14.09.2009

Press Release

of the German Physical Society

Köln rückt ins Zentrum der Galaxis

Wissenschaftsfestival „Adresse: Milchstraße“ startet am Wochenende im „Gürzenich“

Köln, 14. September 2009 – Wie entstand das Universum? Was wissen wir über ferne Welten? Wie erleben Astronauten ihren Flug ins All? Um solche Fragen dreht sich das Wissenschaftsfestival „Adresse: Milchstraße“, das vom 20. bis 24. September in Kölner „Gürzenich“ stattfindet. Mitmach-Experimente, Wissenschaftsshows, Vorträge, ein Schülerwettbewerb und eine Ausstellung laden Kinder gleichermaßen wie Erwachsene zu einer Spritztour durch das Universum. Reisebegleiter sind unter anderen TV-Moderator Ranga Yogeshwar, Armin Maiwald von der „Sendung mit der Maus“ sowie die Astronauten Ulf Merbold und Reinhold Ewald. Für die Auftaktshow am 20. September gibt es kostenlose Einlasskarten, an den übrigen Tagen ist der Eintritt frei. Das Festival zählt zur Reihe „Highlights der Physik“ und findet erstmals in Köln statt. Veranstalter sind neben dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), die Universität zu Köln und das Dresdner Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung.

Das Festival beginnt am 20. September mit einer von Ranga Yogeshwar moderierten Wissenschaftsshow. Im Rahmen des rund dreistündigen Programms aus Experimenten, Zauberkunst sowie Tanz und Performance spricht der TV-Moderator mit Bundesforschungsministerin Annette Schavan und weiteren prominenten Gästen. Dazu zählen der Raumfahrer Reinhold Ewald, Bestseller-Autor Frank Schätzing, die Physikerin Hanna von Hoerner, deren Unternehmen Marsroboter und weitere Technik für die Weltraumforschung konstruiert, und mehrere „Jugend-forscht“-Preisträger. Für diese Veranstaltung gibt es – solange der Vorrat reicht – ein Kontingent an kostenlosen Einlasskarten. Weitere Angaben dazu unter: www.physik-highlights.de

Ausstellung

Herzstück des Festivals ist eine Ausstellung im Gürzenich, die sich mit Sternen, Planeten und dem Weltraum, aber auch mit anderen physikalischen Themen befasst. An jedem der rund 30 Exponate stehen Fachleute für Fragen bereit. Nicht nur zuschauen ist hier angesagt: Die Besucher können an vielen Stationen selbst aktiv werden und beispielsweise Himmelsaufnahmen auswerten, die Lichtgeschwindigkeit messen, durch Handauflegen Blitze steuern oder sich per Trampolin kurzzeitig in Schwerelosigkeit versetzen. Sie erfahren außerdem, warum moderne Teleskope immer größer werden, was der Teilchenbeschleuniger „Large Hadron Collider“ (LHC) mit Kosmologie zu tun hat und können zudem zwei „atompop“-Skulpturen des Düsseldorfer Künstlers Thomas Schönauer bewundern. Öffnungstag ist der 21. September.

Schülerwettbewerb, Mitmach-Experimente und Wissenschaftsshows

Rund um diese Ausstellung gibt es ein vielseitiges Angebot wie den Wettbewerb „exciting physics“. Dazu angemeldet haben sich rund 350 Schülerinnen und Schüler mit ihren selbstgebauten „Mondfähren“ und „Marsmobilen“. Die jungen Konstrukteure müssen bestimmte Aufgaben erfüllen: Mithilfe der Mondfähren gilt es beispielsweise, ein rohes Ei unbeschadet über eine drei Meter hohe Barriere zu befördern und punktgenau in einer Landezone abzusetzen.

Weiterer Programmpunkt des Festivals sind Mitmach-Experimente und eine Zauberschule für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter. Überdies gibt es physikalische Vorführungen und ein täglich wechselndes Bühnenprogramm. Auf dem Spielplan steht unter anderem die „Kopfball-Experimente-Show“ des Westdeutschen Rundfunks. Im Zuge einer kurzweiligen Vorstellung bringt das aus dem Fernsehen bekannte „Kopfball“-Team Salzgurken zum Leuchten und lässt Raketen durchs Publikum rasen. An anderer Stelle können die Besucher Armin Maiwald von der „Sendung mit der Maus“ hautnah erleben: Er erläutert, was eine Sonnenfinsternis ist und wie man am Nachthimmel den Großen Wagen findet.

Astronomische Vorträge und Talkrunde

Des Weiteren gibt es vormittags wie abends öffentliche Vorträge. Leben im All, Schwarze Löcher und ferne Planeten – so lauten einige der Themen. Die Besucher können sich auch über Erkenntnisse informieren, die den Anfang und das Ende der Welt betreffen: Existierte das Universum schon vor dem Urknall? Diese Frage behandelt am Dienstag, dem 22.9., der Kosmologe Martin Bojowald, dessen Sachbuch „Zurück vor den Urknall“ es bis auf die SPIEGEL-Bestsellerliste geschafft hat. Und am Mittwoch, dem 23.9., spricht der Astrophysiker Günther Hasinger vom Schicksal des Universums und von der rätselhaften „Dunklen Energie“, die das Weltall offenbar immer rascher anschwellen lässt.

Zusätzlicher Programmpunkt ist am Montag, dem 21.9., ein Gespräch des Astronauten Ulf Merbold mit der Bonner Astronomin und Malerin Silke Britzen. Diese Talkrunde moderiert der Dortmunder Physikprofessor und „Star-Trek“-Experte Metin Tolan.

Physik für Fußgänger

Neben dem Gürzenich ist auch die Kölner Fußgängerzone Schauplatz des Wissenschaftsfestivals: Auf einer Bühne am Harzheimbrunnen werden Physiker der Universität Regensburg die Passanten – nahezu rund um die Uhr – mit physikalischen Kabinettstückchen unterhalten.

Ein Physikfestival mit Tradition

Köln ist die 9. Station der „Highlights der Physik“. Das jährliche Wissenschaftsfestival hat seinen Ursprung in den Veranstaltungen zum bundesweiten Wissenschaftsjahr 2000, dem „Jahr der Physik“. Im Jahr darauf riefen das BMBF und die DPG die „Highlights der Physik“ ins Leben. Seitdem tourt das Festival mit jährlich wechselnder Thematik von Stadt zu Stadt. Bisherige Stationen: München (2001), Duisburg (2002), Dresden (2003), Stuttgart (2004), Berlin (2005), Bremen (2006), Frankfurt am Main (2007) und Halle an der Saale (2008).

Mitveranstalter sind diesmal die Universität zu Köln sowie das Dresdner Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW Dresden). Partner der Veranstaltung sind die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, die Klaus Tschira Stiftung, das Unternehmen Oerlikon Leybold Vacuum und der Westdeutsche Rundfunk (WDR).

Tagesprogramm und Hintergrund-Informationen: www.physik-highlights.de

The German Physical Society (Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V.; DPG), which was founded way back in 1845, is the oldest national and, with about 62,000 members, also the largest physical society in the world. As a non-profit-making organisation it pursues no economic interests. The DPG promotes the transfer of knowledge within the scientific community through conferences, events and publications, and aims to open a window to physics for the curious. Its special focuses are on encouraging junior scientists and promoting equal opportunities. The DPG’s head office is at Bad Honnef am Rhein. Its representative office in the capital is the Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de