Quanten2025 – die Zukunft wissenschaftlich und technologisch gestalten
Die Formulierung der Quantenmechanik im Jahr 1925 hat eine bleibende Grundlage für unser physikalisches Verständnis der Natur gelegt.
Die Quantenmechanik hat unser Vorstellungsvermögen strapaziert, denn grundlegenden Konzepte wie die
Die Quantentheorie hat unser Weltbild grundlegend verändert und wirkt in alle Bereiche unserer Kultur, in Wissenschaft, Technologie und Kunst.
Anlass genug für die Deutscher Physikalische Gesellschaft (DPG), zusammen mit ihren Schwestergesellschaften in aller Welt, nach hundert Jahren Erfolgsgeschichte im Jahr 2025 die Rolle der Quantenphysik im Licht ihrer Ergebnisse, ihrer Zukunftsoptionen und ihrer Herkunft in all ihren Facetten zu beleuchten.
Was bedeutet die wissenschaftliche Revolution von 1925, die Quantenphysik im Jahr 2025?
Nach Ansicht vieler Experten stehen wir heute, 100 Jahre nach der Formulierung der Quantenmechanik, an der Schwelle zur zweiten Quantenrevolution. Wir können zunehmend ein-zelne Atome, Elektronen, Moleküle und Lichtquanten im Labor kontrollieren, daraus Quantenbits und zusammengesetzte Systeme designen mit unabsehbaren wirtschaftlichen Folgen konstruieren: Quantencomputer, -kommunikation, -sensorik, -metrologie und -simulation sind auf dem Sprung aus dem Labor in die Praxis und werden unsere Welt voraussichtlich ein weiteres Mal grundlegend verändern.
Die Quantenmechanik hat nicht nur unser Leben und unser Verständnis der Natur grundlegend verändert, sie ist auch der Pfeiler unseres Wohlstands und darüber hinaus von enormer praktischer Bedeutung: So beruhen fast alle Technologien der IT-Revolution, der vielleicht wichtigsten Triebfeder unseres Wirtschaftens, von magnetischer Speicherung über die Chip-Technologien bis zur optischen Signalübertragung auf quantenmechanisch maßgeschneiderten Funktionselementen.
Was geschah 1925?
Hatten die überraschenden Vorschläge von Max Planck (Wirkungsquantum), Albert Einstein (Lichtquanten) und Niels Bohr (Atommodell mit Quantensprüngen) die Notwendigkeit einer Neuformulierung der klassischen Mechanik immer drängender werden lassen, so fand Werner Heisenberg 1925 - in regem Austausch mit Wolfgang Pauli - den entscheidenden Ansatz, aus dem eine Quantenmechanik entwickelt werden konnte. Zusammen mit Max Born und Pascual Jordan gelang es in Göttingen in kürzester Zeit, eine konsistente und anwendbare Theorie zu entwickeln. Ihr stellten sich sogleich die Fassungen von Paul Dirac (Cambridge) und Erwin Schrödinger (Zürich) an die Seite. Die Quantenmechanik ist mittlerweile die experimentell am besten getestete Theorie der Physik.
Was plant die DPG
Die DPG hat eine TaskForce ins Leben gerufen, die ein umfangreiches Programm für das Jahr 2025 konzipiert. Es soll entlang folgender thematischer Linien entwickelt werden:
I. Quanten in der Forschung/Quantentechnologien
Quantentechnologien ermöglichen vollkommen neue Anwendungen in der sicheren Datenkommunikation (z. B. Quantenkryptographie), der Sensorik, der Metrologie und Simulation und eröffnen gleichzeitig neue Fragestellungen für die Forschung. Wir blicken in die Quanten-Labore und zeigen, woran die Quantenforscher gerade arbeiten und was sie antreibt.
II. Quanten spielerisch / Quanten in der Schule
In der Schule ist die Quantenphysik ein wichtiges Thema, denn sie hat das Weltbild der modernen Physik nachhaltig geprägt. Für den Unterricht können die modernen Quantentechnologien neue Impulse geben, um die öffentliche Aufmerksamkeit und breite Bildung in den Naturwissenschaften insgesamt zu stärken.
III. Quanten in Musik, Philosophie, Kunst und Literatur
Grundlegenden Konzepte der Quantentheorie sind bis heute eine Herausforderung an eine philosophische Interpretation der Quantentheorie und fordern auch Kunst, Literatur und Musik zur Auseinandersetzung auf. Wir wollen die Vielfalt der Ausdrucksweisen des Phänomens 'Quanten' erlebbar machen durch Ausstellungen, Konzerte, Theater und Lesungen.
IV. Quanten in der Berufswelt / Karriere / Gesellschaft
Quantentechnologie verspricht nicht nur Weiterentwicklungen schon bekannter Verfahren, sie weckt Erwartungen auch auf revolutionäre Änderungen: Quantencomputing soll komplexe Probleme lösen, an denen herkömmliche Rechner scheitern; Quantennetzwerke verleihen der Architektur unserer IT-Welt physikalische statt algorithmischer Sicherheit. Worauf sollten wir uns als Gesellschaft vorbereiten? Welche Konsequenzen werden Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, Arbeitnehmer und Entscheider tragen müssen?
V. Der Weg in die moderne Quantenwelt und darüber hinaus
Eine Theorie wie die Quantenmechanik fällt einem nicht mal eben bei einem Kuraufenthalt in Helgoland ein. Vielmehr war es ein langer Weg, der von der Einsicht von der Unzulänglichkeit der klassischen Mechanik im Mikroskopischen zur fertigen Theorie führte. Die Revolution wurde stimuliert durch Experimente, die unerwartete Quanteneigenschaften der Natur zeigten, und ging Hand in Hand mit intensiven Analysen und Diskussionen von Physikern und Physikerinnen an verschiedenen Zentren der Physik im Ringen um eine adäquate mathematische Beschreibung. Kooperation und Austausch waren wesentlich für den Erfolg einer langen Entwicklung von quantenphysikalischen Theorien und Anwendungen. Aber ist das heute wirklich anders?
UNESCO internationales Jahr: „Quantum2025“ / „Quanten2025“
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