Protokoll der Sitzung der Arbeitsgruppe Fachhochschulen in der DPG (AGFH) an der Westsächsischen Hochschule Zwickau am 13. September 2018

 

 

Anwesende Vertretungen aus:

    HAWK Göttingen, HTWK Leipzig, HM München, FH Münster, HS Koblenz-Remagen, WHZ Zwickau

 

Tagesordnung:

  • Bericht der Sprecherin
    • Finanzen und Mitgliederzahl
    • Studierendenatlas Physik
    • Bericht von der Konferenz der Fachbereiche Physik (KFP)
    • Georg-Simon-Ohm-Preis
    • CHE-Ranking
  • Wahl: Sprecheramt + Stellvertretung
  • Diskussionsthemen
    • Austausch von Lehrmaterialien?
    • Neue Datenschutzbestimmungen
    • Eigene neue Summer-School in Bad Honnef 2019? (Thema?)
  • Verschiedenes

 

Bericht der Sprecherin

Die Mitgliederzahl der AGFH betrug im Juli des Jahres 433 Personen. Im Vorjahr waren es 408. Der Finanzbestand für das Jahr 2018 beträgt 1.373,80 € (berechnet aufgrund der Zahl von 534 Mitgliedern am 24.1.2018).

Der Studienatlas Physik (https://www.studienatlas-physik.de) ist leider noch nicht öffentlich online, da noch einige Angaben der interdisziplinären Studiengänge an Universitäten fehlen. Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften haben bereits ihre Informationen eingetragen. Der Sprecher der KFP, Herr Ingold, hat angekündigt, dass die Seiten voraussichtlich spätestens im November zum Tag der DPG online sein werden.

Die Sprecherin der AGFH hat im Mai 2018 an der Konferenz der Fachbereiche Physik (KFP) in Bad Honnef teilgenommen. Für unseren Hochschultyp waren dabei insbesondere einige Punkte des Vortrags von Karin Zach von der DFG von Interesse:

  • Der größte Anteil der Forschungsmittel geht an die Medizin, danach an die Biologie, gefolgt von den Geisteswissenschaften, die wiederum gleichauf mit der Physik gefördert werden. Die Ingenieurwissenschaften liegen bei der Förderung mit 20% ungefähr gleichauf mit den gesamten Naturwissenschaften (23%).
  • Für die Förderung der Physik wurden im Jahr 2017 ca. 180 Mio. Euro aufgewendet. Die Förderquote betrug ca. 35%.
  • Die Gutachter im Bereich Physik stammen zu über 50% aus dem Ausland, da aufgrund der starken Vernetzung der Projekte kaum geeignete Gutachter im Inland zu finden sind.
  • Der Anteil der Anträge durch Fachhochschulen ist eher gering, weil die DFG überwiegend Grundlagenforschung fördert. Thematisch liegen die Förderanträge eher im Ingenieurbereich als in der Physik, teilweise sind Fachhochschulen Mitantragsteller.

Aus dem Bericht des DPG-Präsidenten, Dieter Meschede, ging hervor:

  • Es gibt einen neuen Arbeitskreis: Physik, moderne Informationstechnologie und Künstliche Intelligenz und eine neue Arbeitsgruppe: Senior Expert Netzwerk (Berlin)
  • Das DPG Fall-meeting wird vom 23.9.-27.9.2019 zum Schwerpunktthema "Quantum Science and Information Technologies" stattfinden.
  • Die Online-Plattform OMB+ (Online-Mathematik-Brückenkurs www.ombplus.de/ombplus/public/index.html) wird weiterhin von der DPG empfohlen, aber die Förderung durch die Heraeus-Stiftung ist sein 2018 ausgelaufen.
  • Die Möglichkeit der kostenlosen DPG-Mitgliedschaft für Absolventen und Absolventinnen läuft nur schleppend an.

Der Georg-Simon-Ohm-Preis ging im Jahr 2018 an Toni Hache von der Westsächsischen Hochschule für Angewandte Wissenschaften Zwickau für seine Abschlussarbeit im Master-Studiengang Nanotechnologie mit dem Titel „Herstellung und Charakterisierung von Spin-Hall Effekt-basierten Nano-Mikrowellenoszillatoren“. Herr Hache hat die Arbeit in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf durchgeführt.
Herr Neu (Emden) wird am Nachmittag während des Treffens des Fachbereichstages Physikalische Technologien (fpt) über die Kandidatenlage für die Preisverleihung im Jahr 2019 berichten.

Die Sprecherin der AGFH hat im März 2018 bei CHE in Gütersloh an der Fachbeiratssitzung der Fächergruppe Angewandte Naturwissenschaften teilgenommen. Zu dieser Fächergruppe gehören Bioingenieurwesen/ Biotechnologie, Chemieingenieurwesen/Angewandte Chemie, Umweltingenieurwesen und Physikalische Technik. Die Physikalische Technik umfasst 18 Hochschulen mit 26 Bachelorstudiengängen und 11 Masterstudiengängen. Sie ist damit fast doppelt so groß wie die kleinste Gruppe (Umweltingenieurwesen). Am stärksten vertreten sind die Biologen, die mehr als doppelt so groß sind.
Bei dem Treffen wurde im Wesentlichen eine Beschwerde der Chemiker behandelt, die es nicht angemessen fanden, dass eine Hochschule mit einer Benotung von 2,3 bereits in die Schlussgruppe des Rankings geraten kann. Aufgrund dieser Kritik hat die CHE exemplarisch eine andere Auswertung der Evaluationsergebnisse ausprobiert: statt des üblichen Relativen Rankings, das auf den relativen Abweichungen vom Mittelwert basiert, wurde ein Absolutes Rating für die Auswertung der Evaluationsergebnisse verwendet. Dieses Rating basiert auf der Abweichung von fest vorgegebenen Richtwerten und ist damit unabhängig von der vorliegenden Verteilung. Bei diesem Verfahren kann es theoretisch passieren, dass alle Bewertungen der Spitzen- oder der Schlussgruppe zugeordnet werden. Nach eingehender Diskussion hat man sich darauf geeinigt, dieses Rating in der nächsten Runde versuchsweise zu verwenden.

 

Wahl: Sprecheramt + Stellvertretung

Zur Sprecherin wird Barbara Hahn (Remagen) wiedergewählt. Als Stellvertretender Sprecher wird Daniel Schondelmaier (Zwickau) gewählt. Beide nehmen die Wahl an und sind damit für 2 Jahre im Amt.

 

Diskussionsthemen:

Austausch von Lehrmaterialien

  • Die Sprecherin hatte dem Auftrag vom letzten Jahr folgend auf den Web-Seiten des Fachbereichstages (www.fachbereichstag-pht.de) einen internen Bereich angelegt, auf dem Informationen und links zu den Lehrmaterialien der Mitglieder des Fachbereichstages bzw. der aktiven Mitglieder der AGFH (die alle im fpt organisiert sind) ausgetauscht werden können. Dieser Bereich ist durch ein Passwort geschützt, das an den Kreis der Mitglieder des fpt verschickt wurde. Leider hat bislang niemand außer der Sprecherin Materialien eingestellt.
  • Nach eingehender Diskussion wird festgestellt, dass immer noch starkes Interesse daran besteht, Lehrmaterialien und Informationen über "Tricks und erfolgreiche Techniken" bei der Lehre auszutauschen, damit nicht jeder "das Rad neu erfinden" muss, dass aber ein anderes Format gewählt werden muss. Daraufhin wird beschlossen, dass die nächste gemeinsame Sitzung von AGFH und fpt in Bad Honnef ihren Schwerpunkt auf AGFH haben soll (mindestens einen kompletten Tag anstelle von 2h) und unter das Motto "Austauschforum für Lehre" gestellt werden soll. Angedacht ist, dass junge FH-Lehrende eingeladen werden sollen (über E-Mail-Verteiler der DPG) von den Erfahrungen älterer Lehrender zu profitieren. Besonders gute und erfolgreiche Lehrformate sollen während dieses Treffens vorgestellt werden. Es besteht die Hoffnung, dass damit der Kreis der aktiven AGFH-Mitglieder - insbesondere durch Jüngere - erweitert werden kann. Erste Ideen zum Format der Veranstaltung sind, dass es sich um 10-minütige Vorträge mit anschließender Diskussion handeln könnte. Die Sprecherin wird gebeten, bei der DPG anzufragen, ob man einen Mailverteiler erstellen kann, der insbesondere die FH-Professoren und -Professorinnen umfasst, damit diese Gruppe gezielt angesprochen und motiviert werden kann, an diesem Treffen/Workshop teilzunehmen. Dieses neue Format ist besonders gut für ein Treffen im Physikzentrum in Bad Honnef geeignet, da dort entsprechend größere Räumlichkeiten vorhanden sind. Außerdem fällt in Bad Honnef die Laborführung weg, die bei den fpt-Treffen an den Mitgliedshochschulen üblicherweise freitags vormittags durchgeführt wird. Dadurch ergibt sich freie Zeit, die für das AGFH-Treffen genutzt werden kann.

Neue Datenschutzbestimmungen

  • In der Diskussion ergibt sich, dass an jeder Hochschule über die neuen Datenschutzbestimmungen informiert wurde und wird, allerdings in verschiedener Form: teilweise gibt es Workshops, teilweise Informationen über die Bibliothek oder über online-Portale. In Leipzig liegt der Schwerpunkt der Information auf Urheberrecht.
  • Da größtenteils noch Verunsicherung darüber besteht, was in Lehrmaterialien und insbesondere in Skripten erlaubt ist, und ab wann man Bußgelder für Verletzungen des Urheberrechts riskiert, ist die Devise "abwarten".
  • Zwar ist die Verwendung von bis zu 15% von urheberrechtlich geschützten Materialien für die eigene Lehre unbedenklich, aber gefährlich könnte es werden, wenn Studierende z.B. die Folien abfotografieren und dann ins Internet stellen. Aus diesem Grund ist teilweise das Fotografieren in Lehrveranstaltungen oder sogar in der ganzen Hochschule komplett verboten. Handyverbote sind in Lehrveranstaltungen sehr verbreitet - auch deswegen, weil Studierende sich durch Handys oder Tablets zu stark ablenken lassen.
  • Teilweise werden die Studierenden zu Beginn des Semesters in den Veranstaltungen erstmal mit Verboten konfrontiert (keine Handys, keine Tablets, ...) damit es während des Vorlesungsbetriebs zu weniger Problemen kommt und die Aufmerksamkeit von vornherein gesichert ist.
  • Eine Methode, sich vor der Weitergabe von Skripten in online-Lehrveranstaltungen zu schützen ist, dass der Zugang zeitlich auf die Durchführung der Lehrveranstaltung begrenzt wird (üblicherweise 1 Semester), die Studierenden sich einloggen müssen und den Zugang erst bekommen, wenn sie bestätigt haben, dass sie die Lehrmaterialien ausschließlich für die Lehrveranstaltung benutzen und nicht weitergeben, bzw. selber haften, falls sie dagegen verstoßen sollten.
  • Teilweise werden gar keine Skripte herausgegeben, auch um die Studierenden zur aktiven Teilnahme bzw. zum Mitschreiben zu zwingen. Insbesondere das Mitschreiben muss von vielen Studierenden erst erlernt werden, obwohl sich der Stoff besser einprägt, wenn man ihn selber aufgeschrieben hat.

Es schließt sich eine Diskussion um die abnehmende Studierfähigkeit der Studienanfänger an. Selbst mit bestem Willen können Lehrende nicht verhindern, dass es zu Studienabbrüchen kommt. Die FH-Münster hat einen Vertrag mit der Handwerkskammer, dass Studienabbrechern eine Lehrstelle im Handwerk angeboten werden kann.

Summerschool

Wegen der bereits fortgeschrittenen Zeit wird das Thema Summerschool auf die Sitzung des fpt verschoben, die am Nachmittag stattfindet. Dann wird auch Walter Neu (Emden) dabei sein, der die letzte Summerschool (2017) sehr erfolgreich organisiert und durchgeführt hat.

 

Verschiedenes

Es wird beschlossen, das nächste Jahrestreffen der AGFH zusammen mit dem fpt im September 2019 in Bad Honnef durchzuführen.

 

Koblenz, 15.09.2018

 

(Prof. Dr. Barbara Hahn)