19.02.2018

PRESSEMITTEILUNG

der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V.

Die Physik-Nationalauswahl steht

Das Team PhysIQs kann sich jetzt deutscher Physik-Meister nennen. Saskia Drechsel aus Dippoldiswalde, Lisa Marleen Allisat aus Leipzig und Erik Sünderhauf aus Meißen gewannen am Wochenende das German Young Physicists’ Tournament (GYPT) – die deutsche Physikmeisterschaft. Zugleich wurden zehn junge Leute in die deutsche Nationalauswahl berufen. Fünf von ihnen vertreten im Sommer Deutschland auf dem International Young Physicists’ Tournament (IYPT) in Peking.

Bad Honnef, 19. Februar 2018 – Drei junge Leute – Saskia Drechsel (15) vom Glückauf-Gymnasium, Dippoldiswalde, Lisa Marleen Allisat (15) vom Anton-Philipp-Reclam-Gymnasium, Leipzig, und Erik Sünderhauf (16) vom Sächsischen Landesgymnasium Sankt Afra, Meißen, haben vergangenes Wochenende das German Young Physicists’ Tournament (GYPT), die deutsche Physikmeisterschaft für Jugendliche, für sich entschieden: Sie können sich jetzt deutsche Physik-Meister nennen.

Silber erlangten die Teams #AngelPhi – mit Toni Beuthan (16), Fabio Briem (16) und Fabian Henn (15) vom Robert-Bosch Gymnasium, Langenau – sowie C4LQL8T3D (gesprochen: calculated) mit Fabian Bartuschk (18), Paul Linke und Christoph Seibt vom Geschwister-Scholl-Gymnasium in Löbau.

Bild: Die Gewinner des GYPT 2018. Vorn das Siegerteam PhysIQs mit Erik Sünderhauf, Sächsisches Landesgymnasium Sankt Afra, Meißen, Saskia Drechsel, Glückauf-Gymnasium, Dippoldiswalde und Lisa Marleen Allisat, Anton-Philipp-Reclam-Gymnasium, Leipzig. (v.l.n.r.).
Foto: GYPT / Wechsler 2018

Zudem wurde eine zehnköpfige Nationalauswahl berufen, aus der sich nach weiteren Workshops das fünfköpfige Nationalteam bildet, das Deutschland vom 19. bis 26. Juli 2018 in Peking auf dem International Young Physicists’ Tournament (IYPT), dem Physik-Weltcup, vertritt. Zur Nationalauswahl gehören:

  • Fabian Bartuschk (18), Geschwister-Scholl-Gymnasium, Löbau
  • Toni Beuthan (16), Robert-Bosch Gymnasium, Langenau
  • Fabio Briem (16), Robert-Bosch Gymnasium, Langenau
  • Saskia Drechsel (15), Glückauf-Gymnasium, Dippoldiswalde
  • Frederik Gareis (17), Frankenwald-Gymnasium, Kronach
  • Fabian Henn (15), Robert-Bosch Gymnasium, Langenau
  • Martin Link (17), Gymnasium Kirchheim, Kirchheim bei München
  • Paul Linke (18), Geschwister Scholl Gymnasium, Löbau
  • Erik Sünderhauf (16), Sächsisches Landesgymnasium Sankt Afra, Meißen
  • Jakob Then (15), Otto-von-Taube-Gymanasium, Gauting

Neuer Teilnehmerrekord

Mit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in 87 Teams war das GYPT 2018 der größte deutsche Auswahlwettbewerb zur Internationalen Physikmeisterschaft (IYPT), der jemals durchgeführt wurde. Da am Austragungsort, dem Physikzentrum Bad Honnef, nur knapp 90 Schülerinnen und Schüler starten konnten, gab es vorher an einzelnen Standorten Regional-Turniere.

Die Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren, die als Siegerinnen oder Sieger aus diesen Regional-Turnieren hervorgingen, waren nun am Wochenende aus dem gesamten Bundesgebiet ins Physikzentrum nach Bad Honnef gereist. Der Sitz der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), die das Turnier zusammen mit der Universität Ulm durchführt, bot ein besonderes Ambiente: Dort, wo sonst hochkarätige Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler tagen, kämpften physikbegeisterte Jugendliche nun um den Titel Deutscher Physikmeister oder -meisterin.

Überaus angetan vom Eifer und der hohen Teilnehmerzahl zeigte sich Florian Ostermaier von der GYPT-Wettbewerbsleitung: „Beim GYPT können sich physikbegeisterte Schülerinnen und Schüler mit Gleichgesinnten messen“, sagt Ostermaier. „Und wie im in jeder anderen Mannschaftssportart sind hier gleichermaßen Teamgeist, Können und Fairplay gefragt.“ Gleichzeitig lernen die Schülerinnen und Schüler hier von- und miteinander und knüpfen oft Freundschaften fürs Leben.

Netzwerk der GYPT-Zentren verdichtet sich

Hilfe bei der Vorbereitung auf das Turnier boten 14 über ganz Deutschland verteilte GYPT-Zentren. Sie befinden sich in Bayreuth, Berlin, Bochum, Dachau, Erlangen, Hamburg, Hameln, Kassel, Leipzig, Meißen, Neustrelitz, Papenburg, Ulm und Wuppertal. In allen konnten die Teams ihre Experimente durchführen und sich von Expertinnen oder Experten aus Schulen oder Hochschulen sowohl bei den theoretischen Problemen als auch bei den praktischen Arbeiten betreuen lassen.

Jedes Teammitglied musste eine von 17 physikalischen Fragestellungen bearbeiten. Sie waren offen formuliert und daher auf unterschiedlichen Niveaus zu bearbeiten. Das ermöglichte auch schon jüngeren Schülerinnen oder Schülern die Teilnahme am GYPT. Interessierte, die weiter entfernt von einem Standort wohnen, konnten sich an Projektmentoren wenden, die über die GYPT-Homepage erreichbar sind, oder die Aufgaben an ihren Schulen bearbeiten.

Beim GYPT, das jeweils am Wochenende nach Karneval stattfindet, präsentiert jedes Mitglied der aus zwei oder drei Jugendlichen bestehenden Teams seinen Lösungsvorschlag für die von ihm bearbeitete Fragestellung. Ein gegnerisches Team versucht währenddessen, Schwachstellen in der Argumentation zu finden und debattiert im Anschluss mit dem präsentierenden Team die wissenschaftlichen Hintergründe. Eine hochkarätig besetzte Fachjury bewertet schließlich beide Teams. Dabei kommt es nicht nur auf physikalisches Fachwissen an, sondern ebenso auf Teamfähigkeit und Fairness – außerdem auf die Fähigkeit, in englischer Sprache zu kommunizieren. Denn in Vorbereitung auf das IYPT ist die Turniersprache auch beim GYPT bereits Englisch.

Beim jüngsten IYPT in Singapur freute sich das deutsche Team um Kapitän Raymond Mason von der Europäischen Schule München über einen guten 6. Platz, der mit einer Silbermedaille belohnt wurde.

Gefördert wird das GYPT von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung.

Weitere Informationen: www.gypt.org
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Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit rund 62.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin.
Website: www.dpg-physik.de