HYBRID: Ist Carl Ramsauer als Namensgeber noch zeitgemäß?

Diskussionsveranstaltung der PGzB

Diskussion
Datum:
Do, 08.02.2024 18:00  –   Do, 08.02.2024 20:00
Adresse:
Magnus-Haus Berlin
Am Kupfergraben 7, 10117 Berlin, Germany

 
Anmeldung erforderlich
Sprache:
Deutsch
Veranstaltungspartner:
Magnus-Haus Berlin , Physikalische Gesellschaft zu Berlin e. V.
Kontaktperson:
Andreas Böttcher,
DPG-Vereinigung:
Physikalische Gesellschaft zu Berlin e. V., Regionalverband Berlin/Brandenburg der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V. (PGzB)  
Externer Link:
Zugangsdaten für die Online-Übertragung

Beschreibung

Die Diskussion findet in Präsenz im Magnus-Haus statt und ist gleichzeitig online zu verfolgen. Um Anmeldung der Teilnahme vor Ort wird aus Kapazitätsplanungsgründen gebeten. Nutzen Sie die obigen Links für die Anmeldung bzw. für den Erhalt der Zugangsdaten für die Online-Teilnahme.

Die Physikalischen Gesellschaft zu Berlin (PGzB) hat beschlossen, sich mit der historischen Rolle von Carl Ramsauer in der Zeit vor 1945 auseinanderzusetzen und veranstaltet dazu eine Diskussionsveranstaltung mit Experten sowie Vorstandsmitgliedern der PGzB:

Oliver Benson (HU Berlin, PGzB), Dieter Hoffmann (MPIWG Berlin), Helmut Maier (Uni Wuppertal), Falk Müller (Uni Frankfurt), Lutz Schweikhard (Uni Greifswald), Thomas Stamm-Kuhlmann (Uni Greifswald), Stefan Wolff (Deutsches Museum München), Stephanie Reich (FU Berlin, PGzB).

Moderation: Martin Wolf (FHI Berlin, PGzB)

Zur Vita: Carl Ramsauer studierte Mathematik und Physik in München, Tübingen, Berlin und zuletzt in Kiel, wo er 1903 promovierte. Er arbeitete 1902 bis 1906 am Kaiserlichen Torpedo-Laboratorium in Kiel und dann am Radiologischen Institut in Heidelberg, wo er sich 1909 habilitierte und 1915 zum Außerordentlichen Professor ernannt wurde. 1920 entdeckte er den in klassischer Sichtweise ungewöhnlichen „Ramsauer-Effekt", dass langsame Elektronen ein Gas besser als schnelle Elektronen durchdringen können und wurde damit zu einem Pionier der Quantenmechanik. 1921 wurde er zum Ordinarius der Technische Hochschule Danzig berufen und ging 1928 zur Gründung und Leitung des zentralen AEG-Forschungslaboratoriums nach Berlin. Das AEG-Forschungsinstitut profilierte sich im Dritten Reich zu einer der größten Einrichtungen der industriellen Rüstungsforschung. Ramsauer avancierte 1933 zum stellvertretenden Vorstandsmitglied des Konzerns. In der Physikalischen Gesellschaft war er zunächst 1938/39 Vorsitzender der PGzB und bekleidete 1940 bis 1945 den Vorsitz der DPG. In dieser Funktion war er um die Wahrung einer gewissen Autonomie gegenüber den nationalsozialistischen Machthabern bemüht, doch wurde er auch Leitfigur  der Selbstmobilisierung der deutschen Physiker für den nationalsozialistischen Angriffskrieg. 1945 wurde er  als Ordinarius an die TU Berlin berufen, wo er bis 1952 tätig war. In den Jahren 1949 und 1950 war Carl Ramsauer der erste Vorsitzende der nach dem 2. Weltkrieg neugegründeten PGzB.