World Quantum Day 2025: Rückkehr der QuanTour-Lichtquelle, Mitmach-Experimente und ein unterhaltsamer Science Slam
Zum diesjährigen World Quantum Day am 14. April stand die Quantentechnologie in Berlin im Mittelpunkt eines vielfältigen Programms. Höhepunkt war die feierliche Rückkehr der QuanTour-Lichtquelle in die Urania – ein symbolischer Abschluss einer einjährigen Reise durch europäische Forschungseinrichtungen.
Die QuanTour hatte als Vorbote des diesjährigen „Internationalen Jahres der Quantenwissenschaft und –technologie” Labore und Universitäten in ganz Europa miteinander verbunden. „Mit der QuanTour wollten wir ein Zeichen für Vernetzung, Transparenz und Begeisterung für die Quantentechnologie setzen – das ist uns gelungen”, freuen sich die Initiator:innen Doris Reiter und Tobias Heindel, die die Projektidee bereits vor zwei Jahren hatten. „Aufgrund des großen Interesses wird die QuanTour-Lichtquelle noch einen weiteren Stop in der Türkei machen, bevor sie im Anschluss an die Physikalisch-Technische-Bundesanstalt weitergegeben wird.” Denn dieselbe Quantenlichtquelle mehr als ein Dutzend Mal in verschiedenen Laboren zu vermessen, ist ein bisher einzigartiges Experiment und ein wichtiger Schritt, um Standards für Quantentechnologien zu etablieren. Gleichzeitig machte die QuanTour die Quantenforschung europaweit für die Öffentlichkeit sichtbar: Forschende gaben über Instagram und im Podcast Einblicke in die Physiklabore und ihren Alltag in der Wissenschaft.
Neben der Rückkehr der Lichtquelle bot die Veranstaltung zum World Quantum Day mit zahlreichen interaktiven Experimenten, Workshops und einer Mitmachausstellung ein abwechslungsreiches Programm: Schülerinnern und Schüler konnten im Workshop zur Quantenkryptographie spielerisch selbst ausprobieren, wie mithilfe einzelner Photonen ein geheimer Schlüssel in Form einer zufälligen Bit-Folge übertragen wird – und ob dieser abgehört wurde. Ein weiterer Workshop demonstrierte anschaulich den Quantisierten Leitwert. Mit experimentellem Geschick konnten Teilnehmende Quantensprünge im Leitwert von Golddraht mithilfe eines Oszilloskops beobachten, indem sie vorsichtig zwei Golddrähte auseinanderzogen.
In der Mitmachausstellung wurden Quantenphänomene wie Superposition und Verschränkung spielerisch greifbar gemacht – etwa mit dem Spiel „Quanten TiqTaqToe“ der Jungen Tüftler:innen oder dem Kunstwerk „Quantum Jungle“, das die Schrödinger-Gleichung visualisierte. Die analoge „Paul-Falle“ von Q-Bus forderte Geschicklichkeit im Umgang mit einem aus Holz nachgebauten Ionenfang-Experiment. Ergänzt wurde das Angebot durch die Wanderausstellung „Rethinking Physics“, die die Rolle von Frauen in der Wissenschaft sichtbar machte. Über die facettenreiche Quantenlandschaft in Berlin informierten die Stände von Leap, AQLS, Berlin Partner, BTU und The Science Talk.
Als Highlight des Abends folgte ein Quanten Science Slam: Fünf junge Forschende präsentierten dabei ihre wissenschaftliche Arbeit auf kreative und leicht verständliche Weise – von Molekülfilmen über Sternenstaub-Quantencomputer bis hin zu bewegungsabhängigen Quantenemotionen. Den Slam gewann Wissenschaftsjournalistin und Physikerin Sabrina Patsch, die mit viel Witz die Quantenverschränkung anhand der fiktiven Tiere „Quaninchen“ und „Queerschweinchen“ erklärte.
Bilder: DPG / Wiebke Schuppe / Mauro Franceschetti