Übersicht der Preisträgerinnen und Preisträger

Übersicht der Preisträgerinnen und Preisträger

Max-Planck-Medaille

Die Max-Planck-Medaille ist die höchste Auszeichnung der DPG für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der theoretischen Physik.

© TUM

Prof. Dr. Herbert Spohn
Technische Universität München (TUM)

„In Würdigung seiner bedeutenden Beiträge zur Statistischen Physik hinsichtlich der Aufklärung des Übergangs von mikroskopischer Physik zu makroskopischem Verhalten.“

Herbert Spohn hat grundlegende Beiträge zur Statistischen Physik im Gleichgewicht und Nichtgleichgewicht sowie zur Quantenphysik geleistet. Der Schwerpunkt seiner Forschungsarbeiten liegt auf der theoretischen Herleitung des makroskopischen Verhaltens physikalischer Systeme aus den Gleichungen der mikroskopischen Physik. Spohn hat dieses Thema – den Zusammenhang zwischen der mikroskopisch und der makroskopisch beobachtbaren Physik – mit großer Originalität und Unabhängigkeit untersucht. Seine Ergebnisse haben wesentlich zu der Entwicklung der Statistischen Mechanik im Nichtgleichgewicht beigetragen. Herbert Spohn wurde für seine wissenschaftlichen Leistungen bereits mehrfach ausgezeichnet.

Herbert Spohn hat an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert, wurde dort promoviert und hat sich dort auch habilitiert. Von 1982 bis 1998 war er außerordentlicher Professor für Physik an derselben Universität und von 1998 bis 2012 Inhaber des Lehrstuhls für Mathematische Physik an der Technischen Universität München (TUM). Seitdem ist er TUM Emeritus of Excellence.

Stern-Gerlach-Medaille

Die Stern-Gerlach-Medaille ist die höchste Auszeichnung der DPG für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der experimentellen Physik. Sie wird für Arbeiten aus dem gesamten Bereich der Physik vergeben.

© privat

Prof. Dr. Laurens W. Molenkamp
Physikalisches Institut / Universität Würzburg

„Für die experimentelle Beobachtung des topologischen Isolatorzustands in HgTe-Quantentöpfen, eines neuen Zustands der kondensierten Materie. Seine bahnbrechenden Arbeiten haben die Basis für das neue Forschungsgebiet der topologischen Quantenmaterialien gelegt und eröffnen faszinierende Anwendungen.“

Laurens W. Molenkamp ist einer der weltweit führenden Experimentalphysiker auf dem Forschungsgebiet des Quantentransports neuartiger Materialen. Hierbei hat er sich insbesondere durch wegweisende Arbeiten zu den physikalischen Eigenschaften topologischer Isolatoren ausgezeichnet. Dieses Forschungsfeld hat durch seine Pionierarbeit, die zur Entdeckung des Quanten Spin Hall Effekts führte, eine stürmische Entwicklung erfahren, die nach wie vor zu wichtigen Erkenntnissen führt.

Laurens W. Molenkamp studierte Chemie an der Universität Groningen in den Niederlanden, wo er im Jahr 1985 in der physikalischen Chemie promoviert wurde. Anschließend verbrachte er zunächst fast zehn Jahre als Wissenschaftler am Philips Forschungslabor in Eindhoven in den Niederlanden. Im Jahr 1994 wurde er zunächst an die RWTH Aachen berufen. Seit 1999 lehrt und forscht er an der Universität Würzburg.

Die Auszeichnung wurde im März 2017 während der DPG-Jahrestagung in Münster überreicht.

Gentner-Kastler-Preis

Der Gentner-Kastler-Preis wird gemeinsam von der DPG und der Société Française de Physique verliehen. Er wird für besonders wertvolle wissenschaftliche Beiträge zur Physik jährlich abwechselnd einem Physiker / einer Physikerin mit Lebens- und Tätigkeitsmittelpunkt in Deutschland bzw. Frankreich zuerkannt.

© privat

Prof. Dr. Johannes Orphal

„Für seine herausragenden Beiträge zur Vermessung atmosphärischer Spurengase mit Hilfe hochauflösender Spektroskopie und für sein anhaltendes Engagement in der europäischen und insbesondere der deutsch-französischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Umweltphysik.“

Die Auszeichnung wurde im Jahr 2017 in Frankreich überreicht.

Max-Born-Preis

Der Max-Born-Preis wird für besonders wertvolle und aktuelle wissenschaftliche Beiträge zur Physik gemeinsam vom britischen Institute of Physics (IOP) und der DPG in Erinnerung an das Wirken Max Borns in Großbritannien und Deutschland verliehen. Er wird jährlich abwechselnd einem Physiker / einer Physikerin mit Lebens- und Tätigkeitsmittelpunkt in Deutschland bzw. Großbritannien zuerkannt.

© Durham University, UK

Prof. Carlos S. Frenk
University of Durham, United Kingdom

„Für seine grundlegenden Beiträge zur Physik der kalten dunklen Materie mittels numerischer Simulationen kosmischer Strukturbildung.“

Carlos Frenk hat bahnbrechende Beiträge zum theoretischen Verständnis der Bildung von kosmischen Strukturen im Universum geleistet. Mittels numerischer Simulationen konnte er zeigen, wie aus Fluktuationen im frühen Universum unter dem Einfluss kalter Dunkler Materie Ansammlungen von Galaxien-Gruppen und Cluster entstanden sind, die im heutigen Universum auf großen Skalen beobachtet werden. Diese Arbeiten waren für die Etablierung der Theorie der kalten Dunklen Materie zur Bildung kosmischer Strukturen von entscheidender Bedeutung.

Carlos Frenk studierte Theoretische Physik in Mexiko und Cambridge, UK, wo er 1981 in Astronomie promoviert wurde. Nach Aufenthalten in Berkeley, Santa Barbara und Sussex wurde er 1985 auf eine Lecturer-Stelle in Durham berufen, wo er anschließend zum Reader (1991) und Professor (1993) befördert wurde. Im Jahr 2001 wurde er zum Ogden Professor of Fundamental Physics und zum Direktor des Institute for Computational Cosmology ernannt.

Die Auszeichnung wurde im März 2017 während der DPG-Frühjahrstagung in Münster überreicht.

Marian-Smoluchowski-Emil-Warburg-Preis

Der Marian-Smoluchowski-Emil-Warburg-Preis wird für herausragende Beiträge in der reinen oder angewandten Physik gemeinsam von der Polnischen Physikalischen Gesellschaft und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Erinnerung an das Wirken von Marian Smoluchowski in Polen und Emil Warburg in Deutschland verliehen. Der Preis wurde mit Hilfe der Meyer-Viol-Stiftung eingerichtet. Er wird in zweijährigem Rhythmus abwechselnd einem Physiker / einer Physikerin mit Lebens- und Tätigkeitsmittelpunkt in Deutschland bzw. Polen zuerkannt.

© Tomasz Oleś

Prof. Andrzej Michał Oleś
Jagiellonian University Poland

„Für seine Arbeiten über komplexe Ordungsphänomene in der Festkörperphysik, insbesondere unter Einbeziehung orbitaler Freiheitsgrade des Elektrons.“

Andrzej M. Oles hat vielfältige Beiträge zur statistischen Physik von Gittermodellen mit komplexen Ordnungsverhalten geleistet. Sein Augenmerk gilt vor allem Systemen, in denen der orbitale Freiheitsgrad des Elektrons eine wichtige Rolle spielt. So hat er Modelle und Materialien untersucht, in denen nicht nur komplexe Ordnungsparameter sondern auch exotische Unordnungsphänomene, auftreten.

Andrzej M. Oles hat den größten Teil seiner wissenschaftlichen Laufbahn an der Jagiellonian University in Kraków in Polen verbracht. Nach seiner Anfangszeit als ausgezeichneter Student stieg er bis 1994 zum ordentlichen Professor auf. Seit den 1980er-Jahren verbindet ihn eine regelmässige Zusammenarbeit mit dem Max Planck Institut für Festkörperforschung in Stuttgart.

Herbert-Walther-Preis

Der Herbert-Walther-Preis ehrt herausragende Beiträge in der Quantenoptik und der Atomphysik sowie hervorragende Leistungen in der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft. Der Preis wird gemeinsam von der OPTICA (früher OSA) und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) in Erinnerung an Herbert Walther vergeben, der in den USA und in Deutschland mit großem Erfolg geforscht und sich durch sein Wirken für die OPTICA und DPG in hervorragender Weise verdient gemacht hat. Die Verleihung erfolgt jährlich abwechselnd in den USA und in Deutschland.

© Randall G. Hulet

Prof. Dr. Randall G. Hulet

„Für seine grundlegenden Beiträge zu Experimenten und der Physik mit ultrakalten Atomen, insbesondere der Beobachtung von Bose-Einstein-Kondensation entarteter, polarisierter Fermigase sowie Solitonen von Materiewellen.“

Randy Hulet ist einer der Pioniere von Experimenten mit ultrakalten Atomen. Er ist bekannt für seine grundlegenden Arbeiten zur Bose-Einstein-Kondensation von Lithiumatomen, zur Beobachtung von polarisiertem, entartetem Fermigas sowie von Materiewellen-Solitonen in Bose-Einstein-Kondensaten.

Randy Hulet promovierte 1984 bei Dan Kleppner am Massachusets Institute of Technology (MIT) und arbeitete bei Dave Wineland am National Institute for Science and Technology (NIST), Boulder. Im Jahr 1987 kam er an die Rice University, wo er 2000 zum Fayez Sarofim Professor ernannt wurde.

Robert-Wichard-Pohl-Preis

Der Robert-Wichard-Pohl-Preis wird für hervorragende Beiträge zur Physik verliehen, die eine besondere Ausstrahlung auf andere Disziplinen in Wissenschaft und Technik haben, für außergewöhnliche Leistungen in der Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnis in der Lehre, im Unterricht und in der Didaktik der Physik.

© Lutz Kampert/TU Dortmund

Prof. Dr. Metin Tolan
Technische Universität Dortmund

„In Anerkennung seiner Verdienste bei der Verbreitung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse und Denkweisen in der interessierten Öffentlichkeit. Er hat dafür neue Formate entwickelt, die er mit hohem didaktischem Geschick vermittelt. Unabhängig von Alter und Vorbildung wird sein lesendes, zuschauendes oder hörendes Publikum ausgehend von Alltagsthemen in den Bann vermeintlich einfacher Fragen gezogen, bei deren Beantwortung Tolan die Erkenntnisse der aktuellen Physik – darunter auch Ergebnisse seiner eigenen hochkarätigen Forschung – auf faszinierende Weise einfließen lässt.“

Mit mehreren populärwissenschaftlichen Büchern, vielen hundert Vorträgen und zahlreichen Fernsehbeiträgen hat Metin Tolan in vielfältiger Weise zur Verbreitung von naturwissenschaftlicher Denkweise in der Öffentlichkeit beigetragen. Ausgehend von Alltagsthemen (Fußball, Spielfilme, Science Fiction) werden seine Leser und Zuhörer in den Bann einfacher Fragen gezogen, bei deren Beantwortung Metin Tolan Erkenntnisse der Physik und seiner eigenen hochkarätigen Forschung anschaulich und verständlich macht.

Metin Tolan wurde 1993 an der Universität Kiel promoviert und habilitierte sich dort im Jahr 2001. Im gleichen Jahr nahm er einen Ruf auf einen Lehrstuhl an der TU Dortmund an. Seit 2003 ist er Mitglied der NRW Akademie der Wissenschaften, seit 2008 auch des Rektorats seiner Universität. Metin Tolan hat etwa 200 wissenschaftliche Beiträge veröffentlicht und wurde mit zahlreichen Preisen geehrt. Unter anderem bekam er den Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und wurde von der Zeitschrift UNICUM zum Professor des Jahres gekürt.

Die Auszeichnung wurde im März 2017 während der DPG-Jahrestagung in Münster überreicht.

Medaille für Naturwissenschaftliche Publizistik

Verliehen von der DPG für publizistische Leistungen, die zur Verbreitung naturwissenschaftlich-physikalischen Denkens im deutschsprachigen Raum in hervorragender Weise beitragen.

© DPG / Heupel 2017

Christiane Götz-Sobel
ZDF Landesstudio Bayern

„Für ihre herausragenden Beiträge zur Wissensvermittlung im deutschen Fernsehen. Beispielhaft seien die Sendungen „Abenteuer Forschung“ (jetzt „Leschs Kosmos“), die „Knoff-hoff-Show“ sowie das ZDF-Magazin „Abenteuer Wissen" genannt. Als Vorstandsvorsitzende leitete sie darüber hinaus sechs Jahre lang erfolgreich die Geschicke der Wissenschafts-Pressekonferenz wpk, in deren Beirat sie bis heute sitzt.“

Die Auszeichnung wurde im November 2017 in Bad Honnef überreicht.

Walter-Schottky-Preis

Der Walter-Schottky-Preis dient der Auszeichnung einer in den letzten beiden Jahren, bevorzugt im letzten Jahr, auf dem Gebiet der Festkörperforschung veröffentlichten, hervorragenden Arbeit eines oder mehrerer junger Physiker:innen.

© Helmut Schultheiß

Dr. rer. nat. Helmut Schultheiß
Helmholtz-Center Dresden-Rossendorf

„Für seine grundlegenden Arbeiten zum Verständnis der Spinwellen-Propagation in Nanostrukturen und deren Anwendung in neuen funktionalen Bauelementen zum Transport und zur logischen Verarbeitung von Information.“

Die Nutzung von Spinwellen als Informationsträger, die sogenannte Magnonik, ist ein vielversprechendes Konzept für die energieeffiziente Prozessierung von Daten. Als Basisfunktionen müssen die Propagationskontrolle der Spinwellen, die Manipulation der Informationseinheit sowie die Rekonfiguration des Schaltkreises realisiert werden. Helmut Schultheiß und seinem Team ist es nun gelungen, alle diese Aspekte gleichzeitig in einer in den Nanometerbereich integrierten Magnonik zu demonstrieren.

Helmut Schultheiß hat an der TU Kaiserslautern studiert und wurde dort auch promoviert. Nach einem 3-jährigen Forschungsaufenthalt am Argonne National Laboratory wechselte er 2013 an das HZDR und übernahm dort 2014 die Leitung einer Emmy Noether-Nachwuchsgruppe. Seit 2015 hat er gleichzeitig den Status eines TU Dresden Young Investigators.

Die Auszeichnung wurde im März 2017 während der DPG-Frühjahrstagung in Dresden überreicht.

Gaede-Preis

Der Gaede-Preis, 1985 von Dr. Manfred Dunkel gestiftet, wird durch die Gaede-Stiftung finanziert und von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V. (DPG) vergeben. Seit 2017 zählt der Gaede-Preis zu den genuinen DPG-Preisen. Der Preis wird in der Regel auf der DPG-Frühjahrstagung der Sektion Kondensierte Materie (SKM) überreicht.

Dr. Guillaume Schull
Institut de Physique et Chimie des Matériaux de Strasbourg, France

„Für seine wegweisenden experimentellen Untersuchungen an elektrischen Kontakten zu einzelnen Molekülen und Atomen sowie zur Emission von Licht aus solchen Kontakten.“

Die Auszeichnung wurde im März 2017 während der DPG-Frühjahrstagung in Dresden überreicht.

Gustav-Hertz-Preis

Der Gustav-Hertz-Preis soll eine hervorragende, kürzlich abgeschlossene Arbeit eines oder mehrerer junger Physiker/innen auszeichnen und so dem Ansporn des Nachwuchses dienen. Dabei soll die auszuzeichnende Arbeit aus den Gebieten der experimentellen oder theoretischen Physik stammen, einen gewissen Abschluss zeigen und neue Erkenntnisse enthalten. "Erkenntnis" wird dabei nicht allein im Sinne der Grundlagen verstanden, sondern es werden auch Ergebnisse im Sinne der Anwendung und Praxis gewertet. Als "junge Physiker/innen" werden auch solche mit abgeschlossener Promotion und in besonderen Fällen mit abgeschlossener Habilitation verstanden, sofern ihnen zum Zeitpunkt des Vorschlags kein Angebot einer Lebensstellung als Hochschullehrer/in oder einer leitenden Stellung in einem hochschulfreien Forschungsinstitut oder in der Industrie vorliegen.

© Norwegian University of Science and Technology (NTNU)

Prof. Dr. Dennis Meier
NTNU, Dept. of Materials Science, Trondheim

„Dennis Meier untersuchte die physikalischen Eigenschaften von Domänenwänden in Multiferroika. Er konnte außergewöhnliche elektronische Phänomene zeigen, welche an Domänenwänden auftreten, und diese als neuartige funktionale Grenzflächen darstellen. Im Gegensatz zu gewachsenen Grenzflächen sind Domänenwände beweglich, was von immenser Bedeutung für die Nutzbarmachung von Multiferroika ist. In Würdigung dieser hervorragenden Arbeiten verleiht die Deutsche Physikalische Gesellschaft Herrn Prof. Dr. Dennis Meier den Gustav-Hertz-Preis 2017.“

Verleihung des Gustav-Hertz-Preises für seine richtungsweisenden Arbeiten zu Domänenwänden in Multiferroika. Durch die von ihm nachgewiesenen besonderen magnetischen und elektrischen Eigenschaften stellen sich diese Wände als eine neuartige Form funktionaler oxidischer Grenzfläche dar. Im Gegensatz zu gewachsenen Grenzflächen sind Domänenwände jedoch beweglich, was von immenser Bedeutung für die Nutzbarmachung von Multiferroika ist.

Dennis Meier studierte Physik an der Universität zu Köln und promovierte als Physiker im Jahr 2010 an der Universität Bonn. Danach forschte er als Feodor-Lynen Stipendiat der Alexander von Humboldt-Gesellschaft an der UC Berkeley in den USA. Ab 2013 arbeitete er als Gruppenleiter an der ETH Zürich, wo er 2015 habilitiert wurde. Seit 2016 ist er Associate Professor und Onsager Fellow an der NTNU in Trondheim, Norwegen.

Die Auszeichnung wurde im März 2017 während der DPG-Jahrestagung in Münster überreicht.

Hertha-Sponer-Preis

Der Hertha-Sponer-Preis wird für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Physik an eine Wissenschaftlerin vergeben. Der Preis soll vor allem jüngere Wissenschaftlerinnen durch öffentliche Auszeichnung ermutigen und so mehr Frauen für die Physik gewinnen.

© Isabelle Staude

Dr. Isabelle Staude
Friedrich-Schiller-Universität Jena

„In Anerkennung ihres zukunftsweisenden Beitrags zur Grundlagenforschung in der Nanophotonik. Isabelle Staude hat eine neuartige Methode aufgezeigt, welche die umfassende Kontrolle von Lichtfeldern auf nanoskopischen Längenskalen ermöglicht und dabei weitgehend frei von Absorptions- und Streuverlusten ist. Die von ihr gewonnen Erkenntnisse ermöglichen es Forscherinnen und Forschern, bei der Kontrolle von Licht auf der Nanoskala gänzlich neu zu denken, und eröffnen den Weg zur Entwicklung photonischer Komponenten neuartiger Funktionalität.“

Isabelle Staude hat einen neuartigen Weg aufgezeigt, welcher die umfassende Kontrolle von Lichtfeldern auf nanoskopischen Längenskalen ermöglicht und dabei weitgehend frei von Absorptions- und Streuverlusten ist. Dies wird durch die Anregung von Mie-Resonanzen elektrischen und magnetischen Charakters in lithographisch hergestellten Silizium-Nanopartikeln erreicht. Die von ihr gewonnen Erkenntnisse eröffnen den Weg zur Entwicklung extrem dünner photonischer Komponenten neuartiger Funktionalität.

Isabelle Staude studierte Physik an der Universität Konstanz. 2011 wurde sie am Karlsruher Institut für Technologie mit einer Arbeit über “Functional Elements in Three-Dimensional Photonic Bandgap Materials“ promoviert. Als Postdoktorandin an der Australian National University führte sie von 2011 bis 2015 die hier ausgezeichnete Arbeit durch. Zurzeit leitet sie eine Emmy NoetherNachwuchsgruppe an der Universität Jena.

Die Auszeichnung wurde im März 2017 während der DPG-Jahrestagung in Münster überreicht.

AMOP-Dissertationspreis

Die in der Sektion AMOP zusammengeschlossenen Fachverbände der DPG schreiben einen Dissertationspreis aus. Ziel des Preises ist die Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Arbeit und deren exzellenter Darstellung in einem Vortrag.

© privat

Dr. Florian Meinert

„Für seine Dissertation und den Vortrag mit dem Titel „Quantum dynamics in strongly correlated one-dimensional Bose gases.“

Ultrakalte Atome in optischen Gitterpotentialen erlauben es, stark wechselwirkende Quantensysteme präzise zu kontrollieren und insbesondere ihre kohärente Vielteilchendynamik im Experiment zu studieren. In seiner Dissertation untersuchte Dr. Florian Meinert verschiedene Aspekte der Quantendynamik korrelierter, eindimensionaler Cäsium-Bosegase. Dabei konnte unter anderem erstmals beobachtet werden, wie Korrelationen in einem atomaren Mott-Isolator zu resonanten langreichweitigen Tunnelprozessen führen.

Die Auszeichnung wurde im März 2017 auf der DPG-Frühjahrstagung in Mainz verliehen.

SKM-Dissertationspreis

Die in der SKM zusammengeschlossenen Fachverbände der DPG schreiben einen Dissertationspreis aus. Ziel des Preises ist die Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Arbeit und deren exzellenter Darstellung in einem Vortrag.

Dr. Stephan Wirths
RWTH Aachen

„Für seine Dissertation und den Vortrag mit dem Titel "Group IV Epitaxy for Advanced Nano- and Optoelectronic Applications.“

Die Auszeichnung wurde im März 2017 auf der DPG-Frühjahrstagung in Dresden verliehen.

SMuK-Dissertationspreis

Die in der SMuK zusammengeschlossenen Fachverbände der DPG schreiben einen Dissertationspreis aus. Ziel des Preises ist die Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Arbeit und deren exzellenter Darstellung in einem Vortrag.

© privat

Dr. Tim Dietrich

„Für seine Dissertation und den Vortrag mit dem Titel "Simulating Binary Neutron Star Mergers.“

Die Auszeichnung wurde im März 2017 auf der DPG-Jahrestagung in Münster verliehen.

© DPG / Grewer 2017

Dr. Simon Spannagel
CERN

„Für seine Dissertation und den Vortrag mit dem Titel "Test Beam Measurements for the Upgrade of the CMS Pixel Detector & Measurement of the Top Quark Mass from Differential Cross Sections.“

Die Auszeichnung wurde im März 2017 auf der DPG-Jahrestagung in Münster verliehen.

Georg-Simon-Ohm-Preis

Der Georg-Simon-Ohm-Preis soll eine hervorragende, kürzlich abgeschlossene Arbeit eines Studenten oder einer Studentin der physikalischen Technik oder verwandter Studiengänge an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) auszeichnen und so dem Ansporn des physikalisch-technischen Nachwuchses dienen.

© Moritz Kopetzki

Moritz Kopetzki
Hochschule für Angew. Wissenschaften, München

„Für seine Abschlussarbeit im Masterstudiengang Mikro- und Nanotechnik mit dem Titel „Mikroelektronische Systeme zur Erzeugung und Charakterisierung eines Hochvakuums in einem verkapselten TO-Gehäuse“. Kopetzki leistet damit einen innovativen Beitrag zu mikrotechnischen Systemen, die einen Hochvakuumbetrieb erfordern. Unmittelbare Anwendungen ergeben sich zum Beispiel für integrierte Feldemissions-Elektronenquellen zur Röntgen-Fluoreszenz-Spektrometrie.“

Für seine Abschlussarbeit im Masterstudiengang Mikro- und Nanotechnik mit dem Titel Mikroelektronische Systeme zur Erzeugung und Charakterisierung eines Hochvakuums in einem verkapselten TO-Gehäuse wird Herr M. Sc. Moritz Kopetzki mit dem Georg-Simon-Ohm-Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft ausgezeichnet. Die Arbeit wurde in der Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Dr. Alfred Kersch in Kooperation mit der Fa. KETEK angefertigt. Herr Kopetzki leistet mit seinen Untersuchungen einen innovativen Beitrag zu mikrotechnischen Systemen, die einen Hochvakuumbetrieb erfordern. Durch Integration von miniaturisierter Ionen-Getter-Pumpe und Pirani-Vakuummeter in einem gasdicht verschlossenen Gehäuse konnte er ein Modul mit zuverlässiger Mikro-Vakuum-Umgebung erzeugen, welches in Feldemissions-Elektronenquellen angewendet werden kann.

Herr Kopetzki studierte an der Hochschule München im Bachelorstudiengang Physikalische Technik und anschließend im Masterstudiengang Mikro-und Nanotechnik. In einem Praxissemester und als Werkstudent im Bereich Forschung und Entwicklung der Fa. KETEK konnte er seine im Studium erworbenen Kenntnisse anwendungsnah erweitern.

Die Auszeichnung wurde im März 2017 während der DPG-Jahrestagung in Münster überreicht.

Georg-Kerschensteiner-Preis

Der Georg-Kerschensteiner-Preis kann für hervorragende Leistungen auf folgenden, der Vermittlung der Physik dienenden Gebieten, verliehen werden: a) Lehre im Bereich Schule, Hochschule und Weiterbildung, b) Erforschung der Lehr- und Lernprozesse im Physikunterricht und c) Entwicklung und Erforschung neuer Konzepte und Medien für die Lehre und deren wissenschaftliche Evaluation.

© Friederike Elias

Prof. Dr. Joachim Wambsganß
Astronomisches Recheninstitut, Universität Heidelberg

„In Anerkennung seiner außergewöhnlichen Leistungen bei der Konzeption und Umsetzung des innovativen medienübergreifenden Projektes „Uni(versum) für alle!”. Ihm ist es damit gelungen, deutschlandweit Studierende, Schüler und interessierte Laien für astrophysikalische Forschung zu begeistern.“

Mit seinem innovativen, medienübergreifenden Projekt „Universum für alle!“ gelang es ihm, Schülerinnen und Schüler, Studierende und interessierte Laien für den Kosmos zu begeistern. Die „Astronomische Mittagspause“ umfasste 70 Kurzvorträge an 70 aufeinanderfolgenden Werktagen, jeweils zur Mittagszeit in einer Kirche. Die Vortrags-Videos sind bei Youtube kostenlos verfügbar. Das im Rahmen des Projektes erstellte, schön gestaltete Buch führt per QR-Code direkt zu den Videos.

Joachim Wambsganß studierte Physik und Astronomie in Heidelberg, München und Princeton. Er wurde 1990 an der Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert. Als Postdoc forschte er an der Princeton University, am Max-Planck-Institut für Astrophysik Garching und am AIP Potsdam. Im Jahr 1999 wurde er Professor an der Universität Potsdam. 2004 wechselte er nach Heidelberg, wo er bis 2015 Direktor des ZAH (Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg) war.

Die Auszeichnung wurde im März 2017 während der DPG-Jahrestagung in Münster überreicht.

Preis für herausragende Leistungen in der Vermittlung der Physik an Schulen (DPG-Lehrerpreis)

Dieser Preis wird für herausragende Leistungen in der Gestaltung und Weiterentwicklung von Physikunterricht an Schulen vergeben, beispielsweise für Leistungen, die in besonderem Maße geeignet sind, Schülerinnen und Schüler für das Fach Physik zu motivieren, die Bedeutung der Physik für das Leben und Zusammenleben der Menschen aufzuzeigen sowie Talente für die Physik zu erschließen.

© DPG/Heupel 2017

Catrin Harz
Gymnasium Nieder-Olm

„Für ihr Engagement für ein herausragendes Angebot an Breiten- und Individualförderung in Physik durch motivierende Integration aktueller physikalischer Ereignisse in den Schulalltag sowie für ihren vorbildlichen Einsatz in der Mädchenförderung und der Kooperation mit außerschulischen Partnern.“

Die Auszeichnung wurde im November 2017 in Bad Honnef überreicht.

© DPG/Heupel 2017

Thomas Henrich
Gymnasium Nieder-Olm

„Für sein Engagement für ein herausragendes Angebot an Breiten- und Individualförderung in Physik durch motivierende Integration aktueller physikalischer Ereignisse in den Schulalltag sowie für seinen vorbildlichen Einsatz in der Mädchenförderung und der Kooperation mit außerschulischen Partnern.“

Die Auszeichnung wurde im November 2017 in Bad Honnef überreicht.

© DPG/Heupel 2017

Mildrit Redlin
Europaschule Oskar-Picht-Gymnasium

„Für ihren herausragende, langjährige und öffentlichkeitswirksame Gestaltung von Physikunterricht, für den Aufbau und die Betreuung des Pasewalkers „Spektrums“ gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern sowie insbesondere für ihr Engagement, mit Hilfe dieses Zentrums Menschen aus aller Welt für die Physik zu begeistern.“

Die Auszeichnung wurde im November 2017 in Bad Honnef überreicht.

© DPG/Heupel 2017

Dirk Schulz

„Für seinen herausragenden, umfassenden und zukunftsorientierten Einsatz für die Vermittlung der Physik im Unterricht, in der Kooperation mit außerschulischen Partnern sowie im Bereich der Fortbildungen in Hinblick auf eine sinnvolle Verwendung neuer Technologien im Physikunterricht.“

Die Auszeichnung wurde im November 2017 in Bad Honnef überreicht.

Young Scientist Award for Socio- and Econophysics

Der Young Scientist Award for Socio- and Econophysics verfolgt das Ziel, die Arbeit junger Forscherinnen und Forscher zu fördern und herausragende wissenschaftliche Beiträge zu würdigen, die mit aus der Physik stammenden Methoden zu einem besseren Verständnis von sozio-ökonomischen Problemen beitragen.

Francisco C. Santos

Schülerinnen- und Schülerpreis (IYPT)

Der Preis wird an Schülerinnen und Schüler für besondere physikalische Leistungen verliehen. Es werden die fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer des deutschen Nationalteams des International Young Physicists' Tournament ausgezeichnet.

© Florian Ostermaier

Fabian Eller

Carina Kanitz

Jonas Landgraf
Augustinus-Gymnasium, Weiden

Ann-Kathrin Raab

Sören Selbach

Die Auszeichnung wurde im März 2017 während der DPG-Jahrestagung in Münster überreicht.

Schülerinnen- und Schülerpreis (PhysikOlympiade)

Der Preis wird an Schülerinnen und Schüler für besondere physikalische Leistungen verliehen. Er wurde 1982 - 1991 von der Physikalischen Gesellschaft der DDR vergeben und von der DPG übernommen. Es werden die fünf besten deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der jährlichen PhysikOlympiade ausgezeichnet.

© Stefan Petersen

Kai Gipp
Wilhelm-Ostwald-Schule, Leipzig

Sven Jandura
Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium, Dresden

Simon Lichtinger
Gymnasium Dingolfing

Christian Schmidt
Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium, Dresden

Arne Wolf
Wilhelm-Ostwald-Schule, Leipzig

„Die Verleihung erfolgt in Würdigung der Leistungen, die sie als Mitglied der deutschen Mannschaft bei der 47. Internationalen Physikolympiade in Zürich, Schweiz, erreicht haben.“

Die Auszeichnung wurde im März 2017 während der DPG-Jahrestagung in Münster überreicht.

Ehrenmitglied

Prof. Dr. Dr. Siegfried Großmann

„In Anerkennung seiner herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in der theoretischen Physik komplexer Systeme, insbesondere in der Turbulenz- und Chaosforschung, und seiner hohen Verdienste um die Physik, die er kompetent und unermüdlich als akademischer Lehrer und Lehrbuchautor sowie als wissenschaftspolitischer Verantwortungsträger maßgeblich gefördert hat.“

Prof. Dr. Reimar Lüst (verstorben am 31.03.2020)

„In Anerkennung seiner Pionierleistungen auf dem Gebiet der theoretischen Plasmaphysik, vor allem der Magnetohydrodynamik, sowie seiner experimentellen Arbeiten zur Erklärung der Entstehung des Kometenschweifs. Darüber hinaus hat Reimar Lüst über mehrere Jahrzehnte durch seine leitenden Tätigkeiten im Forschungsmanagement maßgeblich zum Aufbau und zur Weiterentwicklung der deutschen und europäischen Wissenschaftslandschaft beigetragen.“

Ehrennadel der DPG

Dr. Holger Becker

„In Anerkennung seines herausragenden Engagements in zahlreichen Gremien der DPG, bei dem er sich insbesondere als langjähriger Vorsitzender des Arbeitskreises „Industrie und Wirtschaft“ (AIW) sowie auch in den Kommissionen „Leistungsspektrum der DPG“ und „Optionen für die Zukunft“ unermüdlich für die Belange der Physikerinnen und Physiker in der Industrie eingesetzt hat.“

Prof. Dr. Dr. Gunnar Berg

„In Anerkennung seines persönlichen Engagements im Demokratisierungsprozess der Physikalischen Gesellschaft der DDR und bei der Vereinigung der beiden physikalischen Fachgesellschaften in Ost und West sowie seiner vielfältigen Aktivitäten in Gremien der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.“

Prof. Dr. Wolfgang Gudat

„In Anerkennung seines herausragenden persönlichen Engagements als Schatzmeister und als Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin sowie für seinen unermüdlichen Einsatz zur Wahrung der Traditionen der Gesellschaft.“

Prof. Dr. Wolfgang Roether (verstorben 2022)

„In Anerkennung seines herausragenden persönlichen Engagements bei der Gründung des Fachverbands Umweltphysik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft sowie bei der Förderung umweltphysikalischer Lehre und Forschung."“

Prof. Dr. Eckehard Schöll

„Die DPG ehrt seinen herausragenden Einsatz für die Belange der Gesellschaft insbesondere bei der Organisation von Frühjahrstagungen der Sektion Kondensierte Materie.“

Dr. Marcel Wunram

„In Anerkennung seines herausragenden und langjährigen persönlichen Engagements beim Aufbau und der umsichtigen Leitung des DPG-Mentoring-Programms zur Unterstützung junger Physikerinnen und Physiker beim Einstieg in das Berufsleben in der Industrie verbunden mit einer beispielhaften Mitarbeit in der Jungen Deutschen Physikalischen Gesellschaft."“

Otto-Hahn-Preis

Der Otto-Hahn-Preis ist ein gemeinsamer Preis der Stadt Frankfurt am Main, der GDCh (im Zusammenwirken mit dem Deutschen Zentralausschuss für Chemie e. V.) und der DPG. 2005 wurden der "Otto-Hahn-Preis der Stadt Frankfurt" und der "Otto-Hahn-Preis für Physik und Chemie" zum "Otto-Hahn-Preis" zusammengelegt. Die Verleihung findet mit einem Festakt in der Frankfurter Paulskirche statt. Die Auszeichnung besteht aus einem Preisgeld von 50.000 Euro, einer Urkunde und einer Medaille.

© F. Vinken/MPG

Prof. Dr. Karsten Danzmann