Jahresübersicht

Veranstaltungen und Förderungen im Jahr 2015


Geförderter Projektantrag: Astronomie in der Stadt: ein Refraktorteleskop für das Narrowband-Imaging

Antragsteller: Studentische Arbeitsgemeinschaft Astronomie (SAGA e.V.), Dr. N. Herhammer, Dipl. Biophys. Ch. Mücksch

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Inhalt:

Die Beobachtungsmöglichkeiten im städtischen Umfeld sind infolge der Lichtverhältnisse stark eingeschränkt. Hier hat sich in den letzten Jahren die Technik des Narrowband Imaging als interessante Alternative etabliert. Diese Technik erlaubt es, in der Astrofotografie Störeinflüsse insb. durch die Straßenbeleuchtung zu reduzieren und qualitativ hochwertige Resultate auch im städtischen Umfeld zu erzielen. Das Narrowband Imaging ermöglicht es somit, die Astronomie für Schulen bzw. die Schüler attraktiv zu machen und gleichzeitig auch im Bereich der allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit verstärkt wirken zu können, um so die nötige Breitenwirksamkeit und Nachhaltigkeit zu garantieren.

Für die technische Durchführung dieses Vorhabens ist ein Linsenteleskop, welches sowohl über eine passende Brennweite für die oft ausgedehnten Deep Sky Objekte, sowie über ein schnelles Öffnungsverhältnis verfügt, ideal. Nicht nur die Abbildungsqualität übersteigt die von Spiegelteleskopen, sondern es entfällt auch die langwierige Justage und Kollimation, was vor allem für den Einsatz mit Schülern unabdingbar ist. Erste Narrowband-Testaufnahmen in H-alpha mit dem beschafften Skywatcher Esprit-80 ED konnten am großen Orionnebel (Messier 42, Bild links) erfolgreich durchgeführt werden. Zur Veranschaulichung der Abbildungsqualität wurde weiterhin eine Aufnahme vom Halbmond (Bild rechts) mit dieser Optik durchgeführt.


Geförderter Projektantrag: Physik des Sports - hochauflösende Videoanalysen

Antragsteller: Hohenstaufen-Gymnasium Kaiserslautern, Frau D. Schumann und Herr O. Matig

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Inhalt:

Hochauflösende Bewegungsanalysen sind eine lehrreiche Methode der modernen Unterrichtsgestaltung und bieten sich für eine Vielzahl von Problemstellungen als motivierendes und Schüler aktivierendes Element an. Im experimentellen Physikunterricht können die Schüler damit beispielsweise die klassischen Bewegungsgesetze aus einer Videoanalyse gewinnen. Für eine möglichst exakte Analyse des freien Falls oder auch des schrägen Wurfs sind allerdings eine gute Bildauflösung wie auch eine möglichst hohe Bildwiederholungsrate wesentliche Voraussetzungen. Auch bei der experimentellen Untersuchung der Stoßgesetze (elastischer/unelastischer, zentraler/nichtzentraler Stoß) bietet die hochauflösende Videoanalyse interessante Möglichkeiten zum entdeckenden Lernen der physikalischen Zusammenhänge.

Im Rahmen des Physikunterrichts der zehnten Klassen wird am Hohenstaufen-Gymnasium Kaiserslautern derzeit ein fächerübergreifendes Projekt zum Thema "Physik des Sports" durchgeführt. Hierzu sollen eine Reihe von experimentellen Untersuchungen stattfinden: Translation, Rotation und Stoß beim Billard, Ballistik beim Volleyball, Kräfte beim Boden-, Barren- und Reckturnen, Antrieb und Energetik beim Trampolinspringen, Gleit- und Haftreibung beim Ski- und Schlittschuhlaufen, Rollreibung und Rotation beim Skateboard-Fahren und der Magnus-Effekt beim Fußball. Zur Untersuchung der physikalischen Gesetzmäßigkeiten des schiefen Wurfs sowie zur Präsentation in der Klasse wurden bereits erste Videoaufnahmen herangezogen. Insbesondere bei schnellen Bewegungen (Billardstöße, schräger Wurf) ist mindestens eine Bildrate von 250 Bilder / s (frames per second = fps) unabdingbar, um diese Vorgänge aufzulösen.

 


Geförderter Projektantrag: Schülerexperimentierkiste zum Thema Radioaktivität

Antragsteller: Schülerlabor PiA (Physik in Aktion), JLU Gießen, Frau Dr. K. Streckenmesser-Sander

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Inhalt:

Die Lerneinheit zum Thema Radioaktivität umfasst zahlreiche Schülerexperimente, die zum selbstständigen Kompetenzaufbau in Bezug auf das Thema Radioaktivität beitragen sollen. Die Schüler/-innen setzen sich in Kleingruppenarbeit mit der Bestimmung von Impulsraten von verschiedenen Proben, mit dem Atommodell, mit der Charakterisierung verschiedener Strahlungsarten und zugehöriger Kernreaktionsgleichungen, der Untersuchung der natürlich vorkommenden Radioaktivität, mit dem Abstandsgesetz und mit der Abschirmung durch verschiedene Materialien und Schichtdicken auseinander. Weiterhin können verschiedene Wahlstationen bearbeitet werden, die die Themen „Schädigung des Menschen durch radioaktive Strahlung“, „Gefährlichkeit der Strahlung radioaktiver Stoffe für den Menschen“, „Anwendung radioaktiver Stoffe in der Medizin“, „Komische Strahlung und Fliegen“ und „Verstrahlte Wildschweine und bestrahlte Gewürze“ behandeln. Das Schülerlabor PiA bedankt sich ganz herzlich bei dem Regionalverband Hessen-Mittelrhein-Saar e. V. in der DPG e. V. für die finanzielle Unterstützung eines Experimentierkastens.


Tagungsbericht vom 55. Wochenendseminar „PhysikerInnen im Beruf“ ausgerichtet vom Regionalverband

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Vom 1. bis 3. Mai fand im Physikzentrum Bad Honnef das 55. vom Regionalverband Hessen-Mittelrhein-Saar (HMS) der DPG organisierte traditionelle Wochenendseminar „PhysikerInnen im Beruf“ unter Leitung von Prof. Dr. Egbert Oesterschulze (Technische Universität Kaiserslautern), Dr. Markus Kuhr (Schott AG) und Dr. St. Lach (Technische Universität Kaiserslautern) statt.

Vierzehn eingeladene berufstätige PhysikerInnen referierten vor 84 Teilnehmern der ausgebuchten Veranstaltung über ihre Erfahrungen in kleinen Unternehmen, Großkonzernen sowie im eigenen Unternehmen oder im öffentlichen Dienst. In ihren Vorträgen präsentierten sie ein weites Spektrum an Themen: von der Arbeit an der Deutschen Aktienbörse, der Entwicklung fälschungssicherer Pässe und Banknoten, der Sachverständige im Bereich Geschwindigkeitsüberwachung, über das Optik-Design, die Optimierung von Gläsern und Keramiken, der Forschung in der Rüstungsindustrie bis zur Arbeit eines Lehrers, eines Patentanwalts, eines Physikers in der Beschichtungstechnologie und Automobilindustrie oder des Physikers mit Start-Up Unternehmen im Bereich des berührungslosen Nachweises von Fingerabdrücken. Ebenso wichtig war allerdings, dass die Referenten in ihren Vorträgen ein sehr persönliches Bild ihrer eigenen Karriere zeichneten. Dabei kristallisierte sich die Erfahrung heraus, dass die geradlinige Planung der eigenen Karriere nur selten möglich ist, wohl aber Flexibilität und realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Grenzen Zufriedenheit im Arbeitsleben versprechen. Um den jüngeren Kollegen den Einstieg in das Berufsleben als Physiker zu erleichtern, wurden Hinweise gegeben, wie man bereits im Studium oder während der Promotion zusätzliche für Firmen wertvolle Erfahrungen sammeln kann. In entspannter Atmosphäre gab es viele Gelegenheiten zur angeregten persönlichen Diskussion der Teilnehmer mit den Referenten, die sehr intensiv genutzt wurden. „Ich gehe erhobenen Hauptes nach Hause und weiß erst jetzt, welche Möglichkeiten mir das Physik-Studium im Berufsleben erschließt“ zog ein Seminarteilnehmer seine positive Bilanz.

Im Physikzentrum war der Ablauf der Veranstaltung dank des motivierten Teams des Physikzentrums um die Herren Dr. Gomer und Gouty-Rahn bestens gewährleistet. Wir danken allen ehrenamtlichen ReferentInnen ganz herzlich dafür, dass sie mit ihrem Engagement den Seminarteilnehmern einen interessanten Einblick in die vielfältigen Berufsfelder des Physikers und ihr Berufsleben geboten haben.

Wir freuen uns schon jetzt auf das 56. Wochenendseminar vom 6. bis 8. Mai 2016 in Bad Honnef.