Chancen und Risiken von Quantentechnologien – Internationaler Austausch zu Folgen und Beschränkungen
Knapp 80 Teilnehmer:innen versammelten sich am 20. und 21. Oktober 2025 im Physikzentrum Bad Honnef, um die Chancen und Risiken von Quantentechnologien zu beleuchten.
Im Rahmen des Quantenjahrs 2025 hatten die Arbeitsgruppe Physik und Abrüstung (AGA), der Fachverband Physik sozio-ökonomischer Systeme (SOE) und der Arbeitskreis Industrie und Wirtschaft (AIW) der DPG zum interdisziplinären Workshop „Opportunities and Risks of Quantum Technologies“ eingeladen. Sechzehn Vortragende stellten die Vorteile von Quantentechnologien, ebenso wie die Probleme vor, die diese für die Gesellschaft oder die internationalen Beziehungen verursachen könnten. Berichtet wurde aus der Forschung an Hochschulen und in der Industrie, aber auch aus ethischen und philosophischen Perspektiven.
Ein Schwerpunkt war die Gefährdung asymmetrischer Verschlüsselungsverfahren der Kommunikationstechnik, wenn Quantencomputer große Zahlen in ihre Primzahlfaktoren zerlegen können. Das berührt nicht nur die Privatsphäre, sondern auch den Schutz von Informationen in Unternehmen und Staaten und ist wichtig für Cybersicherheit und kritische Infrastruktur. Auch die alternative Quantenschlüsselverteilung für symmetrische Verfahren sowie Konzepte der Post-Quanten-Kryptografie wurden erörtert.
Drei Vorträge behandelten mögliche militärische Nutzungen von Quantentechnologien. Ein weiterer widmete sich dem Spezialproblem, ob durch Quantensensoren Nuklear-U-Boote wesentlich besser geortet werden könnten oder mittels genauerer Lenksysteme Silos von Interkontinentalraketen nichtnuklear zerstört werden könnten.
Eine Reihe von Vorträgen betrachtete ethische Fragen, darunter den allgemeinen Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung sowie internationale Grundsätze für die verantwortlichen Entwicklung und Nutzung von Quantentechnologien, um z. B. Ungleichheiten im Zugang zu vermeiden, sowie um den Beitrag von Quantentechnologien zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs).
Das Publikum beteiligte sich engagiert mit zahlreichen Nachfragen an der Diskussion.
Das Programm des Workshops mit allen Vortragenden und ihren Themen ist hier zu finden.
Der Workshop wurde durch die großzügige Unterstützung der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung ermöglicht.