13.12.2007

Gemeinsame Pressemitteilung

der Konferenz der Fachbereiche Physik und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

Doktor mit Alma Mater!

Physiker wehren sich gegen Ausdehnung des Promotionsrechts

Bad Honnef, 13. Dezember 2007 – Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) und die Konferenz der Fachbereiche Physik (KFP) wehren sich gegen eine Ausweitung des Promotionsrechts auf Einrichtungen außerhalb der Universitäten – eine Idee, die im Zusammenhang mit der Einführung von Graduate Schools diskutiert wird. „Die Ausweitung des Promotionsrechts würde den Forschungsbetrieb der Universitäten untergraben. Deshalb warnen wir mit Nachdruck davor, dass Graduate Schools aus dem Universitätsverbund herausgelöst und mit eigenem Promotionsrecht ausgestattet werden“, betont DPG-Präsident Eberhard Umbach. „Das Recht zur Promotion muss den Universitäten vorbehalten bleiben.“

Die KFP, die Vereinigung aller 58 Physik-Fachbereiche an deutschen Universitäten, und die DPG sehen in der Ausweitung des Promotionsrechts auf außeruniversitäre Institutionen einen massiven Eingriff in das deutsche Wissenschaftssystem zu Lasten der Universitäten. „Das Promotionsrecht ist ein Alleinstellungsmerkmal der Universitäten und wesentlicher Bestandteil der universitären Einheit von Lehre und Forschung“, unterstreicht KFP-Sprecher Gerd Ulrich Nienhaus. „Denn der Forschungsbetrieb an den Universitäten beruht maßgeblich auf der Arbeit von Doktorandinnen und Doktoranden. Viele dieser Nachwuchswissenschaftler arbeiten schon jetzt an außeruniversitären Einrichtungen, promovieren allerdings an den Universitäten. Dies ist ein bewährtes Verfahren und Teil einer eingespielten Partnerschaft zwischen Universitäten und außeruniversitären Institutionen. Verlieren die Universitäten jedoch das Promotionsrecht als Alleinstellungsmerkmal, dann steht zu befürchten, dass Doktorandinnen und Doktoranden gänzlich an außeruniversitäre Einrichtungen abwandern. Für die Forschungsleistung der Universitäten hätte dies fatale Konsequenzen. Und auch die Qualität der Hochschulausbildung würde darunter leiden.“

Die DPG und die KFP haben hierzu eine gemeinsame Erklärung verabschiedet (PDF).