Protokoll der Mitgliederversammlung des DPG-FV 516 Umweltphysik Frühjahrstagung 2001, Hamburg , 20. 3. 2001

Berichterstatter W. Roether
Anwesende: S. Liste

Beginn 18:30

Tagesordnung:
1. Begrüssung, Ergänzung der Tagesordnung
2. Bericht des Vorsitzenden
3. Tagungen 2001 – 2002
4. Forschungsprogramme im Rahmen des FV
5. Umweltphysik in der Lehre
6. Andere Aktivitäten des FV
7. Organisation des FV
8. Verschiedenes

TOP 1
Der Vorsitzende begrüßt die Teilnehmer. Die Tagesordnung wird ohne Änderungen angenommen

TOP 2
Wegen der nachträglichen Verschiebung der General Assembly der EGS auf den Termin der DPG-Haupttagung (26. – 30. 3.) musste die Frühjahrstagung 2001 aus der Haupttagung herausgenommen werden. In Kontakten mit den FV EP und St (EP war gleichermaßen betroffen) wurde der jetzige Termin für eine gemeinsame Tagung gefunden und als Organisator die Copernicus-Gesellschaft gewonnen, die das Sekretariat der AEF (Arbeitsgemeinschaft Extraterrestrische Forschung) wahrnimmt. Umstellung unserer Homepage bei der DPG erschwerten diesen Kommunikationsweg, unseren Mitgliedern die Änderung nachdrücklich mitzuteilen. Schließlich tat sich die DPG schwer, unsere Tagung, da nicht offiziell DPG-Tagung, in ihre Tagungsankündigungen für 2001 einzubauen. Die laufende Tagung hat aus diesen Gründen und wegen der zeitlichen Nähe zur EGS Assembly ein Handicap. Entsprechend ist auch die Teilnahme an dieser Mitgliederversammlung (17) unbefriedigend. Für die Tagung wurde gemeinsam von den drei FV eine kurze Pressemitteilung herausgegeben.
Die DPG hat ein erfolgreiches „Jahr der Physik“ mit vielen Veranstaltungen absolviert und damit ihr Profil in der Gesellschaft deutlich verbessert, unterstützt durch professionelle Öffentlichkeitsarbeit durch eine Agentur. Ein Ergebnis ist die „DPG Denkschrift zum Jahr der Physik“. Diese enthält erfreulicherweise ein Kapitel „Physik und das System Erde“, an dessen Entstehung der FV allerdings nicht beteiligt gewesen ist, so daß Wünsche offenbleiben. In der letzten DPG-Vorstandsratsitzung (VR) im Nov. 2000 war eine Aufbruchsstimmung „aus dem Elfenbeinturm“ spürbar, verbunden mit der Hoffnung, daß das Nachswuchsproblem der Universitäten sich verbessern könnte. Die nächste VR-Sitzung findet am 25. 3. in Hamburg statt.
Unser Fachverband hat über 600 Mitglieder, was ihm ein ansprechendes Gewicht verleiht. In der DPG und nach außen muß aber unser Stellenwert offenbar noch besser zur Geltung gebracht werden. Die meisten unserer Mitglieder sind in umfangreiche Projektarbeit eingebunden. Deshalb ist es nicht einfach, Initiative im Hinblick auf FV-Interessen zu erreichen. Das gilt z. B. für die mehrfach diskuttierten Ideen für Heraeus- und Lehrerfortbildungsseminare.
Unsere nächste Frühjahrstagung wird vom 18. – 22. 3. 2002 im Rahmen der DPG-Haupttagung in Leipzig stattfinden. Es gibt bereits Zusagen für Beiträge, die diesmal vermißt wurden. Umweltrelevante Institutionen der Region wurden zur Teilnahme aufgefordert.
Auf der kommenden Jahrestagung der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft (DMG) in Wien (18. – 21. 9, DACH-Tagung, gemeinsam mit der österreichischen und der schweizerischen Gesellschaft) wird sich unser FV durch eingeladene Vorträge und Poster vorstellen (Convener W. Roether und E. Ruprecht, Kiel). Mit der Deutschen Gesellschaft für Biophysik (Vorsitz Prof. Trautwein, Lübeck) wurde Kontakt aufgenommen. Folgeaktivitäten nach dem Gespräch mit dem BMBF (Dr. Binder) im Januar 2000 sind bisher ausgeblieben – auch hier muß weiter nach Initiativen gesucht werden.
Das Leitungsgremium des FV hat über das Jahr nur per Korrespondenz gearbeitet. Es muß dringend personell umgebaut und erweitert werden. W. R. und U. P. sind bereit, weiterhin den FV zu leiten, sie werden aber zukünftigen Initiativen vor allem jüngerer Mitglieder die Arbeit zu übernehmen nicht im Wege stehen.

TOP 3
Die Organisation der DACH-Tagung (s. oben) wird diskuttiert. Bezüglicher der Leipziger Tagung wird angeregt, einen Plenarvortrag und einen öffentlichen Abendvortrag vorzuschlagen (Vorschlag: Prof. J. Heintzenberg, Leipzig, ausserdem Plenarvortrag Boden). Eine Sitzung soll für das SOLAS-Projekt vorgesehen werden, wozu D. W. R. Wallace, Kiel, eingeladen werden soll. Es wird darauf hingewiesen, daß für 2002 wieder Reisekosten für ausländische Redner bei der DFG in der Größenordnung 10 kDM eingeworben werden können, so dass entsprechend Einladungen erfolgen können.

TOP 4
Es werden mehrere neue Programme genannt, die für den FV von Interesse sind. Herr Platt berichtet über SOLAS (Surface Ocean Lower Atmosphere Study), dessen deutschen Beitrag er zusammen mit D. W. R. Wallace leitet. Eine Erweiterung bezüglich Landoberflächen („TERRASOLAS“) ist im Gespräch. Ferner gibt er Erläuterungen zu TROPOSAT im Rahmen von Eurotrac 2. Herr Burrows berichtet über das Projekt eines neuen Forschungsflugzeugs HALO (high altitude long range), dessen Einsatz auch international erfolgen und ähnlich wie bei F/S METEOR finanziert werden soll. Herr Rühl nennt einen beantragten Schwerpunkt zur Wechselwirkung atmosphärischer Gase mit wässrigen Partikeln, und eine Initiative zur Nutzung von freien Elektronenlasern.

TOP 5
An Lehraktivitäten wird die Sommerschule 2000 des IUP Heidelberg genannt, die nach ihrem Erfolg jetzt jährlich wiederholt werden soll. In Bremen ist im vergangegen WS der Masterstudiengang „Environmental Physics“ angelaufen (auf englisch), der 15 Teilnehmer (13 Ausländer) vorweisen kann. In Osnabrück gibt es Überlegungen für einen Studiengang Umweltwissenschaften, wozu die entsprechenden Züricher Aktivitäten ein Vorbild sein könnten, was allerdings von unserer früheren Empfehlung abweicht, Lehre in Umweltphysik in der Physik anzusiedeln.

TOP 6
Es besteht Übereinstimmung, daß der FV seine Kontakte zu verwandten und benachbarten Institutionen ausbauen muß (s. DMG, DGfB TOP 2 und Leipziger Umfeld TOP 3). Insbesondere soll versucht werden, die deutschsprachigen europäischen Kollegen (Österreich, Schweiz) für den FV zu gewinnen. Kontakte zu weiteren Europäischen Kollegen (z. B. Holland, Schweden) sollen punktuell gefördert werden, da für den allgemeinen europäischen Kontakt sich die EGS anbietet. Dies soll bereits für die Leipziger Tagung umgesetzt werden, wozu Initiative erfragt wird, wozu die Mitglieder noch aufgefordert werden sollen. Gleiches gilt auch für die deutsche Physikalische Ozeanographie.
Es besteht der Wunsch, auch in Zukunft mit den FV EP und ST gemeinsam zu tagen. Ferner wird Zusammengehen mit der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) und dem DPG-Bereich AMOP vorgeschlagen. Nach Diskussion wird vorgesehen, für 2003 die DGG anzusprechen und AMOP für 2004 (Herr Rühl, der AMOP 2002 nach Osnabrück holt; Herr Roether). Die angestrebte Gemeinsamkeit wurde inzwischen von EP vollständig und von ST in der Tendenz bestätigt. Die Kontaktaufnahme zur DGG wird über EP (Herr Baumjohann) erfolgen, die in gleicher Weise mit der DGG zusammengehen will.
Der Wunsch nach Fortbildungsveranstaltungen des FV wird erneut geäussert. Offenbar gibt es große Bereitschaft zu Mitarbeit, wenn sich nur verantwortliche und energische Koordinatoren finden. Hierzu spricht die Versammlung erneut einen Aufruf aus.
Obwohl es erfreuliche neue Forschungsprogramm im Bereich der Umweltphysik gibt (TOP 4) so bleiben durch den Schwenk des BMBF und der EU zu „nützlicher“ Forschung doch Probleme bestehen, u.a. dadurch, daß die denkbaren Projekte der Umweltphysik typischerweise zwischen die Stühle der DFG-Referenten geraten. Hier soll versucht werden, ein Umdenken anzustoßen. Ein möglicher Weg ist über die nationale DFG/BMBF-Kommission zu Global Change. Herr Platt wird hier initiativ werden. Es soll ausserdem festgestellt werden, wann ein „Jahr der Geowissenschaften“ ansteht, um dort Flagge zu zeigen.

TOP 8
Die Homepage des FV findet sich unter www.dpg-fachgremien.de/up. Die Homepage soll intersiv zur Unterrichtung der FV Mitglieder genutzt werden. Es soll möglichst auch ein interaktiver Kommunikationskanal geschaffen werden. Herr Roether wird sich weiter bemühen, eine möglichst vollständige Liste der E-Mail-Adressen der Mitglieder aufzubauen.
Zwei Mitglieder des Leitungsgremiums haben geäussert, dass Sie von der Mitgliedschaft Abstand nehmen wollen. Bei der entsprechenden Wiederaufstockung soll das Gremium dahingehend personell erweitert werden, dass die Forschungslandschaft der deutschen Umweltphysik inhaltlich und geographisch besser repräsentiert wird als bisher. Als Namen werden u. a. Vereecken, Jülich, Borrmann, Mainz, Claussen, Potsdam, und Heimann, Jena genannt. Herr Roether und Herr Platt sollen dies in die Hand nehmen, aber Initiative von allen Mitgliedern ist erwünscht.

Ende der Sitzung 20:10
gez. W. Roether