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Von Quantenphysik bis Bauphysik

Die Sommerexkursion 2025 der jDPG in München.

Die Sommerexkursion der jungen Deutschen Physikalischen Gesellschaft führte dieses Jahr nach München. Hier gab es vom 14. bis zum 18. September Vorträge und Führungen in verschiedenen Bereichen der Physik, von aktuellen Themen der Quantenphysik bis hin zur Bauphysik. Zum Rahmenprogramm gehörten außerdem eine Stadttour, ein Spieleabend und ein Biergartenbesuch.
 
Am Montag bekamen wir einen Einblick in die Neutrinophysikforschung am Campus Garching. Im Untergrundlabor konnten wir Testaufbauten für das Experiment LEGEND-1000 sehen. In zwei anderen Laboren
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besichtigten wir Aufbauten zum Test von Photomultipliern des JUNO Experiments und Neutrinodetektoren des NUCLEUS Experiments. Nach der Mittagspause besuchten wir das Munich Institute for Biomedical Engineering, zu welchem die Röntgenquelle Munich Compact Light Source gehört. Diese produziert hochenergetische Röntgenstrahlen, die in vielen Parametern an Synchrotronstrahlen herankommen. Dabei hat sie nur eine Grundfläche von 15 m². Außerdem wurden uns noch verschiedene CTs gezeigt, unter anderem ein Kegelstrahl-CT. Hier wird eine hohe Auflösung dadurch erreicht, dass eine Probe im Schatten eines kegelförmigen
Röntgenstrahls platziert wird, wodurch sich das Bild vergrößert. Bei einer anschließenden Stadttour spazierten die Teilnehmenden an bekannten Münchner Sehenswürdigkeiten wie den Marienplatz, die Eisbachwelle oder die Pinakotheken vorbei.
 
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Der Dienstag war den Quantenwissenschaften gewidmet:
Am Vormittag gab es einen Vortrag zu von der Quantenmechanik inspirierten Rechenmethoden und Quantenkommunikation über Satelliten. Nach der Mittagspause gab es weitere Vorträge zu Simulation von Quantenzuständen, Quantennetzwerken und Quantenmaterie. Bei Laborführungen konnten wir Experimente mit Quantenchips für Quantennetzwerke und Atome in optischen Gittern, mit denen man Materiezustände simulieren kann, bestaunen.
 
Für ein abwechslungsreiches Programm sorgte am Donnerstag eine Führung durch das Fraunhofer Institut für Bauphysik in Holzkirchen. Nach einer Vorstellung des Instituts von Gunnar Grün wurden uns Experimente zu Langzeittests von verschiedenen Wandaufbauten gezeigt. Hier werden kleine quadratische Ausschnitte von Wandkonstruktionen mit Sensoren versehen und der Natur ausgesetzt. Im Anschluss folgte eine Vorstellung zu neuartigen und nachhaltigen Baustoffen, die Zement ersetzen können. Neben bau-spezifischen Themen wird im Fraunhofer IBP auch an Flug- und Fahrzeugklimatisierung geforscht.
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In einer Testanlage ist ein Teil eines Flugzeugrumpfes in einer Druckkammer untergebracht, um Experimente zum Wohlbefinden von Passagieren durchzuführen. Nach der Zugfahrt zurück aus Holzkirchen genossen wir gemeinsam den Nachmittag in einem Biergarten.
 
Unseren letzten Tag verbrachten wir im Deutschen Museum. Hier konnten sich alle Teilnehmenden Ausstellungen zu Licht und Materie, Luftfahrt, Landwirtschaft, die Sonderausstellung “Quanten(t)räume” und viele weitere Ausstellungen anschauen. Eines der Highlights für Physikinteressierte im Deutschen Museum war das 63 Meter hohe Focault’sche Pendel. Danach ging es nach und nach für alle
nach Hause. Wir hoffen, alle Teilnehmenden hatten viel Spaß und konnten neue spannende Themen aus der Physik kennenlernen.
 

von Clemens Raasch