27.10.2009

Press Release

of the German Physical Society

Laborleitung und vier Kinder – geht das?

Auf der 13. Deutschen Physikerinnentagung in Frankfurt geht es um die Förderung und Vernetzung von Frauen in den Naturwissenschaften

Frankfurt am Main, 27. Oktober 2009 – Marie Curie, die erste und einzige Frau, die zwei Nobelpreise erhielt, hatte zwei Töchter. Die ältere, Irène, wurde ebenfalls mit der hohen Ehrung ausgezeichnet. Die geistigen Nachfahren dieser beiden Pionierinnen in einer von Männer dominierten Wissenschaft haben daraus zweierlei gelernt: Kinder und Karriere müssen sich nicht ausschließen, und: weibliche Vorbilder helfen. Vor diesem Hintergrund dient die vom 5. bis 8. November in Frankfurt stattfindende Physikerinnentagung dem wissenschaftlichen Austausch, der Nachwuchsförderung und Vernetzung. Zu der größten europäischen Konferenz ihrer Art werden 300 Teilnehmerinnen erwartet. Auch eine Kinderbetreuung gehört zum Angebot. Veranstalter sind die Goethe-Universität, die Deutsche Physikalische Gesellschaft sowie die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main.

Inzwischen sind 56 Prozent der Abiturienten weiblich, aber in den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sind Frauen immer noch unterrepräsentiert, vor allem in Führungspositionen. Doch längst sind es nicht mehr nur engagierte Physikerinnen, die ihren Geschlechtsgenossinnen Mut machen, sondern auch Professoren und Laborleiter in der Industrie, die einen Mangel an qualifiziertem Nachwuchs befürchten. Deshalb kommen zu der Tagung nicht nur Physik-Studentinnen und berufstätige Physikerinnen; auch Schülerinnen und Physik-Lehrerinnen werden seit Jahren erfolgreich in das Programm eingebunden.

„Gerade für junge Frauen ist es wichtig, Vorbilder zu finden und sich in der Wissenschafts- und Berufswelt zu orientieren“, weiß Prof. Maria Roser Valenti, Vizepräsidentin der Goethe-Universität. Die Physik-Professorin und Mutter von drei Kindern hält während der Tagung, in der Sektion „Arbeitswelten/Karriere und Forschung“, einen Vortrag zum Thema: „Das tägliche Leben einer Professorin in der Uni. Lassen sich Karriere und Familie vereinbaren?“. In den anderen Sektionen geht es um Wissenschaft, Didaktik und Frauenförderung. Außerdem wird die renommierte Fotografin Bettina Flitner im Rahmen eines Gastvortrages ihren Fotoband „Frauen, die forschen“ vorstellen.

Die Tagung unter der Schirmherrschaft von Gesine Schwan wird unterstützt durch: Areva, HIC for FAIR, Procter and Gamble, McKinsey, Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, Mitsubishi, d-fine, oculus, Pfeiffer Vacuum sowie von der Goethe-Universität, der Vereinigung von Freunden und Förderern der Universität und dem Arbeitskreis Chancengleichheit der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.

Tagungsprogramm: www.physikerinnentagung.de

The German Physical Society (Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V.; DPG), which was founded way back in 1845, is the oldest national and, with more than 60,000 members, also the largest physical society in the world. As a non-profit-making organisation it pursues no economic interests. The DPG promotes the transfer of knowledge within the scientific community through conferences, events and publications, and aims to open a window to physics for the curious. Its special focuses are on encouraging junior scientists and promoting equal opportunities. The DPG’s head office is at Bad Honnef am Rhein. Its representative office in the capital is the Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de