11.03.2019

Press Release

of the German Physical Society

Die Physik-Nationalauswahl steht

Das Team „Coefficient of Confusion“ kann sich jetzt deutscher Physik-Meister nennen. Berin Becic aus Kronach, Saskia Drechsel aus Dippoldiswalde und Frederik Gareis aus Kronach gewannen am Wochenende das German Young Physicists’ Tournament (GYPT) – die deutsche Physikmeisterschaft. Zugleich wurden elf junge Leute in die deutsche Nationalauswahl berufen. Fünf von ihnen vertreten im Sommer Deutschland auf dem International Young Physicists’ Tournament (IYPT) in Warschau.

Bad Honnef, 11. März 2019 – Drei junge Leute – Berin Becic (17) vom Frankenwald-Gymnasium in Kronach, Saskia Drechsel (16) vom Glückauf-Gymnasium, Dippoldiswalde und Frederik Gareis (18), ebenfalls Frankenwald-Gymnasium in Kronach, haben vergangenes Wochenende das German Young Physicists’ Tournament (GYPT), die deutsche Physikmeisterschaft für Jugendliche, für sich entschieden: Sie können sich jetzt deutsche Physik-Meister nennen.

Silber erlangten die Teams #PleschyPassion – mit Markus Baier (15), Fabio Briem (17) und Fabian Henn (16) vom Robert-Bosch Gymnasium, Langenau – sowie das Team Redshift mit Thomas Kornalik (16) vom Ehrenbürg-Gymnasium Forchheim und Wladimir Urban (17) vom Willstätter-Gymnasium in Nürnberg.

Zudem wurde eine elfköpfige Nationalauswahl berufen, aus der sich nach weiteren Workshops das fünfköpfige Nationalteam bildet, das Deutschland vom 6. bis 13. Juli 2019 in Warschau, Polen auf dem International Young Physicists’ Tournament (IYPT), dem Physik-Weltcup, vertritt. Zur Nationalauswahl gehören:

  • Charly Ahrendts (16), Jacob-Grimm-Schule, Kassel
  • Markus Baier (15), Robert-Bosch Gymnasium, Langenau
  • Berin Becic (17), Frankenwald-Gymnasium, Kronach
  • Fabio Briem (17), Robert-Bosch Gymnasium, Langenau
  • Saskia Drechsel (16), Glückauf-Gymnasium, Dippoldiswalde
  • Frederik Gareis (18), Frankenwald-Gymnasium, Kronach
  • Fabian Henn (16), Robert-Bosch Gymnasium, Langenau
  • Timo Huber (18), Herder-Gymnasium Berlin
  • Andrey Kharlamov (15), Richard-Wagner-Gymnasium, Bayreuth
  • Thomas Kornalik (16), Ehrenbürg-Gymnasium, Forchheim
  • Antonia Westphal (17), Humboldtgymnasium, Solingen

Ein Drittel Mädchen

Am deutschen Auswahlwettbewerb, der Anfang des Jahres mit 14 regionalen Vorausscheiden gestartet war, nahmen dieses Jahr rund 200 Schülerinnen und Schüler teil, ein Drittel davon war weiblich. Ein Viertel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatte bereits Wettbewerbserfahrung aus dem Vorjahr.

Die Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren, die als Siegerinnen oder Sieger aus diesen Regional-Turnieren hervorgingen, waren nun am Wochenende aus dem gesamten Bundesgebiet ins Physikzentrum nach Bad Honnef gereist. Der Sitz der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), die das Turnier zusammen mit der Universität Ulm durchführt, bot ein besonderes Ambiente: Dort, wo sonst hochkarätige Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler tagen, kämpften physikbegeisterte Jugendliche nun um den Titel Deutscher Physikmeister oder -meisterin.

Überaus angetan vom Eifer und der hohen Teilnehmerzahl zeigte sich Jana Carstensen vom GYPT-Organisationsteam: „Beim GYPT können sich physikbegeisterte Schülerinnen und Schüler mit Gleichgesinnten messen“, sagt Carstensen. „Dabei schaffen es oft auch die Jüngeren zu überraschen und mit solider Forschung sowie Diskussionsgeschick und fundierten Argumenten im Wettbewerb ganz weit nach vorne zu kommen.“ Gleichzeitig lernen die Schülerinnen und Schüler hier von- und miteinander und knüpfen oft Freundschaften fürs Leben.

Bundesweites Netzwerk von GYPT-Zentren

Hilfe bei der Vorbereitung auf das Turnier boten 14 über ganz Deutschland verteilte GYPT-Zentren. Sie befinden sich in Bayreuth, Berlin, Bochum, Dachau, Erlangen, Hamburg, Hameln, Kassel, Leipzig, Meißen, Neustrelitz, Papenburg, Ulm und Wuppertal. In allen konnten die Teams ihre Experimente durchführen und sich von Expertinnen oder Experten aus Schulen oder Hochschulen sowohl bei den theoretischen Problemen als auch bei den praktischen Arbeiten betreuen lassen.

Jedes Teammitglied musste eine von 17 physikalischen Fragestellungen bearbeiten. Sie waren offen formuliert und daher auf unterschiedlichen Niveaus zu bearbeiten. Das ermöglichte auch schon jüngeren Schülerinnen oder Schülern die Teilnahme am GYPT. Interessierte, die weiter entfernt von einem Standort wohnen, konnten sich an Projektmentoren wenden, die über die GYPT-Homepage https://www.gypt.org/ erreichbar sind, oder die Aufgaben an ihren Schulen bearbeiten.

Beim GYPT, das jeweils am Wochenende nach Karneval stattfindet, präsentiert jedes Mitglied der aus zwei oder drei Jugendlichen bestehenden Teams seinen Lösungsvorschlag für die von ihm bearbeitete Fragestellung. Ein gegnerisches Team versucht währenddessen, Schwachstellen in der Argumentation zu finden und debattiert im Anschluss mit dem präsentierenden Team die wissenschaftlichen Hintergründe. Eine hochkarätig besetzte Fachjury bewertet schließlich beide Teams. Dabei kommt es nicht nur auf physikalisches Fachwissen an, sondern ebenso auf Teamfähigkeit und Fairness – außerdem auf die Fähigkeit, in englischer Sprache zu kommunizieren. Denn in Vorbereitung auf das IYPT ist die Turniersprache auch beim GYPT bereits Englisch.

Beim jüngsten IYPT in Peking schaffte das deutsche Team um Kapitän Toni Beuthan vom Robert-Bosch Gymnasium Langenau, Baden-Württemberg, als einziges nicht-asiatisches Team den Einzug ins Finale. Mit dem dritten Platz errang es gleichzeitig eine Goldmedaille.

Gefördert wird das GYPT von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung.

Weitere Informationen: https://www.gypt.org/

The German Physical Society (Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V.; DPG), which was founded way back in 1845, is the oldest national and, with more than 60,000 members, also the largest physical society in the world. As a non-profit-making organisation it pursues no economic interests. The DPG promotes the transfer of knowledge within the scientific community through conferences, events and publications, and aims to open a window to physics for the curious. Its special focuses are on encouraging junior scientists and promoting equal opportunities. The DPG’s head office is at Bad Honnef am Rhein. Its representative office in the capital is the Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de