Bedarf: Hier werden Physiker/innen gesucht

Arbeitsmarkt für Physiker/innen

Ausgabe 1 | Dezember 2008 | „Die deutsche Wirtschaft kann ihr Potential schon jetzt nicht ausschöpfen, weil die Unternehmen nicht genügend Physikerinnen und Physiker finden. Wachstumsbranchen wie die Mikroelektronik, die optischen Technologien und die Energietechnik sind auf physikalisches Knowhow angewiesen.“ - Gerd Litfin, Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und Unternehmer

Download: Physikkonkret 1 - Arbeitsmarkt für Physikerinnen [PDF] 

Die Nachfrage der Wirtschaft nach physikalischem Know-how wird auf absehbare Zeit nicht zu sättigen sein, denn es fehlen die Fachkräfte. Nach Einschätzung der DPG gibt es für Physiker und Physikerinnen derzeit rund 5.000 freie Stellen1. Dieser Bedarf entspricht zwei kompletten Jahrgängen an Diplomabsolventen.

Physikerinnen und Physiker haben deshalb sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote in dieser Berufsgruppe liegt bei etwa zwei Prozent2.

Die Nachfrage ist breit gefächert. Einerseits ist physikalische Expertise Grundlage für technische Innovationen. Physikerinnen und Physiker entwerfen Mikrochips, optimieren Fahrzeugmotoren und entwickeln neue Werkstoffe. Sie bauen Licht- und Lasersysteme, Messinstrumente und medizinische Geräte. Andererseits hat sich das Beschäftigungsfeld seit den 1990er Jahren erweitert. Jenseits des klassischen Bereichs „Forschung und Entwicklung“ haben viele Nachwuchskräfte auf „physikfernen“ Gebieten Fuß gefasst. Sie arbeiten in der IT-Branche, bei Banken und Versicherungen, in Anwaltskanzleien und Unternehmensberatungen. Gefordert ist dabei weniger ihr Fachwissen, sie profitieren vielmehr von einer anderen Fertigkeit: komplexe Aufgaben methodisch anzugehen und sich in neue Arbeitsgebiete rasch einarbeiten zu können.


 

Quellen:

1. Diese Zahl beruht auf einer Hochrechnung der von der Bundesagentur für Arbeit (BA) erfassten Stellenangebote. Bei ihrer Abschätzung orientiert sich die DPG an einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln, 2008: „Ingenieurlücke in Deutschland“). Demnach wird der BA nur etwa jede siebte offene Ingenieursstelle gemeldet. Bei den Physikerstellen geht die DPG von ähnlichen Verhältnissen aus, da Physiker und Ingenieure meist ähnliche Tätigkeiten ausüben und sie dementsprechend von denselben Unternehmen gesucht werden.

2. Physik Journal, Dezember 2008.

3. Hochschul-Informations-System GmbH (HIS), „Der Absolventenjahrgang 2001/2002 fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss“ (2008).

4. Bundesagentur für Arbeit.

5. Kienbaum Management Consultants GmbH, Gehaltsumfrage 2008.

6. HIS, „Zwischen Hochschule und Arbeitsmarkt: Eine Befragung der Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen des Prüfungsjahres 2001“ (2004).