Denise Müller-Dum

"Physik sollte moderner werden: offener, vielfältiger, integrativer. Die gesellschaftliche Vielfalt muss in den Institutionen einfach sichtbarer werden – nur so kann sie auch in den Köpfen ankommen."

Dr. Denise Müller-Dum studierte Physik und Philosophie und promovierte in den Geowissenschaften. Als Post-Doktorandin erforschte sie in einem interdisziplinären Projekt am Institut für Umweltphysik der Universität Bremen den Kohlenstoffkreislauf in Flüssen u. a. in Malaysia. Nebenbei schrieb sie viele Jahre als freie Journalistin für verschiedene Printmedien, darunter die Deutsche Presse-Agentur dpa. Heute ist sie Wissenschaftskommunikatorin bei awk/jk, einer der Agenturen, die die Highlights der Physik mitgestalten. Denise Müller-Dum ist Autorin mehrerer Kinderbücher (wie z. B. "Mats Möwe auf großer Klimamission") und teils preisgekrönter Kurzgeschichten über den Klimawandel und andere Umweltthemen. Mit ihren wissenschaftlich fundierten und unterhaltsamen Büchern möchte sie der jungen Zielgruppe in dieser herausfordernden Zeit den Rücken stärken.

 

 

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Wenn ich nicht Physiker/in geworden wäre...

...wäre ich Journalistin geworden – heute bin ich beides.

 

Welches Angebot der DPG schätzen Sie am meisten?

Als Kommunikatorin schätze ich natürlich vor allem die Publikationen wie etwa das Physik Journal oder Welt der Physik. Für beide produziere ich über die Agentur, bei der ich arbeite, übrigens auch selbst Beiträge. Darüber hinaus sind Veranstaltungsreihen wie die Highlights der Physik tolle Formate.

 

Welche Aufgabe sehen Sie für die Physik in der Gesellschaft von morgen?

Die Physik könnte viele konkrete, dringend benötigte Antworten liefern zu Themen wie etwa Energiewende oder Digitalisierung. Physik sollte aber auch selbst moderner werden: offener, vielfältiger, integrativer. Die DPG könnte als Institution in diesem Prozess eine Rolle spielen, indem sie mit gutem Beispiel vorangeht. Die gesellschaftliche Vielfalt muss in den Institutionen einfach sichtbarer werden – nur so kann sie auch in den Köpfen ankommen.

 

Welche Fragestellungen der Physik begeistert Sie heute am meisten?

Seit ich in der Wissenschaftskommunikation arbeite, forsche ich nicht mehr selbst an einer speziellen Sache, sondern sehe tagtäglich wieder die ganze Bandbreite physikalischer Themen – beides begeistert mich. Ein Dauerthema, dem ich mich von Beginn an gewidmet habe und dem ich weiterhin treu bleibe, ist der Klimawandel, gegen den leider immer noch nicht genug getan wird.

 

Was ich noch sagen will:

So faszinierend sie für sich selbst genommen ist: Physik sollte nicht nur ein Zeitvertreib privilegierter Leute sein, sondern sich immer wieder an menschlichen Bedürfnissen orientieren – regelmäßig in den Dialog mit der Gesellschaft zu treten, ist deshalb extrem wichtig.

 

Bild: © Privat