Sascha Vogel

"Die Zusammenarbeit im europäischen Kontext ist wichtiger denn je, um näher zusammenzurücken, aber auch um technologisch mitzuhalten."

Sascha Vogel tourt als kreativer und unterhaltsamer Wissenschaftskommunikator mit dem Bühnenprogramm "Physik in Hollywood" und als "Quantenmechaniker" über die Bühnen der Welt. Geforscht und promoviert hat der theoretische Physiker in der Hochenergie-Teilchenphysik, ehe er sich auf Ausbildung und Lehre konzentrierte und schließlich ganz der der Wissenschaftskommunikation verschrieb. Seit 2020 entwickelt er als Geschäftsführer der science birds erfolgreiche eigenständige Formate, berät Institute und gibt als Trainer und Coach Kurse für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

 

 

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Wenn ich nicht Physiker/in geworden wäre...

…wäre ich vermutlich Mathematiker geworden. Wobei ich definitiv die richtige Entscheidung getroffen habe.

 

Welches ist der schönste Konferenz-Ort, den Sie kennen?

Meine erste Konferenz war in Kapstadt, daran hab‘ ich noch viele gute Erinnerungen und war noch mehrmals danach da. 

 

Was bewegt Sie neben Physik und Arbeit?

Unser zwei Jahre alter Sohn, der hält uns gut auf Trab.

 

Welchen Bezug haben Sie zur DPG?

Direkt nach dem Abitur habe ich eine Jahresmitgliedschaft bekommen und bin der DPG seitdem „treu geblieben“.

 

Welches war die letzte DPG-Veranstaltung, an der Sie teilgenommen haben?

Eine Lehrerfortbildung im Juli 2019. Hier war „Physik in Hollywood“ das wissenschaftliche Unterhaltungsprogramm. 

 

Wie stellen Sie sich die DPG in Zukunft bzw. an ihrem 200. Jubiläum im Jahr 2045 vor?

In Zeiten, in denen „alternative Fakten“ kursieren, ist es wichtiger denn je, eine Mittlerrolle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft einzunehmen. In diesen Dialog sollten alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler viel stärker treten.

 

Welche Aufgabe sehen Sie für die Physik in der Gesellschaft von morgen?

Nahezu alle großen Themen, die die Welt aktuell beschäftigen, haben einen starken naturwissenschaftlichen Bezug, sei es Klimawandel, Pandemien oder der Technologie-Fortschritt im Allgemeinen – Physik ist überall.

 

Welche Aufgaben hat eine europäisch gedachte Physik?

In vielen Projekten habe ich erfahren, wie Wissenschaft verschiedene Kulturen zusammenbringt. Die Zusammenarbeit im europäischen Kontext ist wichtiger denn je, um näher zusammenzurücken, aber auch um technologisch mitzuhalten.

 

Mit welchem Thema beschäftigte sich Ihre Abschlussarbeit?

Ich bin der Frage nachgegangen, inwieweit wir etwas aus sehr kurzlebigen Teilchen und ihren Zerfallsprodukten über den Verlauf von Schwerionenkollisionen lernen können.

 

Welche Fragestellungen der Physik begeistert Sie heute am meisten? 

Die Frage nach dem Kleinsten und dem Größten, sprich der Teilchenphysik und der Kosmologie. Ich finde es bis heute vollkommen unglaublich, was wir darüber wissen und wie wir dahinkamen. Und viel spannender – was wissen wir noch nicht?

 

Was möchten Sie dem wissenschaftlichen Nachwuchs mitgeben?

Schaut über den Tellerrand. Physik ist die schönste Wissenschaft, die es gibt, aber auch in anderen Ecken gibt es spannende Dinge zu entdecken – und das hilft nicht selten mit neuen Impulsen bei der eigenen Arbeit.  

 

Physik ist wie...

...die Welt immer neu zu entdecken.  

Bild: © Sascha Vogel