01.03.2017

PRESSEMITTEILUNG

der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V.

Dieter Meschede wird von 2018 bis 2020 Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

Einstimmig wählte der Vorstandsrat der DPG den Bonner Physik-Professor Dieter Meschede für die Amtsperiode ab 2018 zum nächsten Präsidenten der mit rund 62.000 Mitgliedern größten physikalischen Fachgesellschaft der Welt. Im April 2018 übernimmt Meschede das Amt von Rolf-Dieter Heuer, der dann turnusmäßig die Vizepräsidentschaft übernimmt.

Bad Honnef, 1. März 2017 – Es ist gute Sitte in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), über ein Jahr vor Ende der Amtszeit des amtierenden Präsidenten einen Nachfolger respektive eine Nachfolgerin zu wählen, um sie als Designierte in die komplexe und verantwortungsvolle Arbeit einzuarbeiten und für Kontinuität in der DPG zu sorgen. Einstimmig wählte der Vorstandsrat der DPG nun den Bonner Physik-Professor Dieter Meschede als künftigen Präsidenten der mit rund 62.000 Mitgliedern größten physikalischen Fachgesellschaft der Welt.

Die Wahl eines neuen Präsidenten erfolgt in einem zweijährigen Turnus. Im April 2018 übernimmt Meschede das Amt des amtierenden Präsidenten und ehemaligen CERN-Chefs Rolf-Dieter Heuer, der laut Satzung nicht wiedergewählt werden kann. Wie sein Vorgänger übernimmt Heuer dann für zwei Jahre das Amt des Vizepräsidenten.

Dieter Meschede ist Leiter der Arbeitsgruppe Quantentechnologie des Instituts für Angewandte Physik der Universität Bonn. Er war Mitglied oder Sprecher in zahlreichen Forschungsverbundprojekten der DFG und der Europäischen Kommission. Im Jahr 2001 hat er die Bonn International Graduate School in Physics and Astronomy (BIGS-PA) mit ins Leben gerufen, die im Rahmen der Exzellenzinitiative zur BCGS (Bonn-Cologne Graduate School of Physics and Astronomy) erweitert wurde.

Seit mehr als dreißig Jahren forscht Meschede auf dem Gebiet der Atom-, Molekül- und Quantenphysik. Das sogenannte „Förderband aus Licht“ – es bewegt und sortiert einzelne Atome mit Hilfe von Laserstrahlen und Radiofrequenz-Präzision – gehört zu den herausragenden Forschungsergebnissen seiner Arbeitsgruppe. Mithilfe dieses „Förderbands“ könnten Atome als Rechenwerk für einen Quantencomputer genutzt werden. Diese Arbeiten haben mit einem Advanced Grant (DQSIM) des European Research Council große Anerkennung gefunden.

Meschede ist Herausgeber des Lehrbuchs „Gerthsen Physik“, eines der bekanntesten deutschsprachigen Lehrbücher der Physik. Es behandelt alle bekannten Themen der Experimentalphysik und wird im Haupt- und Nebenfach-Physik gern vorlesungsbegleitend verwendet. Ferner hat Meschede das Fachbuch „Optik, Licht und Laser“ verfasst, das auch in englischer Sprache erschienen ist, und seit 2012 ist er Hauptherausgeber der Zeitschrift Applied Physics B – Optics and Lasers.

Für seine wissenschaftlichen Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet. So erhielt er für seine besonderen wissenschaftlichen Leistungen in der Experimentalphysik im Jahr 1989 als erster Nachwuchswissenschaftler überhaupt den Rudolf-Kaiser-Preis der Rudolf-Kaiser-Stiftung. Im Jahr 2007 verlieh ihm die Deutsche Physikalische Gesellschaft den Robert-Wichard-Pohl-Preis für seine langjährige innovative und international anerkannte wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der optischen Atom- und Molekülphysik und der Quanteninformationsverarbeitung sowie für sein erfolgreiches Engagement, physikalisches Wissen zu vermitteln und die breite Öffentlichkeit für die Physik zu begeistern.

Seit Dezember 2005 ist Meschede zudem Wissenschaftlicher Leiter des Physikzentrums Bad Honnef, der wichtigsten wissenschaftlichen Begegnungsstätte der Physikerinnen und Physiker in Deutschland und Sitz der DPG sowie der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte e.V. (GDNÄ). Ferner berät er als ständiger Gast das Kuratorium des Magnus-Hauses Berlin, der Hauptstadtrepräsentanz der DPG.

Sportlicher Ausgleich: Dieter Meschede ist leidenschaftlicher Fahrradfahrer. Und im Jahr 1976 wurde er Ruderweltmeister mit dem Männer-Achter für Leichtgewichte.

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Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit rund 62.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin.
Website: www.dpg-physik.de