Einweihung der Gedenktafel für DPG-Mitglied Erich Lehmann
Am 12. Juni 2025 wurde in Berlin-Charlottenburg eine Gedenkplakette für den Chemiker und Physiker Prof. Dr. Erich Lehmann (1878–1942) eingeweiht, der aufgrund seiner jüdischen Herkunft zu den Opfern des NS-Staates gehört.
Geboren am 9. August 1878 in Berlin, promovierte Lehmann 1901 an der Berliner Universität in Chemie. Er erschloss sich als Assistent an dem Institut für Photochemie ein sehr breites Arbeitsfeld, das die Spektroskopie sowie später auch die Kino- und Reproduktionstechnik umfasste. Von 1925 an war er Vorsitzender der Deutschen Kinotechnischen Gesellschaft (DKG). Im Jahr 1933 gab er diese Position auf. Zuvor wurde ihm aufgrund des Berufsbeamtengesetzes, das die Entlassung all derer mit wenigstens einem jüdischen Großelternteil verfügte, seine Professur entzogen. Auch seine dreißigjährige Mitgliedschaft in der DPG endete im Jahr 1938. Bemühungen um eine Emigration blieben erfolglos. Die folgenden Maßnahmen des NS-Staates engten seinen Lebensraum immer mehr ein und die Aussicht auf eine Deportation in den Osten führten im Januar 1942 zu seinem Suizid.
Die Gedenktafel, angebracht an der Adresse Carmerstraße 6, wo früher sein Wohnhaus stand, weist auf sein wissenschaftliches Wirken hin. Die Einweihung fand im Beisein von Vertretern der DPG, der Kinotechnischen Gesellschaft und der Bezirksverwaltung statt. Der Verleihung ging eine Veröffentlichung von Stefan L. Wolff im Physik Journal voraus, der Lehmanns bedeutende wissenschaftliche Leistungen würdigt und an die Umstände, die zu seinem Suizid führten, erinnert. Dieser Artikel ist Teil der Reihe "Im Gedenken" des Physik Journal, die einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur der Wissenschaftsgeschichte darstellt.
Der DPG ist es ein Anliegen, ihrer während der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten oder in den Tod getriebenen Mitglieder zu gedenken.