ONLINE: Nazifizierung und Entnazifizierung – wie politische Umbrüche das Fach Physik verändert haben

Veranstaltung der Arbeitsgruppe Senior Expert Netzwerk

Vortrag
Datum:
Mi, 24.02.2021 16:00  –   Mi, 24.02.2021 17:30
Sprecher:
Dr. Gerhard Rammer, Universitätsbibliothek Leipzig; Technische Universität Berlin
Adresse:
Magnus-Haus Berlin
Am Kupfergraben 7, 10117 Berlin, Germany

ausschließlich ONLINE zu verfolgen
 
Anmeldung erforderlich
Sprache:
Deutsch
Kontaktperson:
Andreas Böttcher, , 030/201748-0
DPG-Vereinigung:
Arbeitsgruppe Senior Expert Netzwerk (AGSEN)  
Externer Link:

Beschreibung

Dieser Vortrag wird zum angegebenen Zeitpunkt ausschließlich ONLINE gehalten. Für den Erhalt der Zugangsdaten nutzen Sie bitte den obigen Link.

Der Vortrag möchte am Beispiel der Physik die politisch induzierten Veränderungen der akademischen Welt, hervorgerufen durch die Umbrüche 1933 und 1945, verständlich machen. An Hand der Entwicklungen der Universität Göttingen wird gezeigt, wie sich Nazifizierung und Entnazifizierung in Forschung und Lehre sowie in der Personalzusammensetzung des Faches ausgewirkt haben. Den stärksten Eingriff brachten Entlassungswellen durch neue Gesetze. In der Reaktion der Professoren zeigt sich die Wirkung kollegialer Netze. An der Biografie Heisenbergs lässt sich die Politisierung der Wissenschaft und der Karrieren in dieser Zeit eindrucksvoll zeigen. Auch die DPG als Fachgesellschaft war Akteur in den politischen Prozessen; ihre Rolle soll im Vortrag skizziert werden.

Gerhard Rammer, geboren 1972, ist Wissenschaftshistoriker, seit 2019 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in dem digitalen Erschließungprojekt des Nachlasses von Werner Heisenberg der Universitätsbibliothek Leipzig beschäftigt. Nach dem Studium der Wissenschaftsgeschichte, Physik und Musikwissenschaft promovierte er 2004 mit einer Arbeit über die Nazifizierung und Entnazifizierung der Physik an der Universität Göttingen. Er lehrte von 2005–2017 Wissenschafts- und Technikgeschichte an der Universität Wuppertal und der TU Berlin und forscht aktuell über Werner Heisenbergs Leipziger Zeit (1927–1942).

Diskussionsleitung: Prof. Dr. Hans-Jürgen Hoffmann