Empfehlungen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V. (DPG) zu Physikdidaktik-Professuren

Gute Physiklehrerbildung erfordert die enge Zusammenarbeit von Fachwissenschaft und Fachdidaktik an den Fachbereichen Physik...

Gute Physiklehrerbildung erfordert die enge Zusammenarbeit von Fachwissenschaft und Fachdidaktik an den Fachbereichen Physik. Wege zur Entwicklung und Förderung dieser Zusammenarbeit bieten sich z. B. in der Durchführung gemeinsamer Lehr und Forschungsprojekte, im gemeinschaftlichen Einwerben von Drittmitteln und in der gemeinsamen Wahrnehmung administrativer Aufgaben im Rahmen des Lehramtsstudiums.

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft vertritt folgende Positionen:

  • An jedem lehrerbildenden Standort für das Unterrichtsfach Physik soll die Physikdidaktik in Forschung und Lehre von mindestens einer Professur vertreten sein.
  • Die Professur soll dem Fach zugeordnet sein.
  • In einer Berufungskommission für eine Didaktik-Professur sollte ausreichend (ggf. externe) professorale physikdidaktische Expertise vertreten sein.
  • Fach und Fachdidaktik sollen die Physiklehrerbildung in gemeinsamer Verantwortung gestalten. Strukturelle Rahmenbedingungen, wie z. B. gemeinsame Aufgaben bei der Lehrerbildung und Anreize zu gemeinsamer Forschung, sollen die Zusammenarbeit zwischen Fach und Fachdidaktik unterstützen.

Die DPG weist darauf hin, dass die Qualifizierungswege zur Physikdidaktik-Professur sowie deren Forschungsprofile divers sind. Diese Diversität ist ausdrücklich erwünscht. Um sie weiterhin zu ermöglichen und zugleich ein höchstmögliches Niveau in Forschung und Lehre sicherzustellen, empfiehlt die DPG die Beachtung des folgenden Anforderungsprofils bei der Besetzung von Professuren in der Physikdidaktik:

  • abgeschlossenes Hochschulstudium im Fach Physik oder zweites Staatsexamen im Lehramt Physik;
  • Dissertation im Fach Physik oder in der Fachdidaktik Physik;
  • die nachgewiesene Befähigung zur Vertretung des Faches in der Lehre und der Fachdidaktik in Forschung und Lehre, beispielsweise durch eine Habilitation;
  • eigenständiges physikdidaktisches Forschungsprofil, nachgewiesen durch Publikationen auch in referierten Zeitschriften, eingeladene Vorträge und selbst eingeworbene Drittmittelprojekte;
  • i. d. R. einschlägige Schulerfahrung im selbstständigen Unterricht, kann ggf. auch berufsbegleitend erworben werden.

Prof. Dieter Meschede

Dr. Beate Brase

Prof. Johannes Grebe-Ellis

Präsident

Vorstand für Schule

Vorsitzender Fachverband Didaktik der Physik

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