03.04.2000

Pressemitteilung

der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

Der neue DPG-Präsident kommt aus der Industrie

Dr. Dirk Basting hat am 3. April 2000 seine Präsidentschaft mit der Auftaktveranstaltung zur Veranstaltungsreihe "Reise zum Urknall" offiziell angetreten. Gemeinsam mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Wolf-Michael Catenhusen begrüßte der neue Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) die zahlreichen Gäste in der Berliner Urania. Schwerpunkte seiner Arbeit sieht Basting bei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.

Mit der Veranstaltung "Reise zum Urknall" geht das Jahr der Physik in die zweite Runde. "2000: das Jahr der Physik" ist Teil der Initiative "Wissenschaft im Dialog", die die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, gemeinsam mit den großen Forschungsorganisationen und der DPG im Dezember 1999 gestartet hat. "Reise zum Urknall" ist die zweite von fünf zentralen Veranstaltungen in Bonn und Berlin. Die einwöchige Ausstellung zur Teilchen- und Kernphysik, in der die Besucher auf einer multimedialen Erlebnisstraße zurück zum Urknall durch die Zeit reisen können, wird begleitet von insgesamt 18 publikumsnahen Vorträgen, einem Filmprogramm, einem Online-Forum, einem Preisausschreiben und einer öffentlichen Talkrunde mit dem WDR-Moderator Ranga Yogeshwar.

Mit Dirk Basting ist wieder ein Industrievertreter Präsident der DPG. Gemäß Satzung wird der DPG-Präsident im Turnus alle zwei Jahre jeweils aus Vertretern der Hochschulen, der außeruniversitären Forschung oder der Industrie gewählt. In seiner kurzen Ansprache würdigte Basting das herausragende Engagement seines Vorgängers, Prof. Dr. Alexander Bradshaw, als Präsident. "Es ist mir eine große Freude, gerade in diesem besonderen Jahr 2000, dem Jahr der Physik, die Präsidentschaft der DPG zu übernehmen", erläuterte Basting. Schwerpunkte seiner Präsidentschaft sieht er im Bereich der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, aber auch der Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. "Wir müssen dem sich für die Zukunft anbahnenden Expertenmangel auch und gerade in der Physik frühzeitig begegnen. Wir brauchen wieder mehr Physik-Studenten und -Absolventen, um langfristig einer Greencard für Physiker vorzubeugen. Deshalb müssen wir die Schüler frühzeitig für die Physik und die Naturwissenschaften interessieren", so Basting. "Außerdem ist es unser erklärtes Ziel, wieder mehr Industriephysiker an Dialog zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu beteiligen und als Mitglieder der DPG zu gewinnen."

Das besondere Potential der Physik sieht der neue DPG-Präsident, der selbst ein Unternehmen der Lasertechnik gründete und international zum Erfolg führte, in der hohen Innovationskraft und den breiten Anwendungsmöglichkeiten in zukunftsweisenden Technologien. Gerade die Innovationen auf Basis physikalischer Technologien seien eine unerlässliche Triebfeder für die deutsche Wettbewerbsfähigkeit.

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit rund 55.000 Mitgliedern auch mitgliederstärkste physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin. Website: www.dpg-physik.de