ONLINE: Besteht die Dunkle Materie aus Schwarzen Löchern?

Wissenschaftlicher Abendvortrag

Vortrag
Datum:
Di, 26.05.2020 18:30  –   Di, 26.05.2020 19:30
Sprecher:
Günther Hasinger, Europäischen Raumfahrtagentur (ESA), Villanueva de la Cañada, Madrid, Spanien
Adresse:
Magnus-Haus Berlin
Am Kupfergraben 7, 10117 Berlin, Germany

Achtung: Die Veranstaltung läuft ausschließlich online als Webinar. Keine parallele Präsenzveranstaltung.
 
Anmeldung erforderlich
Sprache:
Deutsch
Kontaktperson:
Andreas Böttcher,

Beschreibung

Dieser Vortrag wird zum angegebenen Zeitpunkt als Zoom-Webinar (ausschließlich online) zu verfolgen sein. Im Anschluss an den Vortrag ist Gelegenheit, Fragen zu stellen. Die notwendigen Zugangsdaten (Link bzw. Meeting-ID und Passwort) erhalten Sie nach Online-Anmeldung mit der Bestätigungs-E-Mail zugesendet.

Die kosmische Röntgen-Hintergrundstrahlung konnte fast vollständig in diskrete Objekte aufgelöst werden, hauptsächlich vom Wachstum massereicher Schwarzer Löcher im Universum. Aus der Korrelation von Fluktuationen im Röntgen- und Infrarothintergrund ergaben sich jedoch vor einigen Jahren Hinweise auf eine neue Population von Schwarzen Löchern aus der Frühzeit des Universums. Ebenso wurden Quasare entdeckt, in deren Zentrum erstaunlich massereiche Schwarze Löcher bereits kurz nach dem Urknall entstanden sind. Die Entdeckung von Gravitationswellen von der Vereinigung von Paaren sehr schwerer, scheinbar nicht-rotierender stellarer Schwarzer Löcher stellt ein weiteres Rätsel dar. Jüngst wurden mit Hilfe des Mikro-Linsen- Effekts und der Entfernungsbestimmung mit dem ESA-Satellit GAIA etwa 20 Schwarze Löcher in unserer Galaxie entdeckt, mit Massen, die nicht durch stellare Prozesse erzeugbar sind. Alle diese Phänomene lassen sich durch so genannte primordiale Schwarze Löcher erklären, die unmittelbar im Urknall entstanden sind, und möglicherweise die bisher unverstandene Dunkle Materie darstellen.

Günther Hasinger, geboren 1954 in Oberammergau, ist ein weltweit führender Röntgen-Astronom. Er war Direktor des Leibniz-Instituts für Astrophysik, Potsdam, der Max-Planck-Institute für extraterrestrische Physik und für Plasmaphysik, sowie des Astronomischen Instituts der Universität Hawaii. Schwerpunkt seiner Forschung ist unter anderem die kosmologische Entwicklung Schwarzer Löcher. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine Forschung und wissenschaftliche Leistungen, darunter den Leibniz-Preis der DFG und den COSPAR-Award für herausragende Beiträge zur Weltraumforschung. Er ist Mitglied mehrerer Wissenschaftsakademien. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten ist Dr. Hasinger Autor des preisgekrönten Buches „Das Schicksal des Universums“, das Astrophysik und Kosmologie einem breiteren Publikum erklärt.

Diskussionsleitung: Prof. Dr. Wolfgang Eberhardt, Wiss. Leiter Magnus-Haus Berlin

Diese Veranstaltung wird gefördert durch die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung.