Jan Blochwitz-Nimoth

"Spaß zu haben, an dem was man tut, ist genauso wichtig wie das Dranbleiben: wenn man eine Idee hat, die einen begeistert, muss man dranbleiben und sich Unterstützung suchen!"

Jan Blochwitz-Nimoth (bis 2017 CSO von Novaled, DPG-Mitglied seit 1999) gründete 2001 zusammen mit Martin Pfeiffer und Karl Leo das Unternehmen Novaled als Spin-off der TU Dresden, ein Unternehmen, das heute erfolgreich Materialien in fast alle OLED-Displays liefert. 2011 mit dem Deutschen Zukunftspreis ausgezeichnet wurde Novaled 2013 für 260 Mio. EUR von Samsung übernommen. Novaled ist immer noch in Dresden aktiv. Träger des DPG-Technologietransferpreises. Jan Blochwitz-Nimoth fördert heute als Business Angel die Dresdener High-Tech-Szene. Trotz des Erfolgs ist er auf dem Boden geblieben, wie z.B. die Besucher seines Vortrags auf der DPG-Tagung "Forschung - Entwicklung - Innovation" allenthalben erfahren durften. Seit 2020 hat es ihn in ein neues Abenteuer gezogen, der Arioso Systems.

 

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Wenn ich nicht Physiker geworden wäre ...

Dann vielleicht Fahrradmonteur? Am Ende bin ich jetzt eher Manager von technologischen Unternehmen in ihrer Frühphase.

 

Welches ist der schönste Konferenzort, den Sie kennen?

San Diego, ganz klar. Da habe ich meine erste OLED ins Wasser des Pools bei der SPIE Konferenz gehalten (und sie leuchtete weiter).

 

Welchen Bezug haben Sie zur DPG?

Für mich war es klar, in die DPG einzutreten und meiner Community zu helfen.


Wie stellen Sie sich die DPG in Zukunft bzw. an ihrem 200. Jubiläum im Jahr 2045 vor?

Die DPG sollte als Netzwerk erhalten bleiben und auch weiterhin Physiker/-innen Nachwuchs fördern. Es sollten auch noch mehr Frauen in der DPG sein!

 

Welche Aufgabe sehen Sie für die Physik in der Gesellschaft von morgen?

Die nachhaltig wirtschaftende Gesellschaft im internationalen Kontext – eine Stimme der Vernunft und der Argumente. Das ist wichtig in diesen Zeiten.

 

Welche Aufgaben hat eine europäisch gedachte Physik?

Große Themen lassen sich nur in einer großen Gruppe angehen, warum dann nicht unserer europäischen Gruppe?!


Mit welchem Thema beschäftigte sich Ihre Abschlussarbeit?

Mit Femtosekunden-Interferenzspektroskopie. Das ist ein Werkzeug, um Wechselwirkungsprozesse in Festkörpern zu verstehen.


Welche Fragestellungen der Physik begeistert Sie heute am meisten?

Aufhorchen tue ich immer noch, wenn mal wieder Menschen ins All fliegen. Am meisten gejubelt habe ich in letzter Zeit, als die Booster der SpaceX Rakete das erste Mal wieder aufrecht rückwärts auf dem Boden gelandet sind - was für schöne Physik.


Woran arbeiten Sie heute?

Wir haben gerade eine neue Firma gegründet, Arioso Systems. Dort arbeiten wir an Si-MEMS basierten Mikro-Lautsprecher-Chips für In-Ohr Kopfhörer: Halbleiter und akustische Physik at it‘s best. Allerdings bin ich da jetzt eher der Finanzer. Aber Physiker-/innen haben bei uns auch eine Chance.


Was möchten Sie dem wissenschaftlichen Nachwuchs mitgeben?

Spaß zu haben, an dem was man tut, ist genauso wichtig wie das Dranbleiben: wenn man eine Idee hat, die einen begeistert, muss man dranbleiben und sich Unterstützung suchen!

 

Physik ist wie ....

ein guter Freund.

 

 

Bild: © Blochwitz-Nimoth / Arioso Systems