenphysik beschreibt.

Die Auszeichnung wurde während der DPG-Jahrestagung in Dresden 2011 überreicht.

2010

© privat

Prof. Dr. Dieter Vollhardt
Universität Augsburg

„In Würdigung seiner bedeutenden Beiträge zur Ableitung einer neuen Meanfield-Theorie korrelierter Quantensysteme und zum Verständnis von Vielteilchenproblemen in der Quantentheorie kondensierter Materie“

Dieter Vollhardt von der Universität Augsburg erhält die „Max-Planck-Medaille“, die wichtigste Auszeichnung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für theoretische Physik. Der 58-jährige Physikprofessor wird für seine Beiträge zur Festkörperphysik ausgezeichnet. Seine Forschungsergebnisse dienen dem Verständnis der mikroskopischen Vorgänge in magnetischen und „elektronisch korrelierten“ Materialien, wie den Metalloxiden. Neben ihrer Bedeutung für die Grundlagenforschung ist Vollhardts Arbeit auch für Entwicklung neuer Materialien von Interesse. Vollhardts Fachgebiete sind die Theorie des Magnetismus und die Theorie „elektronischer Korrelationen“, die beide auf dem Grundgerüst der Quantentheorie aufbauen. Hinter diesen physikalisch-mathematischen Modellen steht die Frage nach der Ursache von Materialeigenschaften wie der elektrischen Leitfähigkeit oder der Magnetisierbarkeit. Von zentraler Bedeutung sind in diesem Zusammenhang die in einem Festkörper vorhandenen Elektronen, die sich je nach Material nahezu frei bewegen oder auch lokalisiert sein können. Diese Elektronen sind für die thermischen, elektrischen und magnetischen Eigenschaften fester Materialien maßgebend. Die Herausforderung an die theoretische Physik besteht darin, das Zusammenspiel unzähliger Elektronen – pro Kubikzentimeter typischerweise 1022, also zehntausend Trillionen – in geeigneter Weise zu erfassen. Hier setzt Vollhardts Arbeit an. Er entwickelte beispielsweise eine neuartige „Theorie des mittleren Feldes“, die die Wechselwirkungen der Elektronen untereinander – auch „elektronische Korrelationen“ genannt – besser beschreibt als herkömmliche Ansätze, was zu neuen Erkenntnissen im Bereich der Materialwissenschaft geführt hat. Zudem hat Vollhardt entscheidend zur Anwendung und Weiterentwicklung dieser Theorie beigetragen. Auch gelangen ihm Vorhersagen, die durch spätere Experimente bestätigt wurden.

2009

© Uni Duisburg-Essen

Prof. Dr. Robert Graham
Universität Duisburg-Essen

„Prof. Graham hat sehr bedeutende Beiträge zu den Gebieten der Quantenoptik geliefert, der Statistischen Mechanik offener stationärer Systeme außerhalb des thermodynamischen Gleichgewichts, der Quantenflüssigkeiten und Quantengase sowie des Quantenchaos. Darüber hinaus hat er auch Quantenaspekte der Kosmologie behandelt.“

Zwischen Quantentheorie und statistischen Phänomenen: Professor Robert Graham erhält die „Max-Planck-Medaille“, die wichtigste Auszeichnung der DPG für theoretische Physik, für seine umfassenden Beiträge zur Statistischen Mechanik und verschiedensten Gebieten der Quantenphysik. Das Themenspektrum seiner Arbeit reicht von Studien über Phasenübergänge, chaotische Dynamik und Laserphänomene bis hin zu kosmologischen Fragestellungen und Beiträgen zum Gebiet der „Quantengase“. Bei letzteren handelt es sich um ultrakalte Teilchenwolken, die im Labor künstlich hergestellt werden. Ihre Bedeutung liegt darin, dass sie sich als Versuchsobjekte eignen, mit denen technologisch interessante Quantenphänomene wie die „Supraleitung“ – der Stromfluss ohne Widerstand – erklärt werden können. Graham hat mit seiner Arbeit maßgeblich zur Theorie der Quantengase beigetragen.

2008

© privat

Prof. Dr. Detlev Buchholz
Universität Göttingen

„Für seine herausragenden Beiträge zur Quantenfeldtheorie.“

Quanten und Kräfte: Detlev Buchholz erhält die „Max-Planck-Medaille“ für seine Beiträge zur Quantenfeldtheorie, die mikroskopische Phänomene auf Grundlage der Quantenphysik beschreibt. Die Quantenfeldtheorie wird in verschiedenen Teildisziplinen der Physik angewandt. Buchholz befasst sich insbesondere mit konzeptionellen Fragestellungen der statistischen Physik und der Teilchenphysik. Gerade in der Teilchenphysik spielt die Quantenfeldtheorie eine zentrale Rolle, da sie die komplexen Eigenschaften der fundamentalen Naturkräfte mathematisch erfasst. In diesem Zusammenhang hat Buchholz unter anderem die möglichen Erscheinungsformen massiver und masseloser Teilchen sowie deren Symmetrieeigenschaften aufgeklärt und die Beschreibung der thermischen Eigenschaften von relativistischen Vielteilchensystemen weiterentwickelt.

2007

© Rutgers University

Prof. Dr. Joel L. Lebowitz
RUTGERS, The State University of New Jersey, Center for Mathematical Sciences Research

„Für seine bedeutenden Beiträge zur statistischen Physik der Gleichgewichts- und Nicht-Gleichgewichtssysteme, insbesondere für seine Beiträge zur Theorie der Phasenübergänge, der Dynamik unendlicher Systeme und der stationären Zustände im Nicht-Gleichgewicht. Ferner wird er dafür gewürdigt, dass er an vorderster Front neue Strömungen des Fachs gefördert und mit großer Begeisterung mehrere Generationen von Wissenschaftlern an das Gebiet herangeführt hat.“

Physik der vielen Teilchen: Joel Lebowitz, 1930 in der ehemaligen Tschechoslowakei geboren, erhält die Auszeichnung für sein Lebenswerk. Lebowitz hat sich im Laufe seiner Forscherkarriere mit grundlegenden Themen der statistischen Physik befasst. Dazu gehören der Wärmetransport, der Magnetismus und Fragen der Hydrodynamik. Auch mit dem Phänomen des „Zeitpfeils“ hat sich Lebowitz auseinandergesetzt. Hier geht es darum, wieso die Zeit stets voranschreitet und physikalische Prozesse generell nur in eine Richtung verlaufen. All diese Arbeiten betreffen das weiträumige Gebiet der statistischen Physik. Sie hat das Ziel, die makroskopischen Eigenschaften von Vielteilchen-Systemen – wie den Druck eines Gases oder die Magnetisierung eines Festkörpers – auf mikroskopische (atomare) Gesetzmäßigkeiten zurückzuführen.

2006

© TU München

Prof. Dr. Wolfgang Götze (verstorben 20.10.2021)
Technische Universität München (TUM)

„Für seine bedeutenden Beiträge zur Theorie der kondensierten Materie, insbesondere zur Entwicklung der Moden-Kopplungstheorie und ihre erfolgreiche Anwendung auf das Verständnis des Glasübergangs.“

Das Geheimnis von Glas: Viele Flüssigkeiten erstarren beim Abkühlen zu einem Kristall. Wasser beispielsweise gefriert zu Eis, einem Festkörper dessen Bestandteile regelmäßig angeordnet sind, mithin ein kristallines Gefüge bilden. Glas hingegen hat eine unregelmäßige Struktur: die Atome sind eher wahllos platziert, Fachleute sprechen deshalb von einem "amorphen" Festkörper. Seit Jahrtausenden nutzt der Mensch derartige Materialien als Werkstoffe, gleichwohl ist die Physik des Glasübergangs – die Umwandlung von der zähflüssigen Schmelze zum festen Glas – ein weitgehend ungelöstes Problem. Einen wesentlichen Schritt zum Verständnis des Glasübergangs erzielte Wolfgang Götze, der in den 80er Jahren die "Moden-Kopplungstheorie" entwickelte. Seine Arbeit hat das Gebiet stimuliert wie kaum eine andere: eine Vielzahl von Experimenten und Simulationen haben die Voraussagen der Theorie weitgehend bestätigt.

2005

Prof. Dr. Peter Zoller
Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Innsbruck

„Für seine bedeutenden Beiträge auf dem Gebiet der Quantenoptik, insbesondere der Wechselwirkung von Laserlicht mit Atomen. Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die Arbeiten des Österreichers zum ultrakalten Bosonengas im optischen Gitter sowie zur Erreichung langer Kohärenzzeiten in Quantencomputern.“

Ein von Zoller und Cirac vorgeschlagenes Modell eines solchen Superrechners basiert auf der Wechselwirkung von Lasern mit kalten, in einer elektromagnetischen Falle gespeicherten Ionen und gilt als wichtiger Schritt hin zur tatsächlichen Realisierung von Quantencomputern. Im Gegensatz zu den Bits herkömmlicher PCs, für die nur die Zustände 0 oder 1 möglich sind, können die Qubits eines Quantencomputers 0 und 1 gleichzeitig sein. Dies ermöglicht es, eine große Zahl von Berechnungen parallel auszuführen. Quantenrechner könnten so Aufgaben in Sekunden erledigen, für die heutige Computer Tage benötigen.

2004

Prof. Dr. Klaus Hepp
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich

„Für seine bedeutenden Beiträge zur Quantenfeldtheorie und Laserphysik sowie für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Neurowissenschaften. Der gebürtige Kieler mit Schweizer Pass hat seit den 1970ern die Informationsverarbeitung des menschlichen Gehirns erforscht - insbesondere das Zusammenspiel zwischen Seh-, Bewegungssinn und Augenbewegung. Diese neuronale Abstimmung versagt bei Menschen mit Gleichgewichtsstörungen, auch bei Seekranken ist sie aus dem Takt geraten.“

2003

Prof. Dr. Martin Gutzwiller
IBM T. J. Watson Research Center, Yorktown Heights, USA

„In Würdigung seiner bedeutenden Beiträge zur Quantentheorie der Übergangs-Metalle und insbesondere zur semiklassischen Beziehung (Spurformel) zwischen periodischen Bahnen und Quanten-Spektren.“

2002

Prof. Dr. Jürgen Ehlers
Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Albert-Einstein-Institut, Golm

„In Würdigung seiner bedeutenden und grundlegenden Beiträge zur Allgemeinen Relativitätstheorie, zur Kosmologie und zur allgemein relativistischen Kinetischen Theorie und Hydrodynamik.“

2001

Prof. Dr. Jürg Fröhlich
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich

„In Würdigung seiner bedeutenden und exakten Beiträge zur Quantenfeldtheorie und deren Anwendung auf Quantenelektrodynamik, Phasenübergänge, ungeordneten Systeme und gebrochenzahligen Quantenhalleffekt.“

2000

Prof. Dr. Martin Lüscher
CERN

1999

Pierre Hohenberg

1998

Raymond Stora

1997

Gerald Brown

1996

Ludwig Faddejew

1995

Siegfried Großmann

1994

Hans-Jürgen Borchers

1993

Kurt Binder (verstorben 27.09.2022)

1992

Elliott Lieb

1991

Wolfhart Zimmermann

1990

Hermann Haken

1989

Bruno Zumino

1988

Valentine Bargmann

1987

Julius Wess

1986

Franz Wegner

1985

Yoichiro Nambu

1984

Res Jost

1983

Nicholas Kemmer

1982

Hans-Arwed Weidenmüller

1981

Kurt Symanzik

1979

Markus Fierz

1978

Paul Ewald

1977

Walter Thirring

1976

Ernst Stueckelberg

1975

Gregor Wentzel

1974

Léon van Hove

1973

Nikolai Bogolubov

1972

Herbert Fröhlich

1970

Rudolf Haag

1969

Freeman Dyson

1968

Walter Heitler

1967

Harry Lehmann

1966

Gerhart Lüders

1964

Samuel Goudsmit

George Uhlenbeck

1963

Rudolf Peierls

1962

Ralph Kronig

1961

Eugene Wigner

1960

Lew Landau

1959

Oskar Klein

1958

Wolfgang Pauli

1957

Carl-Friedrich von Weizsäcker

1956

Victor Weisskopf

1955

Hans Bethe

1954

Enrico Fermi

1953

Walther Bothe

1952

Paul Dirac

1951

James Franck

Gustav Hertz

1950

Peter Debye

1949

Otto Hahn

Lise Meitner

1948

Max Born

1944

Walther Kossel

1943

Friedrich Hund

1942

Pascual Jordan

1938

Louis de Broglie

1937

Erwin Schrödinger

1933

Werner Heisenberg

1932

Max von Laue

1931

Arnold Sommerfeld

1930

Niels Bohr

1929

Albert Einstein

Max Planck