Übersicht der Preisträgerinnen und Preisträger

Übersicht der Preisträgerinnen und Preisträger

Max-Planck-Medaille

Die Max-Planck-Medaille ist die höchste Auszeichnung der DPG für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der theoretischen Physik.

© LMU

Prof. Dr. Erwin Frey
Arnold-Sommerfeld-Center, LMU München

„In Würdigung seiner fundamentalen Beiträge zur Theoretischen Biophysik, insbesondere zum interzellulären Transport, zu biomolekularen Prozessen und zur Musterbildung in komplexen Systemen.“

Erwin Frey hat herausragende und einflussreiche theoretische Beiträge zur Physik von Nichtgleichgewichtsprozessen erbracht. Im Fokus seiner Arbeiten stehen dabei Anwendungen in der Biophysik. Frey sucht nach grundlegenden Funktionseinheiten, um die komplexen Vorgänge in biologischen Systemen zu verstehen. Neben vielen anderen Erfolgen hat Frey herausragende Fortschritte beim Verständnis des elastischen Verhaltens von semi-flexiblen Polymeren und skelettartigen Zellstrukturen, der Musterbildung bei Reaktions-Diffusions-Systemen, der Entstehung von Proteinmustern, von interzellulären Transportmechanismen sowie der Dynamik von mikrobiellen Systemen erzielt.

Erwin Frey studierte Physik an der Technischen Universität München (TUM) und wurde dort im Jahr 1989 promoviert. Von 1990 bis 1992 forschte er als Postdoc an der Harvard University. Er habilitierte sich 1996 an der TUM und erhielt anschliessend ein DFG Heisenberg fellowship als Auszeichnung. 2002 wurde Frey als Professor an die Freie Universität Berlin berufen. Verbunden damit war die Position als Direktor am Hahn-Meitner Institut. Seit 2004 leitet er den Lehrstuhl für Statistische und Biologische Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Zusammen mit Erich Sackmann gründete Erwin Frey den Fachverband "Biologische Physik" der DPG. 2023 erhielt er einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates.

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.

Stern-Gerlach-Medaille

Die Stern-Gerlach-Medaille ist die höchste Auszeichnung der DPG für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der experimentellen Physik. Sie wird für Arbeiten aus dem gesamten Bereich der Physik vergeben.

© MPQ

Prof. Dr. Immanuel Bloch
LMU München u. MPI für Quantenoptik

„In Würdigung seiner herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Quantensimulationen mit ultrakalten Atomen in optischen Gittern. Seine Arbeit hat ein neues interdisziplinäres Feld der Quantenphysik eröffnet, das die theoretische Vielteilchenphysik stark korrelierter Systeme und grundlegende Konzepte der Quanteninformationswissenschaft mit dem Verständnis atomarer und molekularer Wechselwirkungen und experimentellen Techniken aus der Quantenoptik verbindet.“

Immanuel Bloch wird für seine Arbeiten über optische Gitter gewürdigt, in denen sich ultrakalte Atome ähnlich wie Elektronen in einem Festkörper verhalten. Beginnend mit der Beobachtung des Übergangs von Suprafluidität zum Mott-Isolator in optischen Gittern haben seine Arbeiten gezeigt, dass sehr komplexe Quanten-Vielteilchen-Eigenschaften von Materie mit quantenoptischen Methoden nachgewiesen und analysiert werden können. Sie waren damit bahnbrechend für das Feld der Quantensimulation.

Immanuel Bloch studierte Physik an der Universität Bonn und wurde nach einem Aufenthalt in Stanford 2000 an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) promoviert. Im Anschluss war er Postdoc am Max-Planck-Institut für Quantenoptik (MPQ) in Garching und an der LMU und wurde 2003 auf eine C4-Professur an die Universität Mainz berufen. Seit 2008 ist er Direktor am MPQ und W3-Professor an der LMU.

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.

Gentner-Kastler-Preis

Der Gentner-Kastler-Preis wird gemeinsam von der DPG und der Société Française de Physique verliehen. Er wird für besonders wertvolle wissenschaftliche Beiträge zur Physik jährlich abwechselnd einem Physiker / einer Physikerin mit Lebens- und Tätigkeitsmittelpunkt in Deutschland bzw. Frankreich zuerkannt.

© Privat

Dr. Isabelle Kleiner
Laboratoire Interuniversitaire des Systèmes Atmosphériques (LISA), Frankreich

„For her outstanding theoretical work in the field of high-resolution spectroscopy of isolated molecules, to understand the structure and internal motions of molecular systems with applications in the fields of astrophysics, planet atmospheres and biology. --- Für ihre herausragenden theoretischen Arbeiten auf dem Gebiet der hochauflösenden Spektroskopie isolierter Moleküle zum Verständnis der Struktur und der internen Bewegungen molekularer Systeme, mit Anwendungen in den Bereichen Astrophysik, Planetenatmosphären und Biologie.“

Isabelle Kleiner hat sich in hohem Maße im Bereich der Molekülphysik verdient gemacht. Zusammen mit Jon Hougen (NIST, USA) entwickelte sie insbesondere quantenchemische Modelle zur Berechnung von Molekülspektren und setzte diese in einen Computercode um. Dank dieser Arbeiten konnte die komplexe Wechselwirkung von Rotation und Torsionsbewegung in zahlreichen Molekülen richtig erfasst und Spektren sehr genau vorhergesagt werden. So sind sogar einige molekulare Spezies im Weltall entdeckt worden.

Isabelle Kleiner studierte Chemie an der freien Universität Brüssel, wo sie 1989 promoviert wurde. Von 1989 bis 1991 arbeitete sie als Postdoktorandin am NIST in Gaithersburg, USA, in der Arbeitsgruppe von Jon Hougen. 1996 habilitierte sie sich an der Universität Paris, Frankreich. Seit 2005 arbeitet sie am LISA Institut (Créteil), wo sie 2021 zur Forschungsdirektorin der Sonderklasse ernannt wurde.

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.

Max-Born-Preis

Der Max-Born-Preis wird für besonders wertvolle und aktuelle wissenschaftliche Beiträge zur Physik gemeinsam vom britischen Institute of Physics (IOP) und der DPG in Erinnerung an das Wirken Max Borns in Großbritannien und Deutschland verliehen. Er wird jährlich abwechselnd einem Physiker / einer Physikerin mit Lebens- und Tätigkeitsmittelpunkt in Deutschland bzw. Großbritannien zuerkannt.

© RWTH Aachen

Prof. Dr. Ingrid Mertig
Martin-Luther-University Halle-Wittenberg

„Für ihre herausragenden Beiträge auf dem Gebiet der Spintronik. Hervorzuheben sind ihre bahnbrechenden Arbeiten zur Kombination von ab initio-Elektronenstrukturtheorie mit der Analyse von spin- und magnetisierungsabhängigen Transporteigenschaften. --- For her outstanding contributions to the field of spintronics made possible by her pioneering work combining ab initio electronic structure theory with the analysis of spin- and magnetization-dependent transport properties.“

Ingrid Mertig wird 2024 für ihre herausragenden Beiträge im Bereich der Spinelektronik mit dem Max-Born-Preis und der Medaille geehrt. Ihre bahnbrechende Arbeit verbindet ab initio Elektronenstrukturtheorie mit der Analyse von spin- und magnetisierungsabhängigen Transporteigenschaften. Mertig lieferte materialspezifische mikroskopische Einblicke in eine Vielzahl von Effekten in der Spinelektronik, Spin-Orbitronik und Spin-Kaloritronik, wo sowohl Ladungs- als auch Spin-Freiheitsgrade von Elektronen für den Transport genutzt werden. Zudem trug sie zur Forschung im Bereich des Transports durch topologische Magnonen in Isolatoren bei.

Ingrid Mertig studierte von 1974 bis 1979 Physik an der TU Dresden. Promotion (1982) und Habilitation (1995) erfolgten auf dem Gebiet der Theoretischen Festkörperphysik ebenfalls an der TU Dresden. Von 1997 bis 2001 war sie Heisenbergstipendiatin, bevor sie 2001 auf eine C4-Professur an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg berufen wurde. Von 2007 bis 2018 war sie Max-Planck-Fellow. Sie war in Gremien der DFG und des Wissenschaftsrat tätig.

Die Auszeichnung wird 2024 in England verliehen.

Herbert-Walther-Preis

Der Herbert-Walther-Preis ehrt herausragende Beiträge in der Quantenoptik und der Atomphysik sowie hervorragende Leistungen in der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft. Der Preis wird gemeinsam von der OPTICA (früher OSA) und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) in Erinnerung an Herbert Walther vergeben, der in den USA und in Deutschland mit großem Erfolg geforscht und sich durch sein Wirken für die OPTICA und DPG in hervorragender Weise verdient gemacht hat. Die Verleihung erfolgt jährlich abwechselnd in den USA und in Deutschland.

© Institute of Quantum Studes and Engineering, TAMU

Prof. Dr. Olga Kocharovskaya
Texas A&M University

„For field-opening contributions to lasing without inversion and electromagnetically induced transparency, and for theory and experiments that initiated the field of gamma-ray quantum optics. --- Für bahnbrechende Beiträge zu Lasern ohne Inversion und elektromagnetisch induzierter Transparenz sowie für Theorie und Experimente, die das Gebiet der Gammastrahlen-Quantenoptik initiiert haben.“

Her research is in the areas of quantum and nonlinear optics, laser physics, x-ray optics, attosecond physics and quantum information science. Her best-known works are on electromagnetically induced transparency, lasing without inversion, “stopped light”, and shaping the waveforms of single gamma photons via their resonant interaction with nuclear ensembles. A fellow of the American Physical Society and Optica (former OSA), she has earned many awards including the APS Norman Ramsey Prize.

Olga Kocharovskaya is currently a Distinguished Professor of Physics at Texas A&M University. Before joining Texas A&M in 1998, she was a leading research scientist at the Russian Academy of Sciences and an adjunct scientist at the Université Libre de Bruxelles. She received the Dr. of Sciences (Habilitation) degree from the Highest Attestation Commission of the Russian Federation in 1996.

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Frühjahrstagung in Freiburg verliehen.

DPG-Technologietransferpreis

Der Technologietransferpreis wird an die am Technologietransfer beteiligten Parteien, also an das Institut, aus dem die Technologie kommt, an die für den Technologietransfer verantwortliche Stelle und an das die Technologie umsetzende Unternehmen, gemeinsam verliehen.

© DPG

Niels Bohr Institute, University of Copenhagen

QDevil

Tech Transfer Office, University of Copenhagen

„Für die herausragende Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Entwicklung von Quantum Control-Hardware und deren erfolgreichen Transfer in den kommerziellen Einsatz.“

Für die herausragende Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Entwicklung von Quantum Control-Hardware, insbesondere eines Multikanal Quantenkontrollers und eines Tieftemperatur-Probenhalters für Quantenelektonik und Quantenprozessoren, und deren erfolgreichen Transfer in den kommerziellen Einsatz mit mehreren Millionen Euro Umsatz in drei Jahren, so dass größere Unternehmen mit einem attraktiven Übernahmeangebot an das Startup herantraten.

Die Auszeichnung wird 2024 während des WTT-Forums in Jena verliehen.

Robert-Wichard-Pohl-Preis

Der Robert-Wichard-Pohl-Preis wird für hervorragende Beiträge zur Physik verliehen, die eine besondere Ausstrahlung auf andere Disziplinen in Wissenschaft und Technik haben, für außergewöhnliche Leistungen in der Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnis in der Lehre, im Unterricht und in der Didaktik der Physik.

© PI4, Uni Stuttgart

Prof. Dr. Harald Giessen
Universität Stuttgart

„Für seine herausragenden Leistungen in der Entwicklung von 3D-gedruckten Mikrooptiken. Diese finden Anwendung in optischen Fallen in der Atomphysik und Quantenoptik, in Miniatursensoren beim autonomen Fahren, in den Ingenieurwissenschaften, in optischen Pinzetten in der Biologie sowie in endoskopischen Abbildungsverfahren in der Medizin.“

Harald Giessen hat das Feld der 3D-gedruckten Mikrooptiken begründet. Die optische Qualität dieser Mikrooptiken ist vergleichbar mit viel größeren und teuren Mikroskopobjektiven. Seine Forschungsarbeiten in Zusammenarbeit mit Ingenieuren, Biologen und Medizinern haben die kleinsten Endoskope der Welt ermöglicht und bereits im Einsatz demonstriert. Dies ist ein besonders schönes Beispiel, wie Grundlagenforschung auf höchstem Niveau sehr schnell den Eingang in andere Disziplinen gefunden hat.

Harald Giessen hat in Kaiserslautern sein Diplom in Physik gemacht, an der University of Arizona einen MSc und PhD in Optical Sciences erhalten, war Postdoc am MPI für Festkörperforschung und war in Marburg wissenschaftlicher Hochschulassistent. Nach einer C3-Professur an der Uni Bonn von 2001 bis 2004 wurde er als Direktor des 4. Physikalischen Instituts 2005 an die Universität Stuttgart berufen.

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.

Walter-Schottky-Preis

Der Walter-Schottky-Preis dient der Auszeichnung einer in den letzten beiden Jahren, bevorzugt im letzten Jahr, auf dem Gebiet der Festkörperforschung veröffentlichten, hervorragenden Arbeit eines oder mehrerer junger Physiker:innen.

© Privat

Dr. Nicola Paradiso
Universität Regensburg

„Für seine experimentelle Entdeckung und Charakterisierung von gleichgerichteten Supraströmen in Josephson-Kontakten. Seine grundlegenden Arbeiten zum Josephson-Dioden-Effekt eröffnen neue Perspektiven für die supraleitende Quantenelektronik.“

In den letzten zwei Jahren wurde Nicola Paradiso durch eine Reihe von bahnbrechenden Experimenten zum nicht-reziproken Transport in supraleitenden Übergangsmetall–Dichalcogeniden und ballistischen Josephson-Kontakten international bekannt. In solchen Materialien führt die Spin-Bahn-Wechselwirkung in Kombination mit einem Magnetfeld zu einem Diodenverhalten im Suprastrom und in der Josephson-Induktivität, welches die Grundlage für neuartige Hochfrequenzbauelemente bildet.

Nicola Paradiso begann seine wissenschaftliche Karriere an der Schuola Normale in Pisa, wo er die räumliche und energetische Struktur von Randkanälen im Quanten-Hall-Regime mit Rastersondenmethoden untersuchte und 2012 promoviert wurde. Danach wechselte er zunächst als Postdoc nach Regensburg. Seit 2020 ist er Akademischer Rat in Regensburg, wo er 2023 seine Habilitation abschloss.

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.

Gaede-Preis

Der Gaede-Preis, 1985 von Dr. Manfred Dunkel gestiftet, wird durch die Gaede-Stiftung finanziert und von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V. (DPG) vergeben. Seit 2017 zählt der Gaede-Preis zu den genuinen DPG-Preisen. Der Preis wird in der Regel auf der DPG-Frühjahrstagung der Sektion Kondensierte Materie (SKM) überreicht.

© UDE

JProf. Dr. Manuel Gruber
Universität Duisburg-Essen

„Für seine richtungsweisenden Arbeiten zu Spin-Crossover-Molekülen auf Oberflächen.“

Manuel Gruber kombiniert in der Forschung zwei komplexe experimentelle Techniken, nämlich Synchrotronstrahlungs-basierte Spektroskopie und Niedertemperatur-Rastertunnel- und Rasterkraftmikroskopie, um magnetische Moleküle an Oberflächen zu erforschen. Seine Arbeiten zum Spin-Crossover von Einzelmolekülen sind bahnbrechend. Er erforschte u. a. die Kontrolle der Magnetisierung eines Moleküls durch mechanische Bewegung im Molekül und den Einfluss molekularer Schichten auf den Oberflächenmagnetismus.

Manuel Gruber studierte Physik in Straßburg und wurde 2014 cotutelle an der Universität Straßburg und am KIT mit einer Arbeit zu elektronischen und magnetischen Eigenschaften von hybriden organisch-metallischen Grenzflächen promoviert. Danach war er Postdoc an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel in der Gruppe von Prof. R. Berndt, bis er 2020 zum Juniorprofessur an der Universität Duisburg-Essen ernannt wurde.

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.

Gustav-Hertz-Preis

Der Gustav-Hertz-Preis soll eine hervorragende, kürzlich abgeschlossene Arbeit eines oder mehrerer junger Physiker/innen auszeichnen und so dem Ansporn des Nachwuchses dienen. Dabei soll die auszuzeichnende Arbeit aus den Gebieten der experimentellen oder theoretischen Physik stammen, einen gewissen Abschluss zeigen und neue Erkenntnisse enthalten. "Erkenntnis" wird dabei nicht allein im Sinne der Grundlagen verstanden, sondern es werden auch Ergebnisse im Sinne der Anwendung und Praxis gewertet. Als "junge Physiker/innen" werden auch solche mit abgeschlossener Promotion und in besonderen Fällen mit abgeschlossener Habilitation verstanden, sofern ihnen zum Zeitpunkt des Vorschlags kein Angebot einer Lebensstellung als Hochschullehrer/in oder einer leitenden Stellung in einem hochschulfreien Forschungsinstitut oder in der Industrie vorliegen.

© Privat

Dr. Daniela Doneva
Eberhard Karls Universität Tübingen

„Für ihre herausragenden Arbeiten zur Erforschung der Eigenschaften von Schwarzen Löchern und Neutronensternen in Theorien der Gravitation jenseits der Allgemeinen Relativitätstheorie und für ihre grundlegenden Beiträge zur Nutzung kompakter Objekte und Gravitationswellen als Präzisionssonden für die fundamentale Physik.“

Daniela Doneva hat mit ihrer Forschung zur theoretischen und computergestützten Astrophysik von Schwarzen Löchern und Neutronensternen neuartige Phänomene aufgedeckt, die in Theorien der Gravitation jenseits der Allgemeinen Relativitätstheorie auftreten. Ihre Arbeiten haben zu tieferen Einsichten in die „Strong Gravity“ geführt und systematische Untersuchungen potenzieller Entartungen bei Gravitationswellenmessungen aus verschiedenen Bereichen der fundamentalen Physik ermöglicht.

Daniela Doneva hat im Jahr 2012 an der Universität Sofia ihre Promotion in theoretischer Physik abgeschlossen und arbeitet seitdem an der Universität Tübingen. Ihre Arbeit wurde durch ein Humboldt-Forschungsstipendium (2013–2015) sowie durch das Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramm (2015–2018) gefördert. Seit 2019 leitet sie eine unabhängige Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe.

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.

Hertha-Sponer-Preis

Der Hertha-Sponer-Preis wird für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Physik an eine Wissenschaftlerin vergeben. Der Preis soll vor allem jüngere Wissenschaftlerinnen durch öffentliche Auszeichnung ermutigen und so mehr Frauen für die Physik gewinnen.

© Fraunhofer ISE

Dr. Juliane Borchert
INATECH, Universität Freiburg

„Für ihre herausragenden Beiträge zum Verständnis der Prozesse für höchsteffiziente Perowskit-Solarzellen. Ihr innovativer Ansatz, Gasphasenabscheidung und Photolumineszenz zu kombinieren, ermöglicht die zielgerichtete Optimierung der Perowskit-Schichten in neuartigen Tandemsolarzellen.“

Juliane Borchert trägt entscheidend zum Verständnis der Abscheideprozesse von Perowskit-Halbleitern für Photovoltaikanwendungen bei. Metallorganische Perowskite eignen sich aufgrund ihrer exzellenten optoelektronischen Eigenschaften und einstellbarer Bandlücke in Kombination mit Silizium ideal zur Herstellung hocheffizienter Tandemsolarzellen. Die dünnen Schichten können besonders elegant mittels physikalischer Gasphasenabscheidung aufgebracht werden, ein Prozess den Juliane Borchert detailliert analysiert hat.

Juliane Borchert schloss ihr Physikstudium an den Universitäten Berlin und Halle im Jahr 2015 ab. Ihre Doktorarbeit über aufgedampfte Perowskit-Absorber für die Photovoltaik führte sie an der Universität Oxford durch. Nach Postdoc-Positionen in Oxford und Cambridge wurde sie 2022 Gruppenleiterin am Fraunhofer ISE und Nachwuchsgruppenleiterin an der Universität Freiburg.

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.

AMOP-Dissertationspreis

Die in der Sektion AMOP zusammengeschlossenen Fachverbände der DPG schreiben einen Dissertationspreis aus. Ziel des Preises ist die Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Arbeit und deren exzellenter Darstellung in einem Vortrag.

© Clara Wanjura

Dr. Clara Christina Wanjura
Max Planck Institute for the Science of Light, Erlangen

„Für ihre Dissertation mit dem Titel: Non-Hermitian Topology and Directional Amplification in Driven-Dissipative Cavity Arrays. “

Die Auszeichnung wurde während der DPG-Frühjahrstagung in Freiburg 2024 verliehen.

SKM-Dissertationspreis

Die in der SKM zusammengeschlossenen Fachverbände der DPG schreiben einen Dissertationspreis aus. Ziel des Preises ist die Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Arbeit und deren exzellenter Darstellung in einem Vortrag.

© Privat

Dr. Lisa-Marie Kern
Max-Born-Institut, Berlin

„Für ihre Dissertation mit dem Titel: Controlled Manipulation of Magnetic Skyrmions: Generation, Motion and Dynamics. “

Die Auszeichnung wurde im März 2024 auf der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.

SMuK-Dissertationspreis

Die in der SMuK zusammengeschlossenen Fachverbände der DPG schreiben einen Dissertationspreis aus. Ziel des Preises ist die Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Arbeit und deren exzellenter Darstellung in einem Vortrag.

© Privat

Dr. rer. nat. Huanchen Hu
Max-Planck-Institut für Radioastronomie, Bonn

„Für ihre Dissertation und den Vortrag mit dem Titel: Gravity tests with pulsars using new-generation radio telescopes. “

Die Auszeichnung wurde auf der DPG-Jahrestagung 2024 in Gießen verliehen.

© Privat

Dr. Phillip Imgram
Institute for Nuclear and Radiation Physics, KU Leuven, Belgium

„Für seine Dissertation und den Vortrag mit dem Titel: High-precision laser spectroscopy of helium-like carbon 12C4+. “

Die Auszeichnung wurde auf der DPG-Jahrestagung 2024 in Gießen verliehen.

Georg-Simon-Ohm-Preis

Der Georg-Simon-Ohm-Preis soll eine hervorragende, kürzlich abgeschlossene Arbeit eines Studenten oder einer Studentin der physikalischen Technik oder verwandter Studiengänge an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) auszeichnen und so dem Ansporn des physikalisch-technischen Nachwuchses dienen.

© Privat

B. Eng. Jan Lützelberger
Hochschule Coburg, Institut für Sensor- und Aktortechnik

„Für seine herausragende Abschlussarbeit mit dem Titel "Entwicklung eines Ultraschall-Messverfahrens zur Charakterisierung der Knochen-Implantat-Schnittstelle bei Hüftprothesen" im Bachelor-Studiengang Technische Physik an der Hochschule Coburg. In dieser Arbeit entwickelt er ein nichtinvasives Verfahren zur Detektion von Lockerungen und Spaltbildungen an Hüftprothesen. Diese Arbeit verbindet in hervorragender Weise physikalische Theorie und Simulation mit praktischer Umsetzung in der Medizin.“

In seiner Bachelorarbeit „Entwicklung eines Ultraschall-Messverfahrens zur Charakterisierung der Knochen-Implantat-Schnittstelle bei Hüftprothesen“ zeigte Jan Lützelberger nicht nur außerordentliches experimentelles Geschick, sondern auch tiefgreifendes theoretisches Verständnis und schaffte beides zum Einklang zu bringen. Damit legte er die Basis für den Transfer von hochpräziser Messtechnik in die medizintechnische Anwendung, nämlich der Knochen-Implantats-Lockerungs-Diagnostik.

Jan Lützelberger absolvierte sein Bachelorstudium der Technischen Physik an der Hochschule Coburg, an der er derzeit im Master Simulation und Test studiert. Parallel arbeitet er am Institut für Sensor- und Aktortechnik (ISAT), wo er bereits für seine Bachelorarbeit forschte. Die Ergebnisse seiner Arbeit wurden in einem Konferenzvortrag präsentiert und in einem Peer-Reviewed Journal veröffentlicht.

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.

Georg-Kerschensteiner-Preis

Der Georg-Kerschensteiner-Preis kann für hervorragende Leistungen auf folgenden, der Vermittlung der Physik dienenden Gebieten, verliehen werden: a) Lehre im Bereich Schule, Hochschule und Weiterbildung, b) Erforschung der Lehr- und Lernprozesse im Physikunterricht und c) Entwicklung und Erforschung neuer Konzepte und Medien für die Lehre und deren wissenschaftliche Evaluation.

© Privat

Prof. Dr. Rainer Müller
Technische Universität Braunschweig

„In Würdigung der von ihm gesetzten, bemerkenswerten Akzente für das Lernen und Lehren der Physik. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Vermittlung der Quantenphysik. Dieses herausfordernde Thema hat er für die Schulpraxis zugänglich gemacht, zum Beispiel in der Unterrichtskonzeption "milq" und den „Wesenszügen der Quantenphysik“. Zudem hat er in zahlreichen Artikeln und Lehrbüchern interessante Kontexte aufbereitet und dadurch viel zum physikalischen Verständnis beigetragen.“

Die Quantenphysik ist Rainer Müller ein großes Anliegen. Um sie zu vermitteln, entwickelte er verschiedenste Konzepte und setzte diese praktisch um; in jüngster Zeit zum Beispiel im Lehrbuch „Quantentechnologien für Ingenieure“. Zudem widmet er sich der Entwicklung alltagsnaher Kontexte in der Physik, die für Schülerinnen und Schüler relevant sind. Die in seinen Büchern formulierten Beispiele sind dabei adressatenorientiert aufbereitet und an Ergebnissen der fachdidaktischen Forschung angelehnt.

Rainer Müller studierte Physik in Gießen und Konstanz. 1994 wurde er in theoretischer Physik an der Universität Konstanz promoviert. Ab 1997 wandte Rainer Müller sich der Didaktik zu und ist seit 2002 Professor für Physik und Physikdidaktik an der Technischen Universität Braunschweig. Seine Habilitation schloss er 2003 über das Thema „Quantenphysik in der Schule“ ab.

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.

Preis für herausragende Leistungen in der Vermittlung der Physik an Schulen (DPG-Lehrerpreis)

Dieser Preis wird für herausragende Leistungen in der Gestaltung und Weiterentwicklung von Physikunterricht an Schulen vergeben, beispielsweise für Leistungen, die in besonderem Maße geeignet sind, Schülerinnen und Schüler für das Fach Physik zu motivieren, die Bedeutung der Physik für das Leben und Zusammenleben der Menschen aufzuzeigen sowie Talente für die Physik zu erschließen.

© Privat

StD a. D. Heinz-Werner Oberholz
Gymnasium Wolbeck, Münster

„für sein jahrzehntelanges und vielseitiges Engagement als Physiklehrer unter anderem als Entwickler neuer Experimentiergeräte, Initiator der Projekte “Supraleiter” und “Forschungswerkstatt Physik”, als Fortbildner, Schulbuchautor und -herausgeber sowie auch seiner aktiven Referententätigkeit während des Schuldienstes und darüberhinaus.“

Jahrzehntelanges Engagement für den Physikunterricht am Wolbeck Gymnasium in Münster, aber auch bei „Jugend forscht“ und als Referent von Lehrerfortbildungen zeichnen Heinz-Werner Oberholz als Physiklehrer aus. Herausragend für seine Tätigkeit sind die Entwicklung von Messverfahren in Rahmen von Schülerexperimenten, die patentiert wurden, sowie die Durchführung von zahlreichen Projekttagen und sowie Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und seine Autorentätigkeit bei Schulbüchern.

Heinz-Werner Oberholz hat Mathematik und Physik an der WWU in Münster studiert und sein Studium 1971 abgeschlossen. Nach ca. einjähriger Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft begann er 1972 sein Referendariat und schloss dieses 1974 ab. Danach arbeitet er zunächst als Studienrat am Kopernikus Gymnasium in Neubeckum, bevor er 1976 an das Gymnasium Wolbeck in Münster wechselte.

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.

© Privat

Dr. Safia Ouazi
Robert-Havemann-Gymnasium, Berlin

„In Würdigung ihres hohen Engagements für ihre Schülerinnen und Schüler, um aktuelle Physik mit schulischem Lernen zu verknüpfen, beispielsweise in Unterrichtseinheiten zu LED-Technik oder Projektarbeit wie “MoonBounce”. “

Großes Engagement und insbesondere die Entwicklung von Unterrichtseinheiten in Physik, die aktuelle Erkenntnisse der Physik in den Fachunterricht integrieren, zeichnen Safia Ouazi aus. Insbesondere durch die Planung und Umsetzung spannender Experimente und Projekte, sowie den Einbezug außerschulischer Lernorte (Moon-Bounce-Projekt am Max-Planck-Institut, Teilnahme am SOFIA-Flug) erreicht Frau Ouazi eine hohe Motivation bei Schülerinnen und Schülern, sich mit anspruchsvollen und aktuellen der physikalischen Forschung zu befassen.

Safia Ouazi hat Physik an der Universität Versailles studiert. Nach ihrem Masterabschluss im Jahr 2001 und ihrer Promotion in Festkörperphysik 2004 hat sie 2018 das Zweite Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien erlangt und ist seit 2019 Lehrerin für Mathematik und Physik am Robert-Havemann-Gymnasium in Berlin.

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.

Young Scientist Award for Socio- and Econophysics

Der Young Scientist Award for Socio- and Econophysics verfolgt das Ziel, die Arbeit junger Forscherinnen und Forscher zu fördern und herausragende wissenschaftliche Beiträge zu würdigen, die mit aus der Physik stammenden Methoden zu einem besseren Verständnis von sozio-ökonomischen Problemen beitragen.

© DPG / Marcus Gloger 2021

Prof. Dr. Viola Priesemann
MPI-DS Göttingen

Schülerinnen- und Schülerpreis (IYPT)

Der Preis wird an Schülerinnen und Schüler für besondere physikalische Leistungen verliehen. Es werden die fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer des deutschen Nationalteams des International Young Physicists' Tournament ausgezeichnet.

© DPG/Ann-Kathrin Raab

Florian Bauer
Hans-Thoma-Gymnasium, Lörrach

Tarek Bećić
Frankenwald-Gymnasium, Kronach

Luis Liebenstein
Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium, Neustadt an der Weinstraße

Maja Lüdge
Friedrich-Schiller-Gymnasium, Königs Wusterhausen

Luan Sliwa
Gymnasium Buckhorn, Hamburg

„Die Verleihung erfolgt in Würdigung der Leistungen, die sie 2023 als Mitglieder des deutschen Teams beim Online Young Physicists’ Tournament (OYPT) erreicht haben.“

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.

Schülerinnen- und Schülerpreis (PhysikOlympiade)

Der Preis wird an Schülerinnen und Schüler für besondere physikalische Leistungen verliehen. Er wurde 1982 - 1991 von der Physikalischen Gesellschaft der DDR vergeben und von der DPG übernommen. Es werden die fünf besten deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der jährlichen PhysikOlympiade ausgezeichnet.

© IPhO - IPN

Oliver Eckstaedt
Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium, Dresden

Luise Köhler
Carl-Zeiss-Gymnasium, Jena

Anton Jakob Nüske
Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium, Dresden

Luke Pospiech
Goetheschule Ilmenau

Christian Simon Vogel
Max-Planck-Gymnasium Groß-Umstadt

„Die Verleihung erfolgt in Würdigung der Leistungen, die sie als Mitglieder des deutschen Teams bei der 53. Internationalen PhysikOlympiade in Tokio (Japan) erzielt haben. “

Die Auszeichnung wird im März 2024 während der DPG-Jahrestagung in Berlin verliehen.