12.03.2003

Press Release

of the German Physical Society

Quarks, Neutrinos und andere Gesellen

Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Tübingen

Woraus besteht die Welt? Was hält sie zusammen? Und wie hat alles angefangen? An der Universität Tübingen findet vom 17. - 21. März 2003 ein Kongress über Kern- und Teilchenphysik statt, der sich genau mit solchen Fragen auseinandersetzt. Auf dem Programm stehen neueste Erkenntnisse über den Urknall und das Innere der Sterne, über Elementarteilchen wie Quarks und Neutrinos, auch das Thema "Anti-Materie" ist in Tübingen vertreten. Zu dieser Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) werden rund 500 Fachleute aus dem In- und Ausland erwartet.

Zum Auftakt der Tagung laden wir Sie herzlich zu einem Pressegespräch ein. Der Termin:
Montag, 17. März 2003, 11:00 Uhr
Physikalisches Institut der Universität Tübingen
Seminarraum D4 A19 (Gebäude D, 4. Ebene, Raum A19)
Auf der Morgenstelle 14

Die Tagung wird vom Physikalischen Institut der Universität Tübingen organisiert und vom europäischen Graduiertenkolleg Basel-Tübingen "Hadronen im Vakuum, in Kernen und in Sternen" unterstützt. Das Programm spannt einen Bogen von den mysteriösen Neutrinos - Elementarteilchen, die ihre Identität "im Flug" wechseln - bis hin zu einer "Substanz", die seit jeher Science-Fiction-Fans fasziniert und auch Forscherherzen höher schlagen lässt: Anti-Wasserstoff, das aus Anti-Materie gestrickte Gegenstück des gewöhnlichen Wasserstoffs.

Der Schwerpunkt kreist allerdings um zwei Themengebiete: Die Physik der Atomkerne und die "starke Wechselwirkung". Diese grundlegende Naturkraft ist insbesondere dafür verantwortlich, dass Atomkerne nicht auseinander fallen - ohne sie wäre die gesamte Materie des Universums längst in einem Teilchenschauer vergangen. Ferner prägt sie eine Klasse von Teilchen, die als "Hadronen" bezeichnet werden. Die prominentesten Mitglieder dieser Gruppe sind die Kernbausteine: Proton und Neutron. Diese setzen sich wiederum aus so genannten Quarks zusammen, die ebenfalls zur Großfamilie der Hadronen gehören. Quarks sind fundamentale Bausteine der Materie, denn sie tragen mehr als 99 Prozent zur Masse des sichtbaren Universums bei. Kurzum: Sie sind klein, ja winzig und doch allgegenwärtig.

Zu einem Streifzug durch die Teilchenwelt lädt ein öffentlicher Abendvortrag ein, der am 18. März, um 20:15 Uhr, im Hörsaal 25 des Tübinger Kupferbaus (Ecke Hölderlin-/Gmelinstraße) beginnt. Der Eintritt ist frei. Unter dem Titel "Können wir den Urknall im Labor untersuchen?" schildert Prof. Dr. Amand Fäßler (Universität Tübingen) wie die Wissenschaft versucht, der Entstehung des Universums vor rund 15 Milliarden Jahren auf den Grund zu gehen. Eine wichtige Rolle spielen dabei so genannte Beschleuniger, mit deren Hilfe Elementarteilchen und auch ganze Atomkerne zur Kollision gebracht werden. In solchen Experimenten lassen sich die Bedingungen, die unmittelbar nach dem Urknall herrschten, vorübergehend nachbilden. Große Erwartungen setzen Kern- und Teilchenphysik deshalb auf den Ausbau der Beschleuniger der Darmstädter Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI). Die Weichen für dieses europäische Großprojekt wurden erst kürzlich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gestellt. Über diese Zukunftspläne wird Amand Fäßler ebenfalls berichten.

Hinweise im Internet:
www.dpg-physik.de/presse
www.dpg-tagungen.de

The German Physical Society (Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V.; DPG), which was founded way back in 1845, is the oldest national and, with about 62,000 members, also the largest physical society in the world. As a non-profit-making organisation it pursues no economic interests. The DPG promotes the transfer of knowledge within the scientific community through conferences, events and publications, and aims to open a window to physics for the curious. Its special focuses are on encouraging junior scientists and promoting equal opportunities. The DPG’s head office is at Bad Honnef am Rhein. Its representative office in the capital is the Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de