Bespiel eines geförderten Projekts

Am Freitag, den 17.05.13 war es mal wieder so weit – monatelange Vorbereitung sollte sich an diesem Tag auszahlen. Ich spreche hier vom alle drei Jahre stattfindenden Messen vieler Jungkonstrukteure im, wie es Herr May so treffend betitelte, „modernen Raketen-Wassersport“. Immer wieder versuchen Schüler mit Hilfe einfachster Mittel, wie PET-Flaschen, Ventilen und dem richtigen Wasser-Luft Verhältnis ihre Raketen in die Höhe zu befördern.

Siegerteam.jpg Dieses Jahr fand der Wettbewerb der Fachschaft Physik unter dem Motto „Projekt (Sk)Eifall“ statt. Ziel war es, die Rakete nicht nur so hoch wie möglich in die Luft zu schießen, sondern auch ein in oder an der Rakete befestigtes Ei mittels eines Fallschirms sicher auf dem Boden landen zu lassen. Die Schwierigkeit hierbei bestand darin, dass das Ei möglichst in einem Stück ankommen und trotzdem eine möglichst lange Flugzeit erreichen sollte.

Um Punkt 8 Uhr war es dann endlich so weit, die 22 Raketen samt Abschussvorrichtungen waren auf dem Mittelkreis des Rasenplatzes „Im Blumengarten“ aufgestellt und der gleichnamige Titelsong des James-Bond-Filmes „Skyfall“ wurde eingespielt. Anschließend eröffnete die Jury, bestehend aus Herrn May, Herr Dickert und Herr Maul den Wettbewerb. Zuvor wurden Listen ausgehängt auf welchen der erste Teil der Bewertungskriterien nachzulesen war, denn, ganz physikalisch korrekt, musste auch eine Projektmappe eingereicht werden, in welcher Konstruktion, Ideen und Rechnungen zu den Raketen aufgeführt waren. Mittels dieser Mappe konnte man schon bevor die praktische Ausführung anfing, bis zu 30 Punkte sammeln. Die nächsten 60 Punkte – und damit der Löwenanteil der Bewertung – konnten natürlich von dem eigentlichen Highlight, d.h. dem Flug der Rakete erreicht werden.

Zu Beginn verschaffte sich die Jury einen Überblick über alle Teilnehmer-Modelle und machte sich bereits erste Notizen zur Optik der Raketen, denn auch Innovations- und Ideenreichtum konnten mit weiteren 10 Punkten in die Bewertung einfließen. Hierbei stach direkt eine Rakete von allen heraus – die des Teams „SNASA 2“, welche samt ihrer Startvorrichtung ungefähr 2 Meter groß war und sehr eindrucksvoll aussah. Doch ob dies der Schlüssel zum Sieg sein würde, zeigte sich im Verlauf des Wettbewerbs. Die Konstrukteure hätten, gäbe es eine Kategorie für Arbeitsaufwand, hier garantiert den ersten Platz belegt, denn sie konnten auf Nachfragen, wie lang ihre Arbeitszeit betrug nur mit einem stöhnenden „keine Ahnung, viel zu lang’“ antworten, was man auch ihrer Rakete ansah.

Trotzdem waren auch die Modelle der anderen Gruppen sehr ansehnlich und die ein- oder anderen Kreativitätspunkte wurden verteilt.

Landung-Ei.jpgDann begann der erste Durchgang, einige Raketen flogen sehr schnell sehr hoch und leider auch genauso schnell, samt ihrer Eier, wieder nach unten. In den häufigsten Fällen jedoch lief alles glatt und die Eier flogen mal mehr, mal weniger schnell wieder zu Boden. Für den ersten großen Applaus sorgte das Team „Hent-Ei“, das mit einer Flugzeit von 23,03 Sekunden die Führung nach dem ersten Durchgang errang. Bei einigen Teams kam es jedoch auch zu Fehlstarts, darunter auch „Schlau & Hirnlos 2“, welche uns aber im 2. Durchgang dafür umso mehr überraschten. Sehr kreativ hingegen überzeugte das Team „d(Ei) hard“, welches versuchte in der Luft eine Art Feuerwerkskörper zu zünden, um den Abschuss des Fallschirms aus der Rakete vorzubereiten. Das führende Team bewies nach dieser Runde, dass nicht die Größe der Rakete maßgeblich für Bestleistungen sein muss, sondern auch einfach nur das richtige Händchen für Details wie zum Beispiel dem Verhältnis von Wasser und Luft vorhanden sein muss.

Im zweiten Durchgang hatte jedes Team ein weiteres Mal die Möglichkeit, die Jury von ihrer Rakete zu überzeugen und einen erneuten Abschuss zu starten. Einige Teams hatten in der Zwischenzeit einige kleine Änderungen an ihren Bauten vorgenommen, um sie ein weiteres Mal zu optimieren. So auch das Team „SkEiLight Express“, am Rande bemerkt - das einzige reine Mädchenteam, welches den Mechanismus des „EI-Abwurfs“ veränderte und sich somit um einige Sekunden steigern konnte. Die Stadionsprecher heizten dem Publikum noch einmal richtig ein, wodurch die Teilnehmer besonders motiviert wurden. Die meisten Teams verbesserten ihre Zeiten zwar nur unwesentlich, wodurch dieser Durchgang weniger Überraschungen bot – mit Ausnahme jedoch des Teams „Schlau & Hirnlos 2“, welches bereits vor drei Jahren Jahr den Titel gewann. Sie mussten eine deutliche Steigerung vorlegen, da ihre Rakete im ersten Durchgang nicht startete. Doch sie schafften es im zweiten Durchgang eine Flugzeit von 28 Sekunden zu erzielen. Anschließend versammelten sich Publikum und auch Teilnehmer auf der Tribüne um auf die Siegerehrung zu warten.

Fehlstart.jpgDie super Leistung von „Schlau & Hirnlos 2“ im 2. Durchgang verhalf denselbigen auch zum Sieg, da sie sich mit 5 Sekunden Unterschied ein großes Polster Vorsprung verschaffen und sich so auch die Siegprämie von 250€ sichern konnten. Den zweiten Platz belegte das Team „SNASA 2“, welche im Voraus des Wettbewerbs als Favoriten gehandelt wurden. Platz 3 ging an das Team Rocket, die ebenfalls im 2. Durchgang erst richtig zu Höchstform aufliefen.

Daraufhin folgten Danksagungen an alle Teams, die trotz des schlechten Wetters alles gaben und uns somit einen unterhaltsamen und interessanten Vormittag bereitet haben.

Lukas Heidorn, MSS 12, Sebastian-Münster-Gymnasium Ingelheim

 

Bilder: Sebastian-Münster-Gymnasium Ingelheim