Geschichte der Plasmaphysik



1705   Francis Hauksbee experimentiert mit elektrischen Leuchterscheinungen in evakuierten Glaskugeln.
1747   Benjamin Franklin erfindet den Blitzableiter.
1777   Georg Christoph Lichtenberg erzeugte die nach ihm benannten Figuren.
~1820   Michael Faraday stellt die Frage nach dem 4.Aggregatzustand der Materie.
1839   Carl Friedrich Gauss spekuliert, daß die kleinen täglichen Variationen des Erdmagnetfeldes auf elektrischen Strömen in einer leitfähigen Schicht in der Hochatmosphäre beruhen. Ebenso vermutet er, daß es sich bei den Nordlichtern um eine Form bewegter Elektrizität handelt.
1855   Michael Faraday untersucht systematisch den Stromfluß in verdünnten Gasen.
1857   Julius Plücker entdeckt die Beeinflussung der positiven Säule durch einen Magneten.
1857   Werner von Siemens entwickelt den Ozonisator, die erste Anwendung technischer Plasmen.
1869   Johann Wilhelm Hittorf entdeckt die Kathodenstrahlen.
1879   William Crookes spekuliert, daß es sich bei den Kathodenstrahlen um elektrisch geladene Molekeln des Füllgases handelt und entdeckt damit das Plasma.
1891   Nikola Tesla experimentiert mit Entladungen, die durch Hochfrequenz mittels seines Tesla-Transformators erzeugt werden.
1897   Joseph John Thomson gelingt die Ablenkung der Kathodenstrahlen im elektrischen Feld. In Verbindung mit dem Ladungs-Masse Verhältnis aus der magnetischen Ablenkung kann er die Ladung und die Masse der Teilchen bestimmen. → Entdeckung des Elektrons.
~1900   Joseph John Thomson entschleiert die Natur der Kathodenstrahlen. Eugen Goldstein beweist die Existenz der Kanalstrahlen.
1913   Child und Langmuir berechnen unabhängig den raumladungsbeschränkten Elektronenstrom in einer Vakuumdiode.
1923   Irving Langmuir findet Plasmaschwingungen.
1929   Tonks und Langmuir entdecken kollektive Schwingungen in Gasentladungen und führen den Begriff Plasma ein. Hierunter verstehen sie derartige Teile von Gasentladungen, die zu solchem kollektivem Verhalten fähig sind.
1932   Irving Langmuir erhält den Nobelpreis für Chemie "for his discoveries and investigations in surface chemistry"
1938   Leuchtstofflampen (Plasmalampen) sind für den Markt verfügbar.
1953   Werner Schmellenmeier entdeckt Diamanten als Produkt von Acetylen-Gasentladungen.
1958   Auf der zweiten "Atoms for Peace" Konferenz in Genf findet erstmals ein internationaler Gedankenaustausch über die bis dahin geheime Fusionsforschung statt.
1970   Hannes Alfvén erhält den Nobelpreis für Physik "for fundamental work and discoveries in magneto-hydrodynamics with fruitful applications in different parts of plasma physics"
1982   In dem Garchinger Tokamak → ASDEX wird eine Betriebsart mit verbessertem Plasmaeinschluß (H-mode) entdeckt.
1983   In Japan werden Substrate in einem Mikrowellenplasma mit polykristallinen Diamantschichten überzogen.
1992   Erste Deuterium-Tritium Entladung in dem Tokamak-Experiment → JET. Hierbei wurde ein Energieüberschuß von 2 MJ innerhalb von 2 Sekunden erreicht.
1993   Der → TFTR Tokamak in Princeton (USA) setzt mehrere Weltrekorde in Deuterium-Tritium Entladungen.
2000   Alleine in Deutschland arbeiten weit mehr als 200 Firmen auf dem Gebiet der Niedertemperatur-Plasmatechnik.

Quelle: BMBF PUBLIK, Plasmatechnik (2000) und http://www.ieap.uni-kiel.de/plasma/ag-piel/