25.11.2020

Pressemitteilung

der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V.

Joachim Treusch DPG-Ehrenmitglied

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft ehrt damit eine der größten Persönlichkeiten in der deutschen Forschungslandschaft und einen leidenschaftlichen Förderer der Physik.

Bad Honnef, 25. November 2020 – Seit vielen Jahrzehnten leistet Joachim Treusch in verschiedenen Funktionen Herausragendes für die Wissenschaft in Deutschland und insbesondere für die Physik. Treuschs Gespür für gesellschaftliches Handeln, seine unerschütterliche Energie und Tatkraft und sein hohes Ansehen in der Forschung bilden den Hintergrund für ein außergewöhnliches Lebenswerk. Daher ernannte der Vorstandsrat der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V. (DPG) Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Joachim Treusch in seiner jüngsten Sitzung nun zum DPG-Ehrenmitglied.

Von 1984 bis 1986 war Treusch Präsident und von 1986 bis 1988 Vizepräsident der DPG. Unter seinem Vorsitz wurde 1995 die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) gegründet. Als Vorsitzender des Vorstands hat er das Forschungszentrum Jülich zuvor von einer ursprünglich stark auf Kernenergietechnik orientierten Forschungseinrichtung zu einem modernen, interdisziplinären Zentrum gewandelt. Von 2006 bis 2012 war Treusch ferner Präsident der privaten International University Bremen, die seit 2007 nach einer großzügigen Spende der Jacobs Foundation Jacobs University Bremen heißt.

Eine Würdigung auch nur der allerbedeutendsten Verdienste von Joachim Treusch um die Wissenschaft in Deutschland wäre unvollständig ohne die Erwähnung seiner überragenden Rolle bei der Schaffung neuer und zum Teil völlig neuartiger Strukturen für das Öffentlichmachen von Wissenschaft in Deutschland. Seinem unermüdlichen Engagement und seinem persönlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass acht führende Wissenschaftsorganisationen in Deutschland 1999 das Memorandum „Dialog Wissenschaft und Gesellschaft“ unterzeichneten. Daraus ging die Initiative „Wissenschaft im Dialog (WID)“ hervor, eine der führenden Organisationen im Bereich der Wissenschaftskommunikation, deren erster Vorsitzender Joachim Treusch war. Eng verbunden mit dieser Initiative sind die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgerufenen „Jahre der Wissenschaft“. Schon das erste Wissenschaftsjahr, 2000, das in Erinnerung an Plancks Entdeckung des Wirkungsquantums der Physik gewidmet war, zeigte an vielen wichtigen Stellen Joachim Treuschs Handschrift.

Die DPG hatte die Freude, nicht nur das erste Wissenschaftsjahr mitgestalten zu dürfen, sondern seitdem mit der erfolgreichen Serie der „Highlights der Physik“ einen intensiven und beständigen Dialog mit der breiten Öffentlichkeit führen zu können.

Zuletzt war Treusch Vorsitzender des Vorstandes der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, die für den Erfolg der Physik und für ihre Sichtbarkeit in Deutschland und international eine unschätzbare Rolle spielt. Dank der großzügigen Förderung der Stiftung kann die DPG zahlreiche Programme und Projekte realisieren, die sich an etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ebenso richten wie an den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die Stiftung half ferner das Physikzentrum in Bad Honnef zu einem international angesehenen Tagungszentrum für die wissenschaftliche Begegnung und den Austausch zu entwickeln. Die DPG schätzt sich glücklich, in Joachim Treusch einen seit vielen Jahrzehnten tief verbundenen Ratgeber und Förderer zu haben.

Weitere Stationen in seinem Leben

Joachim Treusch, Jahrgang 1940, studierte Physik an der Universität Marburg und an der TU Berlin. 1965 Promotion und 1969 Habilitation in Marburg, 1970 erste Professur an der Goethe-Universität Frankfurt, von 1971 bis 1987 Ordentlicher Professor für Theoretische Physik an der Universität Dortmund. In den Jahren 1972 und 1973 war Treusch Dekan der Abteilung Physik, 1976 bis 1978 Prorektor, 1980 bis 1984 Mitglied des Senats der Universität Dortmund, seit 2007 Mitglied des Hochschulrats der TU Dortmund.

 

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit über 55.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de