13.09.2012

Gemeinsame Pressemitteilung

der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Universität Göttingen

In Göttingen geht die Physik auf den Marktplatz

Wissenschaftsfestival „Rätsel der Materie“ macht die Innenstadt zum öffentlichen Labor

Göttingen, 13. September 2012 – In der nächsten Woche, vom 18. bis 22. September, wird Göttingen zur physikalischen Erlebniswelt: Eine Ausstellung mit Mitmach-Experimenten, eine Wissenschaftsshow mit TV-Moderator Ranga Yogeshwar, Vorträge renommierter Forscherinnen und Forscher, ein Schülerwettbewerb für Tüftler und Erfinder sowie das „Juniorlabor“ für Kinder ab drei Jahren sind Beispiele eines vielseitigen Informations- und Unterhaltungsangebots für die ganze Familie. Unter dem Motto „Rätsel der Materie“ geht es dabei um Materialforschung und Hightech-Werkstoffe. Das Wissenschaftsfestival, das auf dem Markt am Gänseliesel und an weiteren Orten der Göttinger City stattfindet, ist Teil der Reihe „Highlights der Physik“. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenlos. Veranstalter sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) und die Universität Göttingen. Tagesprogramm: www.physik-highlights.de

Das Wissenschaftsfestival beginnt nächsten Dienstag, um 10:00 Uhr, mit dem feierlichen Anschnitt von „Göttingens leckerstem Festkörper“ auf dem Markt am Gänseliesel. Die drei Meter lange Torte ist eine Sonderanfertigung der „Feinbäckerei Thiele“ aus Göttingen. Für alle Anwesenden gibt es Gratistorte, solange der Vorrat reicht! Mit dem Anschnitt starten die Ausstellung und das weitere Programm in der Innenstadt.

Die Ausstellung, untergebracht in einem Zelt am Gänseliesel, ist das Herzstück des Festivals. An rund 30 Exponaten können die Besucher mit Fachleuten ins Gespräch kommen, sich über Hightech-Materialien informieren und insbesondere auch darüber, wie die Beleuchtungstechnik der Zukunft aussehen könnte, warum „gezähmtes Polarlicht“ gut für die Haut ist, wie Roboter gesteuert werden und was es mit Metallen auf sich hat, die sich an ihre frühere Gestalt erinnern. Außerdem lautet die Devise: Mitmachen und Ausprobieren! Besucher können beispielsweise Atome sichtbar machen, Spielzeugautos im Windkanal testen, mit Seifenblasen experimentieren und eine schwebende Modell-Eisenbahn in Gang setzen. An der Ausstellung sind neben der Universität Göttingen und Göttinger Max-Planck-Instituten Forschungseinrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligt.

Yogeshwar in der Lokhalle
Ein Höhepunkt des Programms ist die von Ranga Yogeshwar moderierte „Highlights-Show“ in der Lokhalle am Abend des 18. September von 18:30 bis 21:30 Uhr. Die rund dreistündige Veranstaltung bietet Live-Experimente, Show-Acts und Gespräche mit prominenten Gästen aus Wissenschaft und Sport wie dem Dresdner Physiker Prof. Dr. Karl Leo, Träger des Deutschen Zukunftspreises, und Sandra Kiriasis, Olympiasiegerin und mehrfache Weltmeisterin im Bobfahren. Mit dem Magier „Topas“ und Jongleur Thomas Dietz können die Zuschauer auch Weltmeister anderer Disziplinen in Aktion erleben. Für die „Highlights-Show“ sind als einziger Programmpunkt des Festivals Einlasskarten erforderlich. Diese sind kostenlos. Wenige Restkarten gibt es am 18. September, ab 11:30 Uhr, am Infostand im Ausstellungszelt am Gänseliesel.

Bühnenprogramm und experimentelle Konstruktionen
Am Gänseliesel, im angrenzenden Alten Rathaus und vor der benachbarten St.-Johannis-Kirche erwartet die Besucher zudem ein vielseitiges Programm mit physikalischen Vorführungen, Wissenschaftsshows und weiteren Angeboten, die sich insbesondere an Kinder und Jugendliche richten. Ein Bühnenprogramm bietet Unterhaltung und Aha-Effekte für den Zwischenstopp beim Einkaufsbummel und im „Juniorlabor“ können Neugierige im Alter von drei bis zehn Jahren unter fachkundiger Anleitung experimentieren und eine Zauberschule besuchen.

Abenteuerliche Gerätschaften gehen derweil beim Schülerwettbewerb „exciting physics“ an den Start. Mehr als 350 junge Tüftlerinnen und Tüftler präsentieren hier U-Boote im Taschenformat, Papierbrücken, „Fahrmaschinen“ und andere selbstgebaute Apparaturen. Alle Konstruktionen werden von einer Fachjury bewertet. Zu gewinnen gibt es Experimentierkästen, Roboter-Bausätze, Bücher und weitere Sachpreise. Zugelassen sind sowohl Teams als auch einzelne Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse. Die Teilnehmer reisen aus zwölf Bundesländern an. Spitzenreiter ist Niedersachsen mit mehr als 200 Teilnehmern. Weitere Jugendliche werden aus Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein erwartet.

Vorträge und „EinsteinSlam“
Ein weiterer Programmpunkt sind die Vorträge im Alten Rathaus und in der Aula der Universität Göttingen am Wilhelmsplatz – vormittags und auch in den frühen Abendstunden. Die Veranstaltungen am Morgen richten sich insbesondere an Schülerinnen und Schüler. Themen sind unter anderem die Physik des Herzens, das Higgs-Teilchen, Nanopartikel und die Gemeinsamkeiten von Spinnenseide und Knetgummi. Termine: 19. – 21.9., jeweils ab 10:00 Uhr im Alten Rathaus.

Unter dem Titel „Titanic: mit Physik in den Untergang“ erläutert Prof. Dr. Metin Tolan (Technische Universität Dortmund) im Rahmen der Abendvorträge die Hintergründe des wohl bekanntesten Unglücks der Schifffahrt. Über Killer-Asteroiden und ferne Planeten spricht Prof. Dr. Günther Hasinger. Der gebürtige Oberammergauer forscht an der US-amerikanischen University of Hawaii. Außerdem lädt Prof. Dr. Heinz Fißan (Universität Duisburg-Essen) zu einem Ausflug in den Mikrokosmos: Sein Vortrag heißt „Nanotechnologie und Nachhaltigkeit“. Termine: 19. – 21.9., jeweils 18:00 Uhr in der Aula am Wilhelmsplatz.

Auf der Bühne des „Theater im OP“ findet überdies der „EinsteinSlam“ statt. Bei diesem Vortragswettbewerb aus der Reihe der sogenannten Science Slams haben sechs Naturwissenschaftler jeweils nur zehn Minuten Zeit, um das Publikum mit einem möglichst unterhaltsamen Auftritt für sich zu gewinnen. Das Themenspektrum der Darbietungen reicht von gesungener Quantenphysik bis zu den Gemeinsamkeiten von Halfpipe und Raumkrümmung. Die Zuschauer küren die beste Vorführung. Der Sieger erhält den „Goldenen Einstein“. Termin: 19.9., 20:30 Uhr im ThOP.

Physikfestival mit Tradition
Die „Highlights der Physik“ wurden 2001 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft ins Leben gerufen. Das Wissenschaftsfestival lockt jedes Jahr rund 20.000 Besucher an und steht in der Tradition der Publikumsveranstaltungen zum Wissenschaftsjahr 2000, dem „Jahr der Physik“. Es tourt mit wechselnder Thematik von Stadt zu Stadt: Göttingen ist die 12. Station. Im nächsten Jahr wird die Veranstaltung in Wuppertal stattfinden.

Bisherige Etappen: München (2001), Duisburg (2002), Dresden (2003), Stuttgart (2004), Berlin (2005), Bremen (2006), Frankfurt am Main (2007), Halle an der Saale (2008), Köln (2009), Augsburg (2010) und Rostock (2011).

Mitveranstalter ist in diesem Jahr die Georg-August-Universität Göttingen.

Verantwortlich für die wissenschaftlichen Inhalte sowie für Konzeption und Durchführung des Festivals ist AC-Science-Consulting aus Duisburg.

Partner der Veranstaltung sind die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, die Klaus Tschira Stiftung, die Stadt Göttingen sowie die Internetplattform „Welt der Physik“.

Medienpartner der „Highlights der Physik 2012“ sind NDR 1 Niedersachsen und Hallo Niedersachsen sowie das Göttinger Tageblatt.

Die „Highlights der Physik 2012“ sind Teil des Wissenschaftsjahres 2012 – Zukunftsprojekt ERDE.

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit über 62.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de