HYBRID: 100 Jahre Bose-Einstein-Kondensation: Einsteins Pionier-Beitrag zu Quantenkorrelationen
Wissenschaftlicher Abendvortrag
- Datum:
- Di, 09.09.2025 18:30 – Di, 09.09.2025 20:00
- Sprecher:
- Prof. Dr. Eberhard E. Müller
- Adresse:
- Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Anna-von-Helmholtz-Bau, Berlin-Charlottenburg
Abbestraße 2-12, 10587 Berlin, Germany
Besuchereingang: Marchstraße, Ecke Fraunhoferstraße
- Anmeldung erforderlich
- Sprache:
- Deutsch
- Externer Link:
- Anmeldung für den Besuch der Veranstaltung
Beschreibung
Dieser Vortrag wird in Präsenz im Anna-von-Helmholtz-Bau auf dem Gelände der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Berlin-Charlottenburg gehalten und ist gleichzeitig online zu verfolgen. Nutzen Sie die obigen Links für die Anmeldung Ihrer persönlichen Teilnahme vor Ort bzw. für den Erhalt der Zugangsdaten für die Online-Teilnahme.
zum Inhalt:
Der indische Physiker Satyendra Nath Bose bittet am 4. Juni 1924 Einstein um Unterstützung bei der Veröffentlichung seiner Arbeit zur Statistik von Plancks Photonengas. Boses neue Statistik überbrückt eine logische Lücke in Plancks mathematischer Ableitung des Strahlungsgesetzes für die Wärmestrahlung. Einstein ist darüber begeistert. Und verallgemeinert Boses Ansatz für das Photonengas auf eine Quantentheorie des einatomigen idealen Gases. Einstein publiziert dazu drei Arbeiten. In der ersten, die am 10. Juli 1924 erschien, gab er explizit die Riemannsche Zeta-Funktion zur Beschreibung von Quantenkorrelationen in einem idealen Quantengas von Bosonen an. Zum ersten Mal tauchen in der Physik Quantenkorrelationen auf, genau 1 Jahr vor Heisenbergs Durchbruch zur Quantenmechanik. In der zweiten Arbeit vom 8. Januar 1925 führt Einstein die Hypothese einer Bosonen-Kondensation ein. Zunächst wurden gewichtige Bedenken gegen Einsteins Hypothese erhoben. Schließlich gelang 70 Jahre später die empirische Bestätigung der Bose-Einstein-Kondensation. Der Vortrag beschäftigt sich mit der Entwicklung der BEK bis hin zur Bose-Einstein-Kondensation von Photonen. Dabei werden auch die mathematisch-physikalischen Aspekte beleuchtet.
zur Person:
Eberhard Müller hat 1976 an der Universität Tübingen das Physik-Diplom und 1981 an der ETH Zürich bei Hans Primas das Doktordiplom abgeschlossen. Nach weiteren Forschungen in Zürich zu den Grundlagen der Quantentheorie und zur Chaostheorie war er von 1984 bis 1987 Scholar am Dublin Institute for Advanced Studies. In diese Zeit fällt seine Entdeckung der Photonenkondensation (Patente). 1987 folgte an der Universität Hamburg eine Gastprofessur am II. Institut für Theoretische Physik bei Rudolf Haag. Von 1988 bis 2014 war Eberhard Müller Studienleiter in der Begabtenförderung, lange Zeit verantwortlich für die Promotionsförderung. Dabei betreute er auch einen Forschungsschwerpunkt, der sich mit den Grundlagen der Relativistischen Quantenphysik und mit nanoelektrischen Systemen in Halbleitern befasste. Von 2016 bis 2020 gab er an der TU Berlin Vorlesungen zum Thema „Interdisziplinärer Zugang zu den Grundlagen der Quantentheorie“.
Diskussionsleitung: Dr.-Ing. Wolfgang Gaebler
Anschließend kleine Bewirtung. Die Veranstaltung wird gefördert durch die WE-Heraeus-Stiftung.