Monika Ritsch-Marte

"Die Naturwissenschaften im Allgemeinen und die Physik im Speziellen haben etwas Weltverbindendes, und gleichzeitig aber auch etwas, was einen aufgrund der eigenen Begrenztheit bescheiden werden lässt."

Monika Ritsch-Marte ist eine österreichische Physikerin und Hochschullehrerin auf dem Gebiet der Theoretischen Quantenoptik, der Nichtlinearen Optik und der Biomedizinischen Optik. In den Jahren 2007 und 2008 war sie die erste Frau, die der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft als Präsidentin vorstand. In dieser Funktion war sie eine Initiatorin der Lise-Meitner Lectures, für die sie sich bis heute mit Herzblut und viel ehrenamtlichen Engagement einsetzt. Immer wieder überzeugt sie hochkarätige Physikerinnen trotz der großen allgemeinen Nachfrage als Role-Model für Schülerinnen und Schüler zu fungieren und im persönlichen Gespräch im Rahmen der Lectures Rede und Antwort zu stehen.

Aufgrund ihrer Forschungsleistungen und herausragender Beiträge auf den Gebieten der Optik und der Photonik wurde sie 2013 von der Optical Society of America zum OSA Fellow ernannt. 2014 wurde sie zum korrespondierenden Mitglied im Inland der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gewählt. 2019 wurde sie in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.

Monika Ritsch-Marte ist mit dem Physiker Helmut Ritsch verheiratet und hat zwei Kinder

 

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Was bewegt Sie neben Physik und Arbeit?

Ich bin allgemein sehr naturbegeistert. Da ich als Kind in einem Naturschutzgebiet am Bodensee aufgewachsen bin, habe ich mich immer schon für seltene Pflanzen und Vögel interessiert. Das ergänzt sich gut mit meiner Passion für das Fotografieren und das Bergsteigen – immer auch gerne, wenn ich beruflich irgendwo auf der Welt unterwegs bin.

 

Welchen Bezug haben Sie zur DPG?

Als ehemalige ÖPG-Präsidentin schätze ich vor allem die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der ‚großen Schwester‘ DPG, zum Beispiel bei den seit mehr als 10 Jahren gemeinsam veranstalteten Lise-Meitner Lectures und den dazugehörigen Ausstellungen über beeindruckende Physik-Kolleginnen.

 

Warum sollten sich Physikerinnen und Physiker verstärkt in den politischen Diskurs bzw. Alltag einbringen?

In Zeiten der Überflutung mit (Des-)Information ist es wichtiger denn je zu vermitteln, wie seriöser und kritischer Umgang mit Wissen ausschaut. Die Naturwissenschaften im Allgemeinen und die Physik im Speziellen haben etwas Weltverbindendes, und gleichzeitig aber auch etwas, was einen aufgrund der eigenen Begrenztheit bescheiden werden lässt. Ich halte es für eine extrem wichtige Aufgabe, dies vorzuleben.

 

Welche Fragestellungen der Physik begeistern Sie heute am meisten?

In der eigenen Forschung auf dem Gebiet der optischen Pinzetten und der mikroskopischen Methoden immer gerade diejenigen Dinge, die ich noch nicht wirklich verstanden habe. Und natürlich wirklich rätselhafte experimentelle Befunde, wie z.B. die Dunkle Energie, die einen Paradigmen-Wechsel irgendwann in der Zukunft erwarten lassen.

 

Physik ist wie ....

a+|0>  oder „Licht ins Dunkel“.