Quantenphysikerinnen von den Anfängen bis heute 2025
Die Beiträge von Frauen im Bereich der Quantenwissenschaft und Quantentechnologie sollen sichtbar werden. Bekannte und unbekannte Wissenschaftlerinnen, die zum Erfolg der Quantentechnologien beigetragen haben, werden identifiziert und interessante Kurzportraits zur Person und deren Forschung erstellt.
Dies soll sowohl die Sichtbarkeit von Physikerinnen erhöhen, als auch das Interesse von Schüler:innen an der Forschung wecken und die Allgemeinheit für die Quantenwissenschaften begeistern.
Der AKC wird auf verschiedenen Social Media Kanälen diese überregionalen Zielgruppen ansprechen. Über LinkedIn sollen Personen im Bereich der Wissenschaft und Industrie, über Instagram, etc. das jüngere Publikum (Schüler:innen und Studierende) erreicht werden.
Juni 2025
Dr. Dr. Mari Carmen Bañuls 22.06.2025

Mari Carmen Bañuls studied physics at the University of Valencia, where she completed her doctorate in particle physics in 2000. She then moved to the Universidad Politécnica de Valencia, where she carried out research at the Technological Institute for Computer Science (ITI) in the field of computer science on distributed systems. At the same time, she enrolled as a doctoral student and obtained her second doctorate in computer science in 2006.
In 2005, she joined the Theory Department at the MPQ, where she has been leading a research group since 2013. In 2015, she received the Order of Merit "Orden del Mérito Civil" from the Spanish King Juan Felipe alongside 37 other Spanish citizens.
One phenomenon in particular sparked her interest: quantum entanglement—the non-local connection between particles that defies classical intuition. “This relationship is completely counterintuitive,” she explains, “yet it has real, measurable consequences in local experiments.” Because quantum systems are so complex, existing methods often fall short. That’s why researchers like Bañuls work on new, more powerful simulation tools.
Her background in both physics and computer science equips her to tackle this challenge. Her focus lies on tensor networks—mathematical structures that isolate relevant aspects of quantum systems from the vast space of possibilities. These networks allow scientists to simulate specific quantum states, such as those in electron systems or qubits, helping to answer targeted questions about phenomena like high-temperature superconductivity or quantum computing performance.
Bañuls is particularly interested in how quantum states evolve over time—dynamics that ultimately shape the power and outcomes of quantum computers. She also champions collaboration and mentorship, guiding doctoral students and fostering scientific exchange at the institute.
Profile page: https://www.mcqst.de/about/members/mari-carmen-banuls.html
Dr. Carrie Weidner 15.06.2025
Dr. Carrie Weidners Forschung an der University of Bristol, Großbritannien, konzentriert sich auf die Kontrolle und Manipulation von Quantensystemen. Dr. Weidner kombiniert die Techniken experimentelle Quantensensorik, Simulation und Information mit Atomen in optischen Gitterpotentialen.
Nach ihrer Promotion in der Gruppe von Prof. Dana Z. Anderson an der University of Colorado Boulder, USA, wechselte sie als Postdoc an die Universität Aarhus mit dem Schwerpunkt Quantensimulation mittels Quantengasmikroskopie sowie in der Forschung zur robusten Quantenkontrolle und Quantenphysik. Seit 2022 hat sie eine eigene Forschungsgruppe an der University of Bristol und ist Senior Lecturer. Neben ihrer Forschung ist sie auch leidenschaftlich gerne in der Natur unterwegs und treibt Sport, einschließlich des brasilianischen Jiu Jitsu.
Bildrechte: Carrie Weidner
Auf dem Laborbild zeigt Weidner auf den Bildschirm, der eine Wolke mit etwa 1 Milliarde Rubidium-87-Atomen bei etwa 150 µK in einer magneto-optischen Falle zeigt.
English version:
Dr Carrie Weidner’s research at the University of Bristol, UK, focuses on the control and manipulation of quantum systems. Dr Weidner combines the techniques of experimental quantum sensing with simulation, and information using atoms in optical lattice potentials. She is also actively engaged in robust quantum control and quantum physics education. She is passionate about investigating the synergy between physics and integrated optics.
After completing her PhD degree in the group of Prof Dana Z Anderson, at the University of Colorado Boulder, USA, she joined Aarhus University as a postdoc with a focus on quantum simulation using quantum gas microscopy, as well as dabbling in robust quantum control and quantum physics education research. Since 2022, she has had her own research group at the University of Bristol and is a senior lecturer. Besides her research, she is also passionate about being in nature and playing sports, including Brazilian jiu jitsu.
Photo description: In the lab picture, Weidner is pointing to onscreen, which is a cloud of approximately 1 billion rubidium-87 atoms at about 150 µK in a magneto-optical trap.
Dr. Jessica Louise Boland 08.06.2025
Dr. Jesssica Boland ist Forschungsleiterin im Royce-Forschungsbereich „Atoms to Devices“
Jessica ist UKRI Future Leader Fellow und Dozentin (Außerordentliche Professorin) für Funktionsmaterialien und -geräte an der Universität Manchester. Sie leitet die CUSTOM-Einrichtung, die über eine Reihe von Streulicht-Nahfeldmikroskopen verfügt, die die Charakterisierung optoelektronischer Materialien im Nanometer-, Sub-Pikosekunden- und Tieftemperaturbereich ermöglichen.
Jessica absolvierte ihr erstes Studium an der University of Exeter und schloss es 2013 mit einem MPhys mit Berufserfahrung ab. Während dieser Zeit arbeitete sie für Hewlett Packard Labs in Bristol (jetzt Folium Optics ) und führte ihr Forschungsprojekt auf dem Gebiet der Mikrowellenplasmonik durch. Anschließend wechselte sie 2013 an die University of Oxford und machte dort 2017 ihren PhD mit einem Schwerpunkt "Terahertz-Spektroskopie von Halbleiter-Nanodrähten für Geräteanwendungen". Anschließend erhielt sie das renommierte Alexander von Humboldt-Stipendium für eine Postdoc-Stelle an der Universität Regensburg, wo sie Streuungs-Nahfeld-Mittelinfrarotmikroskopie nutzte, um die ultraschnelle Oberflächenladungsträgerdynamik topologischer Isolatoren zu untersuchen. Sie wurde 2018 zur Dozentin für Funktionsmaterialien und -geräte an der Universität Manchester ernannt, zunächst in der Abteilung für Elektro- und Elektronikgeräte, bevor sie 2023 in den Bereich Materialien wechselte.
Jessica gilt als Expertin für Terahertz-Spektroskopie und Mikroskopie von Halbleiter-Nanomaterialien.
Für ihre Forschung wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt liegt auf der Kombination ultraschneller optischer Pump-Terahertz-Sondenspektroskopie mit optischer Nahfeld-Rastermikroskopie. Dadurch entsteht ein einzigartiges Werkzeug zur Untersuchung der ultraschnellen Ladungsträgerdynamik von III-V-Nanostrukturen, 2D-Materialien und topologischen Isolatoren, das direktes Feedback für deren Anwendung in Terahertz-Bauelementen liefert.
Bildrechte: Jessica Boland
As part of the UN International Year of Quantum Science and Technology, the DPG proudly highlights Dr. Jessica Boland, a rising leader in the field of quantum materials and terahertz spectroscopy.
Dr. Boland is a physicist at the University of Manchester and director of the Cryogenic Ultrafast Scattering-type Terahertz-probe Optical-pump Microscopy (CUSTOM) facility. Her work enables nanoscale insights into the ultrafast dynamics of next-generation optoelectronic materials — vital for the advancement of quantum technologies.
Recognized by the Royal Society, the Humboldt Foundation, and the University of Manchester, she is not only an exceptional researcher but also a passionate advocate for equal opportunities in STEM.
🔗 Dr. Boland’s contributions demonstrate that diversity drives innovation — and that quantum science is at its strongest when it includes all voices.
https://www.dpg-physik.de/vereinigungen/fachuebergreifend/ak/akc/publikationen/interviews/boland
Prof. Dr. Ursula Keller 01.06.2025

Als erste Physikprofessorin an der ETH Zürich und führende Expertin für Ultraschnelle Laserphysik hat sie mit ihren Arbeiten die Präzisionsmesstechnik und Attosekundenphysik revolutioniert. Ihre Erfindung des SESAM (Semiconductor Saturable Absorber Mirror) ermöglichte bahnbrechende Fortschritte in der Lasertechnologie, die heute in Telekommunikation, Medizin und Industrie Anwendung finden.
Sie erhielt u.a. den Europäischen Erfinderpreis vom Europäischen Patentamt für ihr Lebenswerk, den Schweizer Wissenschaftspreis Marcel Benoist. Sie ist Fellow der Optical Society of America (OSA), elected foreign member der Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaften, Mitglied der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschafdten und senior member des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE). Im Jahr 2008 wurde sie zum Mitglied der Leopoldina gewählt, 2021 zum Mitglied der National Academy of Sciences.
Ihre Forschung zeigt: Quantentechnologie ist nicht nur Theorie – sie verändert Technologien unseres Alltags.
Engagement für mehr Frauen in MINT-Fächern
Von 2010 bis 2022 war sie Direktorin des vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Forschungsprogramms NCCR MUST (Molecular Ultrafast Science and Technology). In dieser Funktion hat sie sich auch aktiv für die Frauenförderung in MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) Berufen eingesetzt und möchte, dass mehr Frauen mithelfen können, die Zukunft mitzubestimmen. Sie war Gründungspräsidentin des ETH Women Professors Forum, womit ein erster Schritt zur aktiven Begegnung hinderlicher Strukturen und der Verbesserung der „Corporate Governance“ unternommen wurde. Seit November 2021 macht sie anhand ihrer Erfahrungen Vorschläge für konkrete Verbesserungen auf ihrer ETH-Webseite.
Bildrechte: Ursula Keller
Weiterführende Links:
Offizielle Website an der ETH Zürich
https://ulp.ethz.ch/people/prof--ursula-keller.html
Forschungsgruppe, Publikationen und Biografie
European Inventor Award 2018
https://www.epo.org/news-events/events/european-inventor/finalists/2018/keller.html
Auszeichnung für ihre SESAM-Technologie
Frederic Ives Medal der OSA (Optica)
https://www.optica.org/en-us/history_and_biographies/awards/frederic_ives_medal/
Würdigung ihrer Lebensleistung in der Laserphysik
Interview in Nature (2018)
https://www.nature.com/articles/d41586-018-07494-8
Persönliche Einblicke in ihre Karriere
ETH Women Professors Forum
https://equal.ethz.ch/wpf/
Ihr Engagement für Gleichstellung in der Wissenschaft
Mai 2025
Dr. Silvia Motti 25.05.2025
Dr. Silvia Motti, Dozentin für Experimentalphysik an der School of Physics and Astronomy der University of Southampton, untersucht die Photophysik von Halbleitern mittels Laserspektroskopie.
Ihre Gruppe "Semiconductor Photophysics" ist Teil der Gruppe Quantum, Light and Matter. Die Grundlagenforschung an nano- und quantenskaligen Materialien wie Quantenpunkten und 2D-Materialien sowie von niedrigdimensionalen Perowskit-Halbleitern für Anwendungen in der Lichtemission und Quantentechnologien sind zentraler Bestandteil ihrer Forschung.
Dieses Forschungsgebiet faszinierte sie bereits während ihrer Promotion am Politecnico di Milano und Istituto Italiano di Tecnologia in Italien, betreut von Prof. Annamaria Petrozza. Später als Postdoc in der Gruppe von Prof Laura Herz auf dem Gebiet der Terahertz Spektroskopie am Clarendon Laboratory der University of Oxford untersuchte sie die Eigenschaften von Ladungsträgern und die Exzitonenbildung in Halbleitern. Im Jahr 2022 wechselte sie an die University of Southampton, um ihre eigene Forschungsgruppe aufzubauen.
Neben ihrer Forschung ist sie als Teil des Leitungsteam am Southampton CDT for Quantum Technology Engineering beteiligt, das zum Ziel hat, die nächste Generation von Quantenwissenschaftlern und -ingenieuren auszubilden und zu entwickeln. Für Motti ist es bei diesem Projekt am wichtigsten, junge Studierende, insbesondere Mädchen und Kinder mit unterschiedlichen internationalen und ethnischen Hintergründen, von klein auf zu motivieren, zu inspirieren und zu unterstützen, um ihre Beteiligung an der Quantentechnologie zu erhöhen.
Fotos: Silvia Motti
Englischer Text:
Dr Silvia Motti, a lecturer in Experimental Physics at the School of Physics and Astronomy at the University of Southampton, uses laser spectroscopy to investigate the photophysics of materials. Her group 'Semiconductor Photophysics' is part of the Quantum, Light and Matter group. Her research includes fundamental research on nano- and quantum-scale materials such as quantum dots and 2D materials, as well as low-dimensional perovskite semiconductors for applications in light emission and quantum technologies.
This field of research has already fascinated her during her PhD studies at the Politecnico di Milano and Istituto Italiano di Tecnologia in Italy, supervised by Prof Annamaria Petrozza. Later, she joined the Herz group at the Clarendon Laboratory at the University of Oxford, UK, as a postdoctoral researcher on Terahertz spectroscopy, where she investigated charge-carrier properties and exciton formation in semiconductors. In 2022, she joined the University of Southampton to build her own research group.
Besides her research, she is involved in the management team of the Southampton CDT for Quantum Technology Engineering, which aims to train and develop the next generation of quantum scientists and engineers. Most important for Motti about this project is to motivate, inspire, and support young students from early on, especially girls and kids from diverse international and ethnic backgrounds, to increase their participation in quantum technology.
Prof. Dr. Marika Taylor 18.05.2025
Die britische theoretische Physikerin Prof. Dr. Marika Taylor erforscht an der University of Birmingham das
Bildrechte: privat
Prof. Stephen Hawkings Buch "A Brief History of Time" inspirierte sie nach ihrem Schulabschluss Physik zu studieren. Später promovierte sie in der Arbeitsgruppe von Hawking an der University of Cambridge zu dem Thema "Problems in M-theory". In Postdoc-Projekten an der University of Cambridge, Harvard und der Utrecht University vertiefte sie ihren Forschungsschwerpunkt. Aufgrund ihrer international sehr anerkannten Forschung wurde sie mit renommierten Preisen ausgezeichnet, wie dem Mayhew-Preis für herausragende Leistungen in angewandter Mathematik und dem Minerva-Preis der Netherlands Organisation for Scientific Research für ihre Arbeit zur mikroskopischen Beschreibung von Schwarzen Löchern. Darüber hinaus wurde sie in die Young Academy of the Royal Netherlands Academy of Arts and Sciences gewählt.
Bildrechte: privat
Für Marika Taylor ist es wichtig, ihr Forschungsgebiet der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Sie beteiligt sich aktiv an Dokumentationen in Radio, Fernsehen und Film und arbeitet mit Künstlern zusammen, um komplexe wissenschaftliche Konzepte zu visualisieren. In einem Projekt z.B. sollte eine Spieluhr die Klänge des Universums hörbar machen.
English Version:
The British theoretical physicist Prof Dr Marika Taylor from the University of Birmingham investigates the holographic principle and its applications to black holes and condensed matter systems based on quantum field theory, string theory, and gravitational physics. She applies computer science-based methods, such as geometric deep learning. Besides being a Professor of Mathematics, Physics and AI, she is also Pro-Vice Chancellor and Head of the College of Engineering and Physical Sciences at the University of Birmingham.
She is fascinated by solving fundamental questions in quantum science using the holographic principle. Her pioneering research in quantum theory contributes to the context of quantum entanglement and geometric deep learning.
She graduated from the University of Cambridge with a thesis titled "Problems in M-theory", supervised by Prof. Stephen Hawking, whose book "A Brief History of Time" inspired her to study Physics after High School. Later, she deepened her research focus as a postdoc, including institutions like Cambridge, Harvard and Utrecht University. During her career, her research has been recognised internationally, and she has been awarded highly renowned prizes, such as the Mayhew Prize for outstanding performance in Applied Mathematics and the Minerva Prize from the Netherlands Organisation for Scientific Research for her work on the microscopic description of black holes. Furthermore, she was elected to the Young Academy of the Royal Netherlands Academy of Arts and Sciences.
Taylor also wants to bring her research field closer to publicity. She does this by actively engaging in public engagement and documentaries on radio, television, and film. She has collaborated with artists to visualise complex scientific concepts, including a project that resulted in a music box playing the sounds of the universe.
Prof. Dr. Elke Neu-Ruffing 11.05.2025
Prof. Dr. Elke Neu-Ruffing arbeitet an der RPTU Kaiserslautern Landau und im Landesforschungszentrum OPTIMAS an neuen verbesserten Quantensensoren und deren Anwendungen. Die Arbeitsgruppe adressiert dabei Fragestellungen aus der Biologie, der Chemie oder neue Materialien z.B. für die Spintronik.
„Quantentechnologien der zweiten Generation brauchen interdisziplinäre Ansätze um ihr volles Potential auszuschöpfen.“
Bildrechte: RPTU Kaiserslautern-Landau
Prof. Elke Neu-Ruffing hat seit 2022 eine Professur an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern. Vorher war sie von Februar 2015 bis Januar 2020 Nachwuchsgruppenleiterin an der Universität des Saarlandes, gefördert im BMBF Nachwuchswettbewerb NanoMatFutur. Ihr Forschungsschwerpunkt war:
Diamant-Nano-Rastersonden für Anwendungen in den Lebenswissenschaften
Von 2012 bis 2015 war sie PostDoc im Quantum Sensing Lab, Universität Basel. Ihr Forschungsschwerpunkt war dort:
Rastersonden-Magnetometrie mit einzelnen NV Farbzentren in Diamant.
Die Gruppe von Elke Neu-Ruffing erforscht neuartige Quanten Sensoren. Atomare Defekte in Kristallen sind hochempfindliche, atomar kleine Sensoren z.B. für magnetische Felder, elektrische Felder und die lokale Temperatur. Sie erforschen diese Quantensysteme als Sensoren für die Lebenswissenschaften.
Ihr besonderes Interesse gilt zudem der Kinder-Uni Vorlesung.
Was haben Kühlschrankmagnete, Diamanten und ein Kompass miteinander zu tun? Elke Neu-Ruffing zeigt dazu viele spannende und überraschende Experimente und es gibt sogar einen echten rosa Diamanten zu sehen.
Bildrechte: RPTU Kaiserslautern-Landau
Dr. Paulette Destouches-Février (1914-2013) (Eine der Ersten!) 04.05.2025
Die französische Physikerin, Mathematikerin und Philosophin Paulette Destouches-Février war eine Pionierin der Quantenphysik, Quantenlogik und Informatik, die sich intensiv mit philosophischen Grundlagenfragen der Wissenschaften befasste. (Bildrechte: privat)
Sie wurde am 19. November 1914 in Paris geboren und studierte Philosophie, Mathematik und Physik an der Sorbonne Universität, am Institut Catholique de Paris und an der Universität Dijon. In dieser Zeit lernte sie ihren späteren Ehemann Jean-Louis Destouches kennen, den sie 1940 heiratete. Gemeinsam hatten sie zwei Töchter. 1950 erfolgte die Scheidung. Beide arbeiteten aber weiterhin philosophisch und wissenschaftlich eng zusammen.
Entscheidend für die akademische Karriere beider wurde ihre Mitarbeit in der Forschungsgruppe um Louis-Victor Pierre Raymond de Broglie am Institut Henri-Poincaré in Paris. De Brogli war einer der bedeutendsten Physiker des 20. Jahrhunderts. Für seine Entdeckung der Wellennatur des Elektrons (Welle-Teilchen-Dualismus) in seiner Dissertation „Recherches sur la théorie des quanta“ und der daraus resultierenden Theorie der Materiewellen erhielt er 1929 den Nobelpreis für Physik. Im selben Jahr wurde er zum Professor für Theoretische Physik am Institut Henri Poincaré in Paris berufen. Paulette erlangte 1939 ein Physikdiplom unter de Brogli mit der Arbeit „Sur l'indiscernabilité des corpuscules“ (DES de physique, Paris, 1937). Die Arbeit wurde im Journal de Physique et Le Radium 1939 publiziert. Paulette arbeitete dann als Lehrerin an Gymnasien und promovierte 1945 mit der der Arbeit „La structure des théories physiques”, publiziert 1951. Sie wurde damit zur Begründerin des Strukturalismus in der Wissenschaftstheorie des 20. Jahrhunderts. Initialzündend für die Rezeption und Adaption ihres wissenschaftsphilosophischen Ansatzes, der u.a. von den Philosophen Yehoshua Bar-Hillel und Joseph D. Sneed übernommen und modifiziert wurde, war eine Reise, die Paulette zusammen mit ihrem Ehemann in die USA unternahm, um an einem Internationalen Symposium zur axiomatischen Methode und Modelltheorie am 4. Januar 1958 an der Universität Berkeley in Kalifornien teilzunehmen, das von Patrick Suppes organisiert wurde. Auf dieser Konferenz stellte sie ihre Doktorarbeit in Englisch vor: „Logical structure of physical theories“ (Symposium on the Axiomatic method, Berkeley, Californie, 26 décembre 1958, North-Holland, Amsterdam, 1959, 376-389).
Heute ist vergessen, dass Paulette eine Pionierin der Quantenlogik war, die sie zunächst unabhängig und dann in Auseinandersetzung mit der Quantenlogik von Johann von Neumann und George David Birkhoff in den späten 1930er Jahren entwickelte. In der Nachkriegszeit war sie maßgeblich am Aufbau der Informatik in Frankreich beteiligt. Sie nahm eine Stelle als CNRS-Ingenieurin am Institut Blaise Pascal an, reichte 1967 ihre zweite Doktorarbeit in statistischer Mathematik ein und arbeitete in den 1960er und 1970er Jahren zur Fuzzy-Theorie und der Darstellung von Fuzzy-Maßen durch Wahrscheinlichkeiten. Sie übersetzte das Buch der mathematischen Logikers Andrzej Grzegorczyk’s „Some Classes of Recursive Functions“ (1953) ins Französische und veröffentlichte ihr Buch "Determinismus und Indeterminismus" im Jahr 1955. Es stellte den Höhepunkt ihrer damaligen Forschung dar und wurde mit dem "Prix Saintour de l'Académie des Sciences morales et politiques" ausgezeichnet.
Paulette starb am 1. November 2013 in Quimper, Plovan, Aix en Provence. (Text: Prof. Dr. Andrea Reichenberger, TUM)
Bildrechte: privat (von ihren Töchtern Florence Doaré-Destouches und Jeanne Gril)
April 2025
Prof. Dr. Karin Herrmann (1936 - 2018) 27.04.2025
Karin Herrmann forschte im Bereich der experimentellen Tieftemperatur-Festkörperphysik und über Halbleitermaterialien. Sie wandte sich den elektronischen Eigenschaften des damals international stark beachteten Halbleiters Tellur bei tiefen Temperaturen zu. (Bild: privat - Karin Herrmann mit Prof. Dr. Beate Röder 1986)

Experimentell hatte sie sich in den 1980er Jahren den Bleisalzen zugewandt und ein empfindliches Diodenlaser-Spektrometer entwickelt, das bei tiefen Temperaturen arbeitet. Mit diesem Instrument „direkt aus ihrem Labor heraus“ gelang es in Berlin, die Verschmutzung der Luft direkt an der Kreuzung Invaliden-/Chausseestraße zu messen. Damit habe sie „schon in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts unabhängig und sehr realistisch die Luftverschmutzung in der Berliner Innenstadt bestimmen können", schrieb 2019 ihr Ehemann.
Karin Herrmann studierte an der Humboldt Universität in Ost-Berlin Physik mit Schwerpunkt
Mit 55 Jahren ging sie 1991 für kurze Zeit in den Vorruhestand. Den gab sie für weitere wissenschaftliche Forschungsmöglichkeiten in Japan auf, wo sie mit ihrem Ehemann zusammen arbeitete. Karin Herrmann starb 2018 und hatte zwei Kinder.
Amos, Heike. Karrieren ostdeutscher Physikerinnen in Wissenschaft und Forschung 1970 bis 2000, Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2020. https://doi.org/10.1515/9783110637885
Prof. Dr. Dagmar Bruß 20.04.2025

Heinrich-Heine-Universitaet Duesseldorf. Ihr Forschungsgebiet ist die
Quanteninformationstheorie, mit besonderem Fokus auf Quantenkryptographie, Verschränkungstheorie, verallgemeinerte Messungen und Quantennetzwerke.
Die Arbeitsgruppe von Prof. Bruß beschäftigt sich mit grundlegenden Konzepten der Quanteninformationstheorie. Ein Fokus liegt auf der Charakterisierung und Anwendung quantenmechanischer Ressourcen wie Verschränkung, Discord, Kohärenz und Reinheit. Dabei ist ein Themenschwerpunkt die Quantenkryptographie, insbesondere Sicherheitsanalysen und die Berechnung sicherer Schlüsselraten für Zwei- und Mehrparteien-Protokolle mit unterschiedlich starken Annahmen. Bildrechte: privat
Dagmar Bruß wurde 1963 in Bad Pyrmont geboren. Sie studierte Physik an der RWTH Aachen und erhielt 1989 ihr Diplom. Zusätzlich erwarb sie 1990 an der Universität Edinburgh den Master of Science in Astronomical Technology.
1994 promovierte sie in Heidelberg bei Otto Nachtmann zu einem Thema aus der Elementarteilchenphysik. 1996 und 1997 arbeitete sie an der Universität Oxford als European Research Fellow am Clarendon Laboratory bei Professor Patrick Sandars und Professor Artur Ekert. 1997 wechselte sie ihren Arbeitsschwerpunkt zur Quanteninformationstheorie. 1998 verbrachte sie ein weiteres Jahr als European Research Fellow in Italien am Institute for Scientific Interchange in Turin, das durch die ersten bedeutenden Konferenzen über Quanteninformation bekannt ist. 1999 war sie wissenschaftliche Assistentin am Institut für Theoretische Physik der Universität Hannover, wo sie 2002 habilitierte. Seit 2004 hat sie eine Professur für theoretische Physik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Bildrechte: Christoph Kawan, HHU
Neben zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften hat sie ein populärwissenschaftliches Buch mit dem Titel „Quanteninformation“ veröffentlicht. Sie ist Mitherausgeberin der Fachzeitschrift International Journal of Quantum Information. (wikipedia)
Dr. Maria Violaris 13.04.2025
Dr. Maria Violaris ist Quantenphysikerin und mit Preisen ausgezeichnete Wissenschaftskommunikatorin.
Sie arbeitet im Unternehmen "Oxford Quantum Circuits" (Oxford, UK) in der Forschung zur Quantenfehlerkorrektur und in der Interessenvertretung für Quantencomputer. Sie hat ihre Doktorarbeit in Quanteninformatik an der University of Oxford abgeschlossen. Darüber hinaus erstellt sie auf ihrem YouTube-Kanal Videos über die Quantenwissenschaft und moderiert den Quantum Foundations Podcast. Bild: privat
Während ihrer Doktorarbeit an der University of Oxford beschäftigte Violaris sich mit der Grundlagenforschung im Bereich der Quanteninformatik, wie unter anderem der Quantenthermodynamik und Gedankenexperimenten über Messungen. Bereits als Doktorandin war sie Tutorin für einen Graduiertenkurs zur Quanteninformation. Bild: privat
Neben ihrer Promotion arbeitete sie mit IBM Quantum zusammen, um eine 14-teilige Videoserie für den YouTube-Kanal Qiskit zu erstellen. In der Videoserie werden Quantencomputer eingesetzt, um Paradoxien zu entmystifizieren. Zuvor absolvierte sie ein Praktikum bei Riverlane, wo sie eine "Raspberry Pi Quantum Computing Lab"-Simulation aufbaute. Sie hat Nachrichtenartikel zu Quanten für Physics World geschrieben, ist Mitglied des Institute of Physics „Quantum Optics, Quantum Information and Quantum Control Group“ (IOP QQQ)-Gruppenausschusses und gründete die Oxford Quantum Information Society, in der sie auch Vorsitzende war und Events wie PhD flash talks, Workshops, Laborführungen oder Podiumsdiskussionen organisiert hat. Sie organisiert und ist häufig Gast auf Veranstaltungen, Initiativen, Vorträgen und Workshops, die sich an Gymnasiasten, die Öffentlichkeit und Lernende richten, und hat Forschungsergebnisse im Bereich der Pädagogik zu Quanten veröffentlicht.
https://www.mariaviolaris.com/
English Version:
Dr Maria Violaris is a quantum physicist and prize-winning science communicator. She works at Oxford Quantum Circuits (Oxford, UK) doing quantum computing research on quantum error correction and advocacy, and recently completed her PhD in quantum information at the University of Oxford. Additionally, she creates videos about quantum science on her YouTube channel and hosts the Quantum Foundations Podcast.
During her PhD at the University of Oxford, Violaris was investigating the fundamental research in quantum information. Already as PhD student, she was a tutor for a graduate quantum information course.
Alongside her PhD, she worked with IBM Quantum to create a 14-part video series for the Qiskit YouTube channel, using quantum computers to demystify paradoxes. Previously, she interned at Riverlane, where she built a “Raspberry Pi quantum computing lab” simulation. She has written quantum news articles for Physics World, is on the IOP QQQ group committee, and founded Oxford Quantum Information Society, in which she was also President and organized events such as PhD flash talks, workshops, laboratory tours or panel discussions. She frequently creates and participates in events, initiatives, talks and workshops aimed at High School students, public and learners, and has published research in quantum education.
Prof. Dr. Tanja Mehlstäubler 06.04.2025
Tanja Mehlstäubler ist eine Pionierin in der Atomphysik und Präzisionsspektroskopie - als Koordinatorin nationaler und internationaler Forschungsprojekte engagiert sie sich von der Grundlagenphysik bis zum Technologietransfer. Sie ist bekannt für ihre Arbeiten zu topologischen Defekten in Ionen-Coulomb-Kristallen und als Pionierin der Multi-Ionen-Uhr.
"Präzisionsmessungen an Quantensystemen ermöglichen die Entwicklung neuer, bahnbrechender Sensoren und eröffnen den Blick in die Quantenwelt kleinster Teilchen."
Bild: privat
Nach ihrem Stidium in Würzburg und Stony Brook, USA, promovierte sie 2005 an der Universität Hannover zum Thema Laserkühlmethoden für optische atomare Frequenzstandards. Von 2006 bis 2007 war sie Post-Doktorandin am Observatoire de Paris. Anschließend wechselte sie an die PTB in Braunschweig und baute 2009 eine Nachwuchsforschergruppe auf, mit dem Ziel, eine Multi-Ionen-Uhr zu entwickeln. Sie habilitierte sich 2016 zum Thema Quantensensoren mit lasergekühlten Atomen und Ionen und ist seit 2020 Professorin für Quantenoptik und -Metrologie an der Universität Hannover.
Genaue Atomuhren können für die Navigation und in der Geodäsie für Erdbeobachtung und Höhenbestimmung genutzt werden. Um die genausten Quantensensoren zu bauen, nutzten sie und ihre Arbeitsgruppen Synergien mit der Quanteninformation und dem Speichern viele Ionen (Qbits) in den von ihnen gebauten skalierbaren Ionenfallen. Durch die Zusammenarbeit mit Industriepartner*innen unterstützt sie den Transfer von Quantentechnologien in die deutsche Industrie. Die Sensoren werden auch für Tests von Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie genutzt und unterstützen die Suche nach Dunkler Materie und Dunkler Energie.
Bild: PTB
https://www.innovative-frauen.de/expertinnen/tanja-mehlstaeubler
https://www.phoenixd.uni-hannover.de/de/mehlstaeubler
März 2025
Prof. Dr. Gemma de les Coves 30.03.25

Bildrechte: Miki Bosch
Gemma de les Coves ist Professorin ICREA für Theoretische Physik an der Universitat Pompeu Fabra in Barcelona und war PI an der Universität Innsbruck. In ihrer Arbeit lässt sie die Grenzen zwischen Physik und Philosophie verschwimmen und interdisziplinär verknüpfen. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit mathematischer Physik und Quanteninformation.
Die gebürtige Katalanin war mehrfach in Innsbruck. Sie hat bereits zwischen 2007 und 2011 hier ihren PhD in theoretischer Physik abgeschlossen. Nach fünf Jahren am Max-Planck-Institut für Quantenoptik, kam sie zurück. Ab 2023 als Associate Professor und mittlerweile als Professorin in Barcelona.
„So viele Dinge in der Welt sind interessant. Physik ist eines davon, Mathematik ein anders. Und Philosophie ein weiteres. Es ist schwierig, sich auf eines zu beschränken – zumindest für mich.”
https://www.uibk.ac.at/de/universitaet/gemeinsam/gemma-de-les-coves/
Bildrechte: Target Group/Franz Oss.
Prof. Dr. Hertha Sponer (Göttingen) (1.9.1895 – 17.2.1968) (Eine der Ersten!) 23.03.25
Wissenschaftlich bedeutsam sind ihre Beiträge zur Anwendung quantentheoretischer Methoden in der Atom- und Molekülphysik. Bekannt ist z. B. die Birge-Sponer-Auftragung zur Bestimmung der Dissoziationsenergie von Molekülen aus spektroskopischen Daten. Als ihr bedeutendster Beitrag zur Molekülphysik gilt ihr zweibändiges Werk Molekülspektren und ihre Anwendung auf chemische Probleme.
Hertha Sponer musste mehrere schulische Umwege gehen, um mit einem Abitur die Zulassung zum Studium zu erhalten. Als Externe legte sie ihre Prüfung an einem Gymnasium für Jungen ab. Danach studierte sie in kurzer Zeit Physik in Tübingen und Göttingen, wo sie nach ihrer Habilitation später eine der ersten Professorinnen in Deutschland wurde. Sie emigrierte 1936 in die USA und lehrte auch dort als Professorin bis zu ihrer Emeritierung an der Duke University in North Carolina.
Hertha Sponer, Aufnahme von ca. 1933 (Bild: DPG)
Der Hertha-Sponer-Preis ist ein DPG-Preis. Er wird alljährlich an eine Nachwuchswissenschaftlerin für ihre hervorragende wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Physik vergeben. Der Preis soll vor allem jüngere Wissenschaftlerinnen durch öffentliche Auszeichnung sichtbar machen. Der Preis wird seit 2001 ausgeschrieben. Die Duke University etablierte 2007 ihr zu Ehren die Vorlesungsreihe „Hertha Sponer Presidential Lectureship“ für angesehene Wissenschaftlerinnen.
Bild: Hertha Sponer im Labor in Göttingen (Sie emigrierte 1936 in die USA)

Interessante Artikel über Hertha Sponer:
Die Lebensgeschichte der Physikerin Hertha Sponer (1895–1968) von Marie-Ann Maushart
https://pro-physik.de/zeitschriften/download/17633
https://www.dpg-physik.de/vereinigungen/fachuebergreifend/ak/akc/sponerpreis/wer-war-hertha-sponer
https://100.duke.edu/story/hertha-sponer-explorer/
Prof. Dr. Cornelia Denz 16.03.2025
Als Professorin der Universität Münster forschte Prof. Dr. Cornelia Denz an der Strukturierung von Licht und darauf aufbauender Quanten-Anwendungen. Seit 2022 ist sie die erste Präsidentin der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (\link:@ptb.bund) und nicht erst seitdem ein Vorbild für Mädchen, die sie mit ihrer Begeisterung für das Experimentieren ansteckt.
„Mit jeder neuen Erkenntnis in der Quantenphysik ergeben sich zahlreiche innovative Anwendungen, aber auch stets neue Forschungsfragen, deren Beantwortung uns immer weiter antreibt.“ Bild: privat
Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Schon 2007 wurde sie Fellow der Optical Society of America, 2009 Fellow der European Optical Society.
Sie ist seit Mai 2022 die erste Präsidentin der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) und bleibt Assoziierte Professorin im Fachbereich Physik an der Universität Münster.
Zusätzlich zur ihren Forschungsaufgaben in der Physik, engagierte sie sich von Anfang an für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Physik.
Schon in den 1990er Jahren initiierte sie eine Wanderausstellung zum Thema Frauen in der Physik, die zuerst 1993 an der TH Darmstadt gezeigt wurde. Als Autorin war sie mitverantwortlich für die Herausgabe des Buches „Einsteins Kolleginnen“. 2009 organisierte sie die DPT, die Deutsche Physikerinnentagung in Münster.
Auch in der PTB führt sie das Engagement für eine Erhöhung des Frauenanteils fort. Dazu gehört auch die Beteiligung an der bundesweiten Netzwerk-Initiative "Komm mach MINT", die Mädchen und Frauen für MINT-Studiengänge und -berufe begeistert. Für exzellente Forschung sei Chancengleichheit Vielfältigkeit wichtig. Dazu gehören auch die richtigen Rahmenbedingungen, wie familiengerechte Gestaltung von Arbeitszeiten, Führungstraining und Personalentwicklung.“
https://www.uni-muenster.de/Physik.AP/Denz/Organisation/cornelia_denz.html
https://www.ptb.de/cms/ptb/management-der-ptb/praesidium/lebenslauf-prof-dr-cornelia-denz.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Cornelia_Denz
Prof. Dr. Sabine Andergassen 09.03.2025
Prof. Dr. Sabine Andergassen leitet die Forschungsgruppe "Computational
Sie ist seit dem 1.4.2023 am Institut für Information Systems Engineering, an der Fakultät für Informatik, der TU Wien als Assoziierte Professorin für Computational Quantum Science zugeordnet.
Sabine Andergassen, stammt aus Bozen (Italien), studierte Physik in Rom und wechselte zur Promotion nach Stuttgart. Weitere Aufenthalte waren in Grenoble, die RWTH Aachen und die Universität Wien, um 2014 eine W3 Professur an der Universität Tübingen zu erlangen. Seit 2023 ist sie wieder in Wien.
Die wissenschaftliche Heimat von Sabine Andergassen ist jetzt der Forschungsbereich Machine Learning, aber auch die theoretische Beschreibung von Quantenvielteilchensystemen.
https://www.caiml.org/special-interest-groups/quantum-physics/
Dr. Deborah Jin 02.03.25
Deborah Jin war eine US-Amerikanische Physikerin. Sie hat eine Arbeitsgruppe am JIST
geleitet, ein geteiltes Institut des National Institute of Standards and Technology (NIST) und University of Colorado in Boulder. Sie arbeitete mit Quantengasen bei Tiefsttemperaturen. Mit ihren Experimenten hat Jin das Phänomen der Quantenentartung demonstriert und das erste Bose-Einstein Kondensat aus fermionischen Atomen hergestellt.
Bild: Wikipedia (Deborah Jin 2011)
Deborah S. Jin wurde am 15. November 1968 in Stanford, Kalifornien geboren.
Jin erwarb 1990 ihren Bachelor an der Princeton University und 1995 den Ph.D. an der University of Chicago in Physik. Seit 1997 war sie Assistenzprofessorin am Department of Physics der University of Colorado und gehörte dem Joint Institute for Laboratory Astrophysics (JILA) an, einer Kooperation des NIST und der University of Colorado.
Am 15. September 2016 starb sie mit 47 Jahren in Boulder, Colorado an Krebs. Sie war verheiratet und hatte eine Tochter.
Weitere interessante Informationen:
Februar 2025
Dr. Hendrika Johanna van Leeuwen (1887–1974) (Eine der Ersten!) 23.02.2025
Erste Dozentin an der TH Delft. Sie zeigte, dass Magnetismus ein Quantenphänomen ist.
(Hendrika van Leeuwen, von unbekannter Fotografin, ca. 1920)
Dr. Hendrika Johanna van Leeuwen war eine Pionierin der theoretischen
Ihre Dissertation von 1919: Issues from the Electron Theory of Magnetism zeigt die Grenzen der klassischen Physik auf und stärkt die Bedeutung der Quantenmechanik in der Festkörperphysik.
Hendrika Johanna (Jo) van Leeuwen wurde am 3.7.1887 in Den Haag geboren und studierte Physik in Leiden. Sie promovierte 1919 bei Prof. Hendrik Antoon Lorentz. In ihrer Dissertation Issues from the Electron Theory of Magnetism (Probleme aus der Elektronentheorie des Magnetismus) zeigte sie die Grenzen der klassischen Physik auf und stärkte die Bedeutung der Quantenmechanik in der Festkörperphysik. Klassische mechanische Modelle konnten den Ursprung magnetischer Phänomene nicht erklären. Daraus folgerte sie, dass der Magnetismus ein quantenmechanisches Phänomen sein müsse. Sie hat das ungefähr zeitgleich aber unabhängig von Niels Bohr bewiesen. (Bohr-van Leewuwen-Theorem).
Van Leeuwen setzte ihre Forschungen zu magnetischen Materialien an der heutigen Technische Universität Delft 1920 als "Assistentin" fort. Später wurde sie zur Dozentin ernannt, für theoretische und angewandte Physik. Bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1952 hielt sie Vorlesungen über Ferromagnetismus und spezielle Relativitätstheorie. Hendrika Johanna van Leeuwen war die erste Dozentin an der TU Delft. Sie starb mit 86 Jahren am 26.2.1974 in Delft.
https://www.lorentz.leidenuniv.nl/IL-publications/dissertations/biographies/NTvN_vanLeeuwen.pdf
#DPGPhysik #AKC #QuantumYear2025 #Physikerinnen #WomenInScience #Physics #Magnetismus #QuantumScience"
Prof. Dr. Monika Ritsch-Marte 16.02.2025
Monika Ritsch-Marte ist mehrfach ausgezeichnete Expertin auf dem Gebiet der biomedizinischen Optik.
Sie startete ihre Karriere in der Theoretischen Quantenoptik und ist heute Professorin für Biomedizinischen Physik an der Medizinischen Universität in Innsbruck. In ihrer Forschungsarbeit fängt Ritsch-Marte unter anderem mit Hilfe von optischen Kräften Teilchen ein. Sie erhielt 2009 einen ERC Advanced Grant und im September 2023 als erste in Österreich tätige Physikerin den renommierten Emmy-Noether-Preis der European Physical Society für „außerordentliche Beiträge in den Bereichen der optischen Mikroskopie und physikalischen Manipulationsmethoden, sowie die Stärkung von Frauenkarrieren in der Physik“. Bildrechte: privat
Die Lise-Meitner-Lectures (LML), eine Veranstaltungsreihe der DPG und der ÖPG, wurde von ihr mit ins Leben gerufen. Seit 2008 findet diese Vortragsreihe, in der herausragende Physikerinnen bzw. Wissenschaftlerinnen einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden sollen, jährlich in Deutschland und Österreich statt.
https://experts.i-med.ac.at/experte/monika-ritsch-marte/
Monika Ritsch-Marte ist eine Pionierin der Quantenoptik und Biophotonik. Sie revolutionierte den Einsatz räumlicher Lichtmodulatoren in Mikroskopie und optischen Fallen. 🔬✨ Neben ihrer Forschung begeistert sie sich für seltene Pflanzen, Vögel und das Bergsteigen – immer mit der Kamera dabei! 📸⛰️ Als ehemalige Präsidentin der ÖPG setzt sie sich für die Wissenschaftskommunikation ein und betont die Bedeutung kritischen Denkens in Zeiten von Desinformation.
https://www.dpg-physik.de/aktivitaeten-und-programme/weitere/175-inspirierende/monika-ritsch-marte
Prof. Dr. Ulrike Woggon 09.02.2025

Prof. Dr. Ulrike Woggon ist seit 2008 Professorin für Experimentalphysik an der TU Berlin und vertritt dort das Fachgebiet „Nichtlineare Optik“. Ihre Forschungsinteressen liegen auf den Gebieten der Nanophotonik, Ultrakurzzeitphysik, Festkörperoptik, innovativen Materialien und Laserphysik. Für ihre wegweisenden Beiträge zur ultraschnellen Spektroskopie und Nanooptik von Nanokristallen und Quantenpunkten sowie zur Demonstration quantenoptischer Prinzipien mit Halbleiternanostrukturen wurde Ulrike Woggon 2010 als “Fellow of The Optical Society (OSA)” geehrt. Seit April 2024 ist sie emeritierte Professorin an der TU Berlin. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Bildrechte: Ulrike Woggon
Interview mit Prof. Dr. Woggon:
https://pro-physik.de/nachrichten/graduiertenschule-fuer-quantentechnologie-geht-an-den-start
Dr. Karla Loida 02.02.2025
Foto-Rechte: DLR - Roger Riedel

Erklärungen hierzu gibt Karla Loida in diesem Interview:
https://www.innovative-frauen.de/interviews/karla-loida-quantencomputing
Interview mit Dr'in Karla Loida | #InnovativeFrauen
Weitere Interviews sind auf LinkedIn und YouTube vorhanden.
s. auch "Physikerin der Woche"