Saturday Morning Science 2023

Saturday Morning Science ist eine Vortragsreihe junger Studierender der MINT-Fächer in Göttingen in Zusammenarbeit mit dem JungChemikerForum (JCF), der jungen Deutschen Physikalischen Gesellschaft (jDPG), den Fachgruppen der Biologie und Geowissenschaften der Georg-August-Universität Göttingen und richtet sich an naturwissenschaftlich interessierte Schüler:innen, die erfahren möchten, wie und woran an einer Universität geforscht wird.

Ihr habt am Samstagmorgen noch nichts vor? Saturday Morning Science ist Wissenschaft am Morgen. An drei Samstagen im November stellen Professor:innen und Dozent:innen aus den Fakultäten Physik, Chemie, Forstwissenschaften, Geowissenschaften und Biologie interessant und verständlich aktuelle Forschung aus verschiedensten Gebieten vor.

Im Anschluss an die Vorträge könnt ihr euch auch noch bei Kaffee und kleinen Snacks mit den Professor:innen und Dozent:innen unterhalten, oder uns Studierende der MINT-Fächer über das Studium ausfragen!

Termine im November 2023

11.11.2023 Fakultät für Chemie Hörsaal MN27

10:00 Uhr Vom Sand zum Katalysator (Chemie)

11:30 Uhr Intelligente Datenanalyse - und was hat das mit Mathe zu tun? (Mathematik)

18.11.2023 Fakultät für Physik Hörsaal 2

10:00 Uhr Parker Solar Probe - eine Reise zur Sonnenatmosphäre (Physik)

11:30 Uhr Was passiert im Waldboden? Wie Pilze und Bäume bei der Nährstoffversorgung kooperieren. (Forstwissenschaften)

25.11.2023 Geowissenschaftliches Zentrum

10:00 Uhr Landschaftsentwicklung in Raum und Zeit und die Rolle der vier Elemente (Geowissenschaften)

11:30 Uhr Vortrag aus der Biologie

Termine im November 2022

 

12.11.2022, Geowissenschaftliches Zentrum Göttingen (GZG) Hörsaal MN14

10:00 Uhr, Regeneration in Planarien - wieso's manche können und manche nicht (Biologie)

Dr. Jochen Rink ist Direktor am Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften.

Planarien sind eine Gruppe von Plattwürmern mit der faszinierenden Eigenschaft, sich selbst aus winzigen Gewebestücken innerhalb von ~2 Wochen komplett regenerieren zu können. Essenziell für diese Fähigkeit ist eine große Anzahl an sogenannten pluripotenten Stammzellen. Wie funktioniert die Regenerationsfähigkeit und warum ist sie so rar in der bekannten Lebewelt? Dieser Vortrag wird den Regenerationsprozess in Planarien erklären, sowie kurze Einblicke in die aktuelle Labor- und Feldforschung geben.

11:30 Uhr, Auf den Spuren frühen Lebens - mikrobielle Systeme vor 3,4 Milliarden Jahren (Geowissenschaften)

Dr. Manuel Reinhardt ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Geobiologie am Geowissenschaftlichen Zentrum

Die Erde ist der bislang einzige uns bekannte Himmelskörper, der Leben beheimatet.  Erste Lebensformen gab es schon vor mehr als  3,4  Milliarden Jahren.  Aber wer waren diese ersten Organismen auf unserem Planeten? Wo haben sie gelebt und wie können wir das herausfinden? Im Vortrag werden diese Fragen aufgegriffen und weitere interessante Theorien rund um die frühe Erde beleuchtet.

19.11.2022, Fakultät für Physik, HS 1

10:00 Uhr, Besucher aus fernen Welten - Bruchstücke von Asteroiden in Göttingen (Geowissenschaften)

Prof. Dr. Andreas Pack ist Professor für Isotopengeologie am Geowissenschaftlichen Zentrum

Im Asteroidengürtel zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter befinden sich Kleinkörper, die aus der Kinderstube unseres Sonnensystems stammen.  In Form von Meteoriten oder aber mittels Raumsonden kommt solches Material auch zu uns auf die Erde und steht für wissenschaftliche Untersuchungen zur Verfügung. Dieser Vortrag soll einen Einblick in die Göttinger Forschung an solchen Materialien und Erkenntnisgewinn geben.

11:30 Uhr, Die Physik des Lebens (Physik)

Prof. Dr. Timo Betz ist Professor für Biophysik am III. Physikalischen Institut der Fakultät für Physik in Göttingen.

Obwohl unsere klassische Vorstellung der Naturwissenschaften zwischen Physik und Biologie unterscheidet, hat sich herausgestellt, dass lebende biologische Systeme spannende physikalische Konzepte benutzen, um ihre verschiedenen Funktionen erfolgreich durchzuführen. In seinem Vortrag wird Prof. Betz beschreiben, wie Zellen es schaffen, sich quasi von einem Festkörper in eine Flüssigkeit zu verwandeln und dann wieder fest werden, warum das für die Fortbewegung von Zellen wichtig ist, und was das ganze mit Krebs und der menschlichen Entwicklung zu tun hat.

26.11.2022, Fakultät für Chemie, neues Hörsaalgebäude MN30

10:00 Uhr, Farbstoffe und Licht als Therapeutika und zur Analyse und Kontrolle biologischer Systeme (Chemie)

Dr. Nadja  A. Simeth ist Junior Professorin im Institut für organische und biomolekulare Chemie.

Licht übt schon jeher eine Faszination auf den Menschen aus und ist Grundvoraussetzung für das  Leben wie wir es kennen. Sowohl in  unserem Alltag als auch in Lasern oder in der Industrie.  Aber  auch  im  Kontext  der  Chemie  und Medizin  findet  Licht  eine  zunehmend  bedeutendere Anwendung.  In  diesem  Vortrag  geht  es  darum,  wie mithilfe von Licht und besonderen Farbstoffen in der Mikroskopie sowohl in der Forschung als auch in der Medizin neue Möglichkeiten erschlossen werden.

11:30 Uhr, Frozen - Go with the Flow (Geowissenschaften)

Dr. Johanna Kerch ist Dozierende im Bereich Structural and Computational Glaciology am Geologischen Zentrum.

Die gletscherbedeckten Gebiete unserer Erde spielen  bei  der  Vorhersage  der  Auswirkungen  des Klimawandels eine wichtige Rolle. Die Eismassen sind nämlich nicht starr - sie fließen! Wie, warum und wie schnell fließen Gletscher? Mit welchen Methoden wird das erforscht? Dieser Vortrag gibt einen Überblick darüber, wie geophysikalische und strukturglaziologische Messungen auf den polaren Eisschilden und an Eiskernen  zum  Verständnis  des  Fließverhaltens  von Gletschern beitragen.

Im Sommer 2022

30.04.2022, Fakultät für Physik HS 1

10:00 Uhr What triggered higher life? (Geologie)

Dr. Michael Tatzel ist Junior-Professor für Sedimentologie/Umweltgeologie am Geowissenschaftlichen Zentrum.

Vor 540 Millionen Jahren treten scheinbar plötzlich alle nahezu alle heute existierenden Tierstämme auf - die "Kambrischen Explosion". Ohne dieses Ereignis gäbe es uns nicht und daher wollen wir verstehen, wie es dazu kam. In diesem Vortrag wird gezeigt, wie wir mit Hilfe moderner Isotopenmethoden herausfinden können, welche Faktoren die Etablierung höheren Lebens verursacht haben könnten.

11:30 Uhr Dialog zwischen Wald und Klima (Forst)

Dr. Anne Klosterhalfen ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Bioklimatologie.

Wälder stehen im ständigen Austausch von Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf mit der darüber liegenden Atmosphäre und somit eng mit dem Klima verknüpft. In diesem Zusammenhang beeinflussen sich das Baumwachstum und das Klima gegenseitig. Insbesondere klimatische Extremereignisse haben einen erheblichen Einfluss auf die Funktionen eines Waldes. Die Gruppe von Dr. Anne Klosterhalfen untersucht Daten von über 20 Jahren zum Kohlenstoffdioxid- und Wasserdampfaustausch verschiedener Wälder. Solche langfristigen Beobachtungsreihen leisten einen wichtigen Beitrag zum Verständnis komplexer Ökosysteme.

07.05.2022, Fakultät für Physik HS 1

10:00 Uhr Smartphones als mobile Mini-Labore (Physik)

Dr. Pascal Klein ist Professor für Physik und Ihre Didaktik an der Fakultät für Physik.

Smartphones sind mobile Mini-Labore für die Hosentasche. Im Vortrag geht Prof. Dr. Pascal Klein unter anderem auf folgende Fragestellungen ein, die zum Nachdenken und Nachmachen anregen: Wie können Sie während der Zugfahrt mit dem Drucksensor die Länge von Tunneln bestimmen? Wie können Sie mit Ihrem Smartphone Radioaktivität nachweisen? Und schließlich: Was müssen Sie bedenken, wenn Sie ein Smartphone mit einem Wetterballon in die Stratosphäre schicken möchten?

Darüber hinaus gibt Prof. Dr. Klein einen kurzen Einblick in das Forschungsinteresse seiner Arbeitsgruppe: Sind Experimente dieser Art wirksam, wenn sie im Physikunterricht der Schule oder in der Hochschule eingesetzt werden?

11:30 Uhr Plattentektonik oder Lavalampe (Geologie)

Dr. Thomas Müller ist Professor für metamorphe Petrologie am Geowissenschaftlichen Zentrum.

Die Erde ist derzeit der einzige Planet, der Plattentektonik, d.h. eine vorwiegend horizontale Bewegung der äußersten Gesteinsschichten entwickelt hat. Dieser Übergang ist ein Hauptfaktor für die Entwicklung der Erde zu einem Ort, an dem sich Leben entwickeln konnte. Wann genau der Übergang stattfand, ist umstritten. In diesem Vortrag berichtet Prof. Dr. Thomas Müller von den Erkenntnissen einer Expedition 2017 und was wir aus den Gesteinen, über diese spannende Periode der frühen Erde lernen können.

14.05.2022, Hörsaal des Deutschen Primatenzentrums (DPZ)

10:00 Uhr Das Gehirn bei der Arbeit (Neurowissenschaft)

Dr. Stefan Treue ist Professor für Kognitive Neurowissenschaften am Leibniz Institut für Primatenforschung.

Unsere visuelle Wahrnehmung liefert uns scheinbar ein Abbild unserer Umwelt, vergleichbar mit dem, was eine Kamera erzeugt. In Wirklichkeit ist unsere Wahrnehmung aber ein aktiver Prozess der Filterung, Verstärkung und Umformung. Da uns unsere Sinne mehr Informationen liefern als wir verarbeiten können, steuert unsere Aufmerksamkeit dynamisch die Zuteilung der Verarbeitungskapazitäten des Gehirns zu den von unseren Sinnen gelieferten Informationsbestandteilen. Der Vortrag wird diese Vorgänge und ihre Auswirkungen mit aktuellen Forschungsergebnissen von Wahrnehmungsuntersuchungen an Menschen und neurophysiologischen Studien an Rhesus-Affen erläutern.

11:30 Uhr Chemie von und mit Uran (Chemie)

Dr. Lisa Vondung ist Dozentin und Juniorgruppenleiterin am Institut für Anorganische Chemie.

Die ersten Assoziationen mit Uran führen meist zu den Debatten um Kernkraft und entsprechend schlecht kommt es oft in der öffentlichen Wahrnehmung weg. Doch das schwerste natürlich vorkommenden Element hat faszinierende Eigenschaften, welche von Chemiker:innen zu verschiedenen Zwecken untersucht und genutzt werden. Dieser Vortrag beleuchtet die Chemie des Urans und wie diese in der Zukunft genutzt wird.

21.05.2022

10:00 Uhr Neue biomedizinische Bildgebung (Physik), Fakultät für Physik, HS 1

Dr. Tim Salditt ist Professor für Experimentalphysik am Institut für Röntgenphysik der Fakultät für Physik.

Durchblick mit hochbrillianter Röntgenstrahlung: Prof. Dr. Tim Salditt gibt in seinem Vortrag Einblicke in neue Möglichkeiten der biomedizinischen Bildgebung durch Röntgenoptik und Rekonstruktionsalgorithmen.

11:30 Uhr Elektrokatalysierte C-H und C-C Aktivierung (Chemie), Fakultät für Chemie, HS MN27

Dr. Lutz Ackermann ist Professor für Organische Chemie.

Die oxidative C-H-Aktivierung hat sich zu einem immer leistungsfähigeren Werkzeug der molekularen Synthese entwickelt. Doch obwohl es große Fortschritte im Hinblick auf Atom- und Reaktionsschrittökonomie gab, beruhen diese Transformationen auf der Katalyse mit Edelmetallen und stöchiometrischen Mengen an toxischen Oxidationsmitteln, wodurch die Nachhaltigkeit der C-H-Aktivierungsstrategie stark beeinträchtigt wird. Im Gegensatz dazu verhindert der Einsatz von Elektrooxidation die Bildung von unerwünschten Abfallprodukten und bietet eine effiziente Nutzung von erneuerbaren Energien aus nachhaltigen Quellen für die Bildung chemischer Bindungen. In diesem Vortrag werden die Ergebnisse der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Ackermann zur metallelektrokatalytischen C-H- und C-C-Aktivierung mit besonderem Fokus auf der Verwendung von nachhaltigen Metallressourcen zusammengefasst.