Übersicht der Preisträgerinnen und Preisträger

Übersicht der Preisträgerinnen und Preisträger

Max-Planck-Medaille

Die Max-Planck-Medaille ist die höchste Auszeichnung der DPG für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der theoretischen Physik.

© TU München

Prof. Dr. Wolfgang Götze
Technische Universität München (TUM)

„Für seine bedeutenden Beiträge zur Theorie der kondensierten Materie, insbesondere zur Entwicklung der Moden-Kopplungstheorie und ihre erfolgreiche Anwendung auf das Verständnis des Glasübergangs.“

Das Geheimnis von Glas: Viele Flüssigkeiten erstarren beim Abkühlen zu einem Kristall. Wasser beispielsweise gefriert zu Eis, einem Festkörper dessen Bestandteile regelmäßig angeordnet sind, mithin ein kristallines Gefüge bilden. Glas hingegen hat eine unregelmäßige Struktur: die Atome sind eher wahllos platziert, Fachleute sprechen deshalb von einem "amorphen" Festkörper. Seit Jahrtausenden nutzt der Mensch derartige Materialien als Werkstoffe, gleichwohl ist die Physik des Glasübergangs – die Umwandlung von der zähflüssigen Schmelze zum festen Glas – ein weitgehend ungelöstes Problem. Einen wesentlichen Schritt zum Verständnis des Glasübergangs erzielte Wolfgang Götze, der in den 80er Jahren die "Moden-Kopplungstheorie" entwickelte. Seine Arbeit hat das Gebiet stimuliert wie kaum eine andere: eine Vielzahl von Experimenten und Simulationen haben die Voraussagen der Theorie weitgehend bestätigt.

Stern-Gerlach-Medaille

Die Stern-Gerlach-Medaille ist die höchste Auszeichnung der DPG für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der experimentellen Physik. Sie wird für Arbeiten aus dem gesamten Bereich der Physik vergeben.

© TU München

Prof. Dr. Erich Sackmann
TUM

„In Anerkennung seiner bahnbrechenden Resultate zum Verständnis der Dynamik von Membranen und Biopolymer-Netzwerken, der mechanischen Eigenschaften von Membranen sowie der Zell-Oberflächenwechselwirkung. Damit hat er die Physik der Biosysteme begründet.“

Physik der Membranen: Erich Sackmann gilt als Pionier der Biophysik – hierzulande und international. Der Münchner hat sein Lebenswerk der Erforschung zellulärer Vorgänge auf der Basis physikalischer Prinzipien gewidmet. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Zellmembran: jene elastische Hülle aus nicht wasserlöslichen organischen Molekülen, die die Zelle von ihrer Umgebung abgrenzt und gleichzeitig den Durchgang gewisser Substanzen zulässt. Sie ist zentraler Baustein der Architektur jedes Organismus: An der Zellmembran lösen sich Zellen bei der Teilung voneinander, durch die Membran kommunizieren Zellen miteinander und bilden so ein komplexes Gesamtgewebe. Herr Sackmann konnte zeigen, dass physikalische Eigenschaften der Zellmembran, wie z.B. ihre Elastizität, wesentlich für die Regulation physiologischer Prozesse in der Zelle sind. Seine Münchner Arbeitsgruppe ist die "Wiege" für die Entwicklung von Methoden und die quantitative experimentelle Analyse biophysikalischer Vorgänge, wie sie inzwischen weltweit in zahlreichen Gruppen imitiert und weiterentwickelt werden.

Die Auszeichnung wurde im März 2006 während der DPG-Jahrestagung in München überreicht.

Gentner-Kastler-Preis

Der Gentner-Kastler-Preis wird gemeinsam von der DPG und der Société Française de Physique verliehen. Er wird für besonders wertvolle wissenschaftliche Beiträge zur Physik jährlich abwechselnd einem Physiker / einer Physikerin mit Lebens- und Tätigkeitsmittelpunkt in Deutschland bzw. Frankreich zuerkannt.

Yves Couder

Max-Born-Preis

Der Max-Born-Preis wird für besonders wertvolle und aktuelle wissenschaftliche Beiträge zur Physik gemeinsam vom britischen Institute of Physics (IOP) und der DPG in Erinnerung an das Wirken Max Borns in Großbritannien und Deutschland verliehen. Er wird jährlich abwechselnd einem Physiker / einer Physikerin mit Lebens- und Tätigkeitsmittelpunkt in Deutschland bzw. Großbritannien zuerkannt.

© privat

Prof. Dr. Dieter Bimberg
Technische Universität Berlin

„Für seine herausragenden wissenschaftlichen Beiträge zur Entwicklung, zum Verständnis und zur Anwendung von Halbleiter-Nanostrukturen. “

Robert-Wichard-Pohl-Preis

Der Robert-Wichard-Pohl-Preis wird für hervorragende Beiträge zur Physik verliehen, die eine besondere Ausstrahlung auf andere Disziplinen in Wissenschaft und Technik haben, für außergewöhnliche Leistungen in der Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnis in der Lehre, im Unterricht und in der Didaktik der Physik.

© MPIPKS

Prof. Dr. Frank Jülicher
MPI für Physik komplexer Systeme, Dresden

„In Würdigung seiner Arbeiten auf dem Gebiet der Biophysik. Herr Jülicher hat moderne theoretische Konzepte der nichtlinearen Dynamik auf hochaktuelle biologische Phänomene angewendet. Die Arbeiten haben enormes Potential für die weitere Forschung zur Aufklärung zellulärer Vorgänge und strahlen somit weit in den Bereich der Biologie und Medizin aus.“

Molekulare Maschinen: Für Transport und Verkehr in der Zelle sind molekulare Motoren unerlässlich. Sie bewegen nicht nur Baustoffe von einem Ende der Zelle zum anderen, sondern sind auch für die Zellteilung und Muskelbewegung erforderlich. Frank Jülicher ist theoretischer Physiker und hat gezeigt, dass viele dieser aktiven dynamischen Prozesse im Rahmen einfacher Modelle der theoretischen Physik verstanden werden können. Beispiele sind die Schwingungen von Haarzellen im Ohr, die für die hohe Empfindlichkeit des Ohrs verantwortlich sind, oder der Geißelschlag, mit dem Spermien vorangetrieben werden. Konzepte der nichtlinearen Dynamik und Selbstorganisation, wie sie zunächst in der Physik diskutiert wurden, gewinnen damit zunehmend an Bedeutung in anderen Disziplinen wie Medizin und Biologie.

Die Auszeichnung wurde im März 2006 während der DPG-Jahrestagung in München überreicht.

Medaille für Naturwissenschaftliche Publizistik

Verliehen von der DPG für publizistische Leistungen, die zur Verbreitung naturwissenschaftlich-physikalischen Denkens im deutschsprachigen Raum in hervorragender Weise beitragen.

Hanns Ruder (verstorben am 17.10.2015)

„Für seine herausragenden Leistungen als Vermittler der Einsteinschen Physik im Einsteinjahr 2005. Er hat im Umfeld des Einsteinjahres einige hundert Vorträge über die Physik Einsteins gehalten und ist unermüdlich unterwegs, um einem allgemeinen Publikum die relativistische Welt in Bildern näher zu bringen. Seine Vorträge strahlen eine einmalige Faszination aus, die vor allem auch viele junge Leute anzieht. Seine Exponate, mit denen er die komplexen Zusammenhänge der Relativitätstheorie anschaulich macht, sind in zahlreichen Ausstellungen gezeigt worden.“

Die Auszeichnung wurde im November 2006 in Bad Honnef überreicht.

Walter-Schottky-Preis

Der Walter-Schottky-Preis dient der Auszeichnung einer in den letzten beiden Jahren, bevorzugt im letzten Jahr, auf dem Gebiet der Festkörperforschung veröffentlichten, hervorragenden Arbeit eines oder mehrerer junger Physiker:innen.

© privat

Prof. Dr. Manfred Fiebig
Max-Born Institut Berlin

„Für seine bahnbrechenden Arbeiten zu magnetoelektrischen Effekten in Multiferroika. Er hat die Relevanz dieser Materialien für Grundlagenforschung und Anwendungen aufgezeigt, indem er eine Methode zu ihrer spektroskopischen Charakterisierung entwickelte.“

Neue Speicher für Bits & Bytes: Datenträger aus Multiferroika könnten der üblichen Festplatte eines Tages des Rang ablaufen. Auf einer Festplatte sind Bits und Bytes in Gestalt magnetischer Strukturen gespeichert, die sich mithilfe eines äußeren Magnetfelds – in der Praxis generiert von einem Schreib-Lese-Kopf – erfassen und auch verändern lassen. Hierzu bieten die Multiferroika genannten Materialien eine Alternative, die ohne äußeres Magnetfeld auskommt. Wie Manfred Fiebig zeigen konnte, lassen sich Multiferroika allein durch elektrische Felder magnetisieren, wobei die Magnetisierung des Materials gezielt an- und ausgeschaltet werden kann. Der schwierige Nachweis dieses Vorgangs gelang Fiebig mit einem eigens entwickelten Laser-Prüfverfahren.

Die Auszeichnung wurde im März 2006 auf der DPG-Tagung in Dresden verliehen.

Gaede-Preis

Der Gaede-Preis, 1985 von Dr. Manfred Dunkel gestiftet, wird durch die Gaede-Stiftung finanziert und von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V. (DPG) vergeben. Seit 2017 zählt der Gaede-Preis zu den genuinen DPG-Preisen. Der Preis wird in der Regel auf der DPG-Frühjahrstagung der Sektion Kondensierte Materie (SKM) überreicht.

Jun. Prof. Dr. Stefan Heinze
Universität Hamburg

„In Würdigung seiner herausragenden Arbeiten zur spin-polarisierten Rastertunnelmikroskopie.“

Gustav-Hertz-Preis

Der Gustav-Hertz-Preis soll eine hervorragende, kürzlich abgeschlossene Arbeit eines oder mehrerer junger Physiker/innen auszeichnen und so dem Ansporn des Nachwuchses dienen. Dabei soll die auszuzeichnende Arbeit aus den Gebieten der experimentellen oder theoretischen Physik stammen, einen gewissen Abschluss zeigen und neue Erkenntnisse enthalten. "Erkenntnis" wird dabei nicht allein im Sinne der Grundlagen verstanden, sondern es werden auch Ergebnisse im Sinne der Anwendung und Praxis gewertet. Als "junge Physiker/innen" werden auch solche mit abgeschlossener Promotion und in besonderen Fällen mit abgeschlossener Habilitation verstanden, sofern ihnen zum Zeitpunkt des Vorschlags kein Angebot einer Lebensstellung als Hochschullehrer/in oder einer leitenden Stellung in einem hochschulfreien Forschungsinstitut oder in der Industrie vorliegen.

© privat

Prof. Dr. Hartmut Abele
Universität Heidelberg

„Für Untersuchungen fundamentaler Wechselwirkungen durch Präzisionsmessungen mit kalten und ultrakalten Neutronen zur Überprüfung des Standardmodells der Elementarteilchenphysik im elektroschwachen Sektor und zur Untersuchung der Gravitation bei extrem kurzen Distanzen und im Quantenbereich.“

Die Auszeichnung wurde im März 2006 während der DPG-Jahrestagung in München überreicht.

Hertha-Sponer-Preis

Der Hertha-Sponer-Preis wird für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Physik an eine Wissenschaftlerin vergeben. Der Preis soll vor allem jüngere Wissenschaftlerinnen durch öffentliche Auszeichnung ermutigen und so mehr Frauen für die Physik gewinnen.

© privat

Ekaterina Shamonina
Universität Osnabrück

„Aufgrund ihrer herausragenden Beiträge im Gebiet der elektromagnetischen Metamaterialien.“

Die Auszeichnung wird im März 2006 während der DPG-Jahrestagung in München überreicht.

Georg-Simon-Ohm-Preis

Der Georg-Simon-Ohm-Preis soll eine hervorragende, kürzlich abgeschlossene Arbeit eines Studenten oder einer Studentin der physikalischen Technik oder verwandter Studiengänge an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) auszeichnen und so dem Ansporn des physikalisch-technischen Nachwuchses dienen.

© privat

Dipl.-Ing. (FH) Samuel Brantzen
Fachhochschule Wiesbaden

„Für die Entwicklung eines neuartigen Sensors zur thermo-optischen Detektion von Oberflächenplasmonen als Komponente zur Charakterisierung biomolekularer Prozesse.“

Die Auszeichnung wird im März 2006 während der DPG-Jahrestagung in München überreicht.

Georg-Kerschensteiner-Preis

Der Georg-Kerschensteiner-Preis kann für hervorragende Leistungen auf folgenden, der Vermittlung der Physik dienenden Gebieten, verliehen werden: a) Lehre im Bereich Schule, Hochschule und Weiterbildung, b) Erforschung der Lehr- und Lernprozesse im Physikunterricht und c) Entwicklung und Erforschung neuer Konzepte und Medien für die Lehre und deren wissenschaftliche Evaluation.

© privat

Dipl.-Phys. Jürgen Miericke
Hardenberg-Gymnasium Fürth

„Physik zum Anfassen: Beispielhaft für Mierickes Engagement in Sachen Schulphysik sind die rund 30 "Experimentierstationen", die er unter dem Motto "Physik zum Anfassen" gemeinsam mit Schülern und Referendaren konstruierte, und die inzwischen die Gänge des Fürther Hardenberg-Gymnasiums bevölkern. Die Exponate reichen dabei vom Zerrspiegel bis zum Foucault'schen Pendel. Ein weiteres Projekt aus Mierickes Ideenschmiede ist der "Versuch der Woche". Schülerinnen und Schüler können bei dieser Live-Vorführung – jeweils dienstags in der ersten Pause – hautnah erleben, wie man mit Papier Kreide zersägt, per Paukenschlag eine Kerze ausbläst oder was man mit flüssiger Luft alles machen kann.“

Die Auszeichnung wird im März 2006 während der DPG-Frühjahrstagung in Kassel überreicht.

Young Scientist Award for Socio- and Econophysics

Der Young Scientist Award for Socio- and Econophysics verfolgt das Ziel, die Arbeit junger Forscherinnen und Forscher zu fördern und herausragende wissenschaftliche Beiträge zu würdigen, die mit aus der Physik stammenden Methoden zu einem besseren Verständnis von sozio-ökonomischen Problemen beitragen.

Xavier Gabaix

Schülerinnen- und Schülerpreis (IYPT)

Der Preis wird an Schülerinnen und Schüler für besondere physikalische Leistungen verliehen. Es werden die fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer des deutschen Nationalteams des International Young Physicists' Tournament ausgezeichnet.

© SFZ/Lehn

Johannes Burkart

Igor Gotlibovych

Alexander Joos

Renate Landig

Felix Nissen

„Die Verleihung erfolgt in Würdigung der Leistungen, die sie als Mitglied des deutschen Teams beim 18th International Young Physicists' Tournament (IYPT) in Winterthur und Zürich/Schweiz erbracht haben.“

Schülerinnen- und Schülerpreis (PhysikOlympiade)

Der Preis wird an Schülerinnen und Schüler für besondere physikalische Leistungen verliehen. Er wurde 1982 - 1991 von der Physikalischen Gesellschaft der DDR vergeben und von der DPG übernommen. Es werden die fünf besten deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der jährlichen PhysikOlympiade ausgezeichnet.

© G. Friege

Igor Gotlibovych
Maria-Theresia-Gymnasium, München

Asar Hage-Ali
Heinrich-Hertz-Gymnasium, Berlin

Torsten Karzig
Max-Steenbeck-Gymnasium, Cottbus

Erik Panzer
Max-Steenbeck-Gymnasium, Cottbus

Falk Tandetzky
Carl-Zeiss-Gymnasium, Jena

„Die Verleihung erfolgt in Würdigung der Leistungen, die sie als Mitglied der deutschen Mannschaft bei der 36. Internationalen Physikolympiade in Salamanca/Spanien erreicht haben.“