04.04.2012

Pressemitteilung

der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

Ausgezeichneter Nachwuchs in der Physik

Wissenschaftlicher Austausch auf den DPG-Frühjahrtagungen 2012 auf hohem Niveau

Bad Honnef, 4. April 2012 – Im Rahmen der gerade abgeschlossenen Tagungssaison 2012 zeichnete die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) vier Nachwuchswissenschaftler/innen für ihre herausragenden Doktorarbeiten aus. Angefertigt wurden die preisgekrönten Arbeiten in Innsbruck, Berlin, Karlsruhe und Argentinien. Mit den Fachgebieten Quantenphänomene und statistische Physik, Kolloidwissenschaften, Halbleiterphysik und kosmische Strahlung stellen die diesjährigen Dissertationspreisträger/innen einen repräsentativen Querschnitt durch das vielfältige Tagungsprogramm dar.

Der Dissertationspreis der Sektion „Atome, Moleküle, Quantenoptik und Plasmen“ der DPG (Sektion-AMOP) wurde Frau Dr. Gemma de Las Cuevas, im Rahmen der DPG-Frühjahrstagung in Stuttgart, für die Erforschung und Entdeckung neuer Zusammenhänge zwischen der Quanteninformationstheorie und Standardmodellen der Statistischen Physik verliehen.

Herr Dr. Frank Schröder erhielt im Rahmen der DPG-Frühjahrstagung in Mainz den Dissertationspreis der Fachverbände Gravitation und Relativitätstheorie, Physik der Hadronen und Kerne, Teilchenphysik für seine Untersuchungen zur Methodik und dem Verständnis des Radionachweises ausgedehnter Luftschauer. Die Arbeiten waren in das internationale Projekt LOPES am KIT sowie das Auger-Observatorium in Argentinien eingebunden.

Der Dissertationspreis der Sektion „Kondensierte Materie“ (SKM) wurde im Rahmen der DPG-Jahrestagung in Berlin gleich an zwei herausragende Köpfe verliehen:
Frau Dr. Yan Zeng hat in ihrer Doktorarbeit den Einfluss einschränkender Geometrie auf die interne Ordnung kolloidaler Dispersionen untersucht. Diese grundlegende Fragestellung der Kolloidwissenschaften sind wichtig für technische Anwendungen wie die Strukturbildung in Kanälen (lab on the chip) und in dünnen Filmen (Benetzungsfilme).

Herr Dr. Henning Döscher untersuchte in seiner Dissertation die epitaktische Integration von III-V-Halbleitern auf Silizium. Er entwickelte ein neuartiges optisches Verfahren, dass durch direkte Messungen noch während der Herstellung in einer Vakuumkammer Aussagen über die Güte des Endproduktes ermöglicht.

Weitere Highlights der Tagungssaison kurzgefasst:
Insgesamt nahmen 11.102 Personen aus 30 Ländern an den Frühjahrstagungen der DPG teil. Das Themenspektrum reichte von Quantenphänomenen, Experimenten und Methoden im Schulunterricht, dem Higgs-Boson und Dunkler Materie über Klima, der Energiewende der Bundesregierung und Fukushima bis zu der Gefahr, die von der unkontrollierten Ausbreitung von Kernwaffen ausgeht und dem gut besuchten „EinsteinSlam“, organisiert von der Jungen DPG. Auf der Pressekonferenz in Berlin warnte der DPG-Präsident Wolfgang Sandner vor dem Missbrauch eines Verfahrens zur Urananreicherung mittels Laser-Isotopentrennung. Dieses SILEX-Verfahren, das derzeit in den USA entwickelt wird, könnte auch für die Produktion von Kernwaffen genutzt werden und wäre aufgrund seines geringen Platzbedarfes nur schwer zu orten und zu kontrollieren.

Weitere Informationen zu allen Preisträgerinnen und Preisträgern, die im Rahmen der DPG-Frühjahrstagungen ausgezeichnet wurden finden Sie unter:
www.dpg-physik.de