01.01.1999

der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

Frühjahrstagung der Festkörperphysiker in Münster

Themen reichen von Quantenphänomen bis zur Halbleitertechnik

Vom 22. bis 26. März 1999 veranstaltet der Arbeitskreis Festkörperphysik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) seine diesjährige Frühjahrstagung auf dem Campus der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Die Tagung wird gemeinsam mit dem Fachausschuß Festkörperphysik der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft sowie der Nederlandse Natuurkundige Vereniging veranstaltet. In 2656 Beiträgen und Vorträgen werden neuste Ergebnisse aus der Forschung vorgestellt, unter anderem aus den Bereichen der Halbleiterphysik, des Magnetismus, der Metallphysik, der Tieftemperaturphysik und der Vakuumphysik. Aufgrund der Nähe dieser Forschungsgebiete zur industriellen Anwendung tagen in Münster auch der Beratende Ausschuß der Industriephysiker in der DPG sowie der Fachverband Chemische Physik. Es werden mehr als 3000 Teilnehmer aus Deutschland sowie Gäste aus Europa, Israel und den USA erwartet.

Zu den Höhepunkten der Tagung gehört der Vortrag des letztjährigen Nobelpreisträgers für Physik, Prof. Dr. Horst L. Störmer. Unter dem Titel "Das Ganze ist kleiner als das Teil" berichtet er über den von ihm entdeckten gebrochenzahligen Quanten-Hall-Effekt. Um neue Möglichkeiten der Forschung mit einem Freie-Elektronen Laser für Röntgenstrahlen geht es in einem Vortrag von Prof. Dr. Jochen Schneider vom Forschungslabor HASYLAB in Hamburg. Ein für die Anwendung hoch interessantes Thema, für das kürzlich eine deutsche Arbeitsgruppe mit dem "Deutschen Zukunftspreis" des Bundespräsidenten ausgezeichnet wurde, ist der Riesenmagneto-Widerstandseffekt. Hierüber berichtet der ebenfalls auf diesem Gebiet tätige amerikanische Physiker Stuart Parkin vom IBM-Forschungslaboratorium im San Jose.

Weitere wissenschaftliche Akzente haben die Veranstalter durch Symposien gesetzt, in denen es beispielsweise um nanokristalline Materialien geht. Die winzigen Partikel mit Abmessungen von wenigen millionstel Millimetern besitzen ungewöhnliche elektronische und magnetische Eigenschaften, die beispielsweise in leistungsfähigen Transformatoren Anwendung finden. Andere Symposien haben metallphysikalische Probleme in der Mikroelektronik zum Thema oder befassen sich mit Halbleiterbauelementen aus organischen Materialien. In der Tieftemperaturphysik geht es um Fortschritte bei der Anwendung von Hochtemperatur-Supraleitern.

Für Physiklehrer findet am Freitag, den 26. März, ein Lehrertag statt. Die allgemein verständlichen Vorträge vermitteln einen Einblick in aktuelle Forschungsergebnisse.

Der Beratende Ausschuß der Industriephysiker widmet sich in diesem Jahr besonders dem Nachwuchs. Im Rahmen einer Vortragsreihe zum Thema "Jungphysiker im Beruf" am Donnerstag, den 25. März um 14.00 Uhr im Hörsaal F1 berichten vier Berufsanfänger über ihre Erfahrungen. Anschließend findet um 16.00 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Thema "Leuchtende Polymere - Displays mit Zukunft" statt. Eingeladen sind Vertreter von Philips (Eindhoven), Siemens (Erlangen), Samsung (Berlin) und Hoechst/Aventis (Frankfurt) sowie Professoren der Universität Bayreuth und der Technischen Universität Braunschweig. Leuchtende Polymere sind ein aktuelles Beispiel für Forschungsergebnisse, die auf der Schwelle zur industriellen Anwendung stehen.

Im Rahmen einer Festsitzung am Mittwoch, den 24. März, ehrt die DPG Dr. Thomas Herrmannsdörfer von der Universität Bayreuth mit dem Walter-Schottky-Preis. Den Festvortrag hält Prof. Dr. Joachim Treusch, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, zum Thema "Jahrhundertwende: Ist unsere Forschung fit für die Zukunft?". Ebenfalls am Mittwoch um 20.00 Uhr findet der öffentliche Abendvortrag im Hörsaal F1 des Fürstenberghauses statt. Es spricht Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß von der Universität Konstanz zum Thema "Zwischen Naturwissenschaft und Philosophie. Versuch einer Neuvermessung des Geistes". Die Öffentlichkeit ist dazu herzlich eingeladen.

Im Senatssaal des Schlosses wird eine kleine Ausstellung zum Thema "Physik und Kunst/Kunst und Physik" zu sehen sein. Gezeigt werden Bilder aus der Forschung, die über ihre physikalische Bedeutung hinaus einen ästhetischen Reiz besitzen, sowie Bilder aus dem künstlerischen Bereich mit einem Bezug zur Physik. Auch hierzu ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen.

Weitere Informationen:

Dr. Horst Fehmer
Örtlicher Tagungsleiter
Physikalisches Institut der Universität Münster
Tel.: 0251 83-33608
Fax.: 0251 83-33668
E-Mail:

Während der Tagung:

Presse- und Informationsstelle der
Westfälischen Wilhelms-Universität
Tel.: 0251 83-22232
Fax.: 0251 83-22258

Prof. Dr. Klaus Wandelt
Institut für Physikalische Chemie der Universität Bonn
Tel.: 0228 732253
Fax.: 0228 732515
E-Mail:

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter
http://dpg-akf.uni-muenster.de