Wissenschaft und Kunst im Dialog: Das Quantenfestival in Ulm startet interdisziplinär
Am 6. Oktober wurden die Kunstausstellung der Initiative “Quanten und Kunst in Ulm” und das Quantenfestival feierlich eröffnet – unter der Schirmherrschaft der Stadt Ulm und in Kooperation mit der DPG. Dabei stand der Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft im Mittelpunkt.
Hierzu gab es spannende Vorträge und eine Podiumsdiskussion mit Künstler:innen und Wissenschaftler:innen, begleitet durch die Moderation von Daniel Finger. Die Veranstaltung schlug die Brücke zwischen den internationalen Aktivitäten im Rahmen des Quantenjahres 2025, den nationalen Aktivitäten der DPG in Deutschland und den regionalen Aktivitäten in Ulm. Bereits im Frühjahr wurden der DLR Standort Ulm und die Universität Ulm als erster Quantenort in Deutschland ausgezeichnet. Mit einer weiteren Plakette, die im Rathaus Ulm angebracht wird und auf diese Institutionen verweist, wird die Wissenschaft auch in der Stadt Ulm präsent.
Prof. Dr. Wolfgang Schleich bot auf unterhaltsame und anschauliche Weise Einblicke in die Anfänge der Quantenphysik und stellte über relevante Persönlichkeiten dieser Ära den Bezug zur bildenden Kunst und Musik her. Wie die komplexe und abstrakte Quantenphysik durch Kunst greifbarer gemacht werden kann, verdeutlichte der Illustrator Harald Ritsch, der dem Publikum einen Einblick in seinen eigenen künstlerischen Schaffensprozess gab. Umrahmt wurden beide Vorträge durch improvisierte Stücke der Violinistin Rita Nakad.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Quantenphysik und Kunst
Eine Podiumsdiskussion mit Vertreter:innen aus Kunst und Wissenschaft rundete den Abend ab. Zu Gast waren Sabine Wieluch (Doktorandin der Informatik und freie Künstlerin), Dr. Marc Scheffler (Experimentalphysiker und „Physik in Kunstmuseen“), Prof. Dr. Klaus Mecke (Theoretischer Physiker, Physik & Literatur), Harald Ritsch (professioneller Illustrator) und Götz Friedewald (Künstler & Kreativ-Coach). Sie diskutierten unter anderem über die Quantenphysik in der Kunst, Kreativität in Wissenschaft und Kunst sowie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Kunst und Forschung. So seien Forscher:innen und Künstler:innen immer dabei, Unbekanntes und Unerforschtes zu entdecken, sagte Sabine Wieluch. Ein Unterschied zwischen Kunst und Wissenschaft sei hingegen, dass sich Forschung immer noch im Rahmen der geltenden Naturgesetze befinden müsse, ergänzte Klaus Mecke. Sabine Wieluch, auch bekannt als bleeptrack, und Götz Friedewald sind Teil der Initiative “Quanten und Kunst in Ulm”.
Die Ausstellung Quanten und Kunst
„Quanten und Kunst in Ulm“ ist Teil des Projekts „Quantum meets Art“ der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und wird federführend von der Universität Ulm in Zusammenarbeit mit der Stadt Ulm und mit freundlicher Unterstützung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung unter der Leitung von Karolina Schüle und Freyja Ullinger durchgeführt.
Ziel des Projektes ist es, Kunst und Wissenschaft zusammenzuführen, um ein breites Publikum anzusprechen und sich interdisziplinär zu präsentieren. Auf Basis von spannenden Gesprächen und Laborbegehungen mit führenden Wissenschaftler:innen haben elf Künstler:innen Quantenphysik in ihrer eigenen künstlerischen Sprache interpretiert und verarbeitet.
Um kein Vorwissen in der Quantenmechanik vorauszusetzen und trotzdem die Kunstwerke interpretieren zu können, liegen den Kunstwerken Erklärtexte bei. Dabei wird sichtbar, wie Wissenschaft und Kunst in einen Dialog treten und nun greifbarer und anschaulicher werden. Die Ausstellung ist noch bis einschließlich Sa, 11. Oktober im Stadthaus in Ulm zu sehen.
Weiterführende Informationen
- Quantenfestival Ulm vom 06.-12.10.2025: https://www.ulm.de/leben-in-ulm/digitale-stadt/q25_programm
- Nationales Kunstprojekt Quantum meets Arts: https://www.quantum2025.de/quantum-meets-art
- Quantenorte in Deutschland: https://www.quantum2025.de/quantenorte