28.01.2021

Pressemitteilung

der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V.

Pressemitteilung: Klassenräume besser belüften

Ein Vorschlag der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

Bad Honnef, 28. Januar 2021 – Bildungseinrichtungen betreiben derzeit einen großen Aufwand, um Lüftungskonzepte umzusetzen. Ein handhabbarer Vorschlag kommt jetzt von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft DPG.

Die Fachgesellschaft geht dabei davon aus, dass der Einsatz technischer Geräte zur Belüftung jeder Art passiver Lüftung durch bloßes Öffnen von Fenster und Türen weit überlegen ist, da bei der technischen Belüftung der Luftaustausch bzw. die Luftreinigung in kontrollierter Art und Weise geschieht, während dies bei der momentan empfohlenen passiven Lüftung von Klassenräumen mit Außenluft über die Fenster in einem typischen Klassenzimmer nicht zu erreichen ist, da diese stark von Wind, Temperatur, Fensteröffnungen, Lage der Heizkörper etc. abhängt. Unter der Annahme, dass alle zwanzig Minuten eine fünfminütige Lüftung mit einem idealisierten zehnfachen Luftaustausch mit Frischluft pro Stunde durchgeführt wird, ergibt sich nach Berechnungen der DPG nach einem Schultag mit sechs Unterrichtsstunden in einer Klasse mit 30 Schülerinnen und Schülern bei Erkrankung der Lehrkraft ein Tagesrisiko von ca. vier Prozent. Nach drei Tagen unerkannter Krankheit beträgt das Risiko der Erkrankung eines Schülers oder einer Schülerin bereits zwölf Prozent. Das heißt, dass sich insgesamt etwa drei Schülerinnen oder Schüler angesteckt haben und ihrerseits die Personen in ihrer nächsten Umgebung unerkannt gefährden.

Nach Ansicht der DPG gibt es ausreichend technische Lösungen, die mit überschaubarem Kosten-, Installations- und Betriebsaufwand sowie mit ausreichender Wartung in Schulen und öffentlichen Gebäuden realisierbar sind.

 

⇒ Zum Offenen Brief (PDF)

 

Dazu passend:

⇒ Humane Tröpfchen und Aerosole
Wissenschaftlicher Abendvortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Eberhard Bodenschatz vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, Göttingen.

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit rund 55.000 Mitgliedern auch mitgliederstärkste physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de